Donnerstag, 17. August 2017

Tschernobyl Tag 05 14.08.2017

Aufregung im Kontrollraum

Frühstück… wir müssen eh erst 15 Minuten später zum Frühstück, weil wir mit den Taxis fahren oder hätten länger Zeit für selbiges. Die Kellnerin knallt mir ein Omelette hin und einer Frau am Nebentisch Spiegeleier – ich sage nein das Omelette will ich nicht, ich will Spiegeleier – der Führer meint, dass sie Omeletts bestellt hätten. Man bestellt nicht für mich – also flieg ab mit dem Fettei. Ich bekomme mein Spiegelei mit Dille – na ja.
Wir warten beim Taxi – wer fehlt? Isa… ich gehe wieder zurück und was tut sie – Stocherkraut sortieren. Isa, das ist nicht dein Ernst, komm in die Gänge… sie träumt vor sich hin und sortiert weiter. Ich werde laut und sie kommt mit. Es gibt nur einen Zug hin und einen zurück und nein wir nehmen nicht den späteren. Rein in den Zug… unsere Tasche ist so schwer, dass ich sie nicht in die Ablage bekomme und werde von einem hundhohen Alten genervt… keine Ahnung was er will – ich will ihm die Tasche in die Hand drücken, dass er sieht, wie schwer das Ding, durch den Gebunkerten Getränkevorrat für den ganzen Tag für uns 4 war. Er gibt auf und setzt sich hin. Da mault mich die nächste an, bis ich checke, dass die Tasche auf einer Wartungsklappe steht – na ja – völlig egal eigentlich.
Wieder in Prypjat sehen wir uns zuerst den Hauptplatz und den Vergügungspark mit Autodrom und Riesenrad an – dann geht es zur Polizeistation und zur Feuerwehr und dann raus zur Reaktorführung. Hier sollte es wieder lustig werden. Ein älterer Ingenieur (Stanislav hieß er) vom Kraftwerk sollte uns führen – es kamen noch zwei Gruppen von Tschernobyl Welcome dazu. Ich fragte Stanislav, ob ich meinen Porty + Dish und den Smiley mitnehmen könnte – er sagte, es wäre kein Problem.  Wir sahen uns noch gemeinsam mit den anderen die Doku an und fuhren zum Eingang vom Kraftwerksgebäude für Reaktor zwei und drei. Alle Reaktoren sind stillgelegt – das Werk fungiert aber nach wie vor als Schaltzentrale für Teile des Stromnetzes der Ukraine. Deshalb arbeiten dort auch noch so viele Leute.
Alle Objektive mussten mit den Deckeln versehen werden. Ich zog meinen mitgebrachten Laborkittel an, weil ich ihn nicht tragen wollte und gab Petra den, den ich für sie besorgt hatte. Stanislav meinte, den dürfe ich nicht anziehen. OK – dann ziehe ich ihn halt hier aus und nehme ihn so mit.
Sachen und Pässe checken – wieder passt mein Name nicht und wieder warten wir – der Porty und der Dish stellt sie auch vor ein Rätsel. Wir kommen nach langem Hin und Her endlich durch. Stanislav hatte es versprochen und zog es durch. Ein Japaner hatte ebenfalls irgendwelche Striche auf der Liste und im Pass unterschiedlich und löste wieder ein leichtes Theater aus. Schlussendlich durften alle rein, durch den golden Korridor in ein desolates Kraftwerk – mit an die Wand genagelten Kabeln und Büromöbeln von der Müllhalde. Alle mussten sich noch umziehen und bekamen Häubchen, Plastiküberzieher für die Schuhe und … weiße Laborkittel – na super… jetzt habe ich Bier zum Oktoberfest mitgenommen.
Im Reaktorraum machen alle ihre Bilder – wir bekommen noch unsere 5 Minuten – exklusiv – die wir vorher mit Stanislav ausgemacht haben. Die zwei Schweizer Nerds wollen es nicht verstehen – hey moch dich vom Ocker, sonst moch ich dich untern Ocker…
Als Stanislav sieht, was wir tun – Petra mit Laborkittel und Smiley, checkt er, was er mit der Erlaubnis angerichtet hat. Das Bild stellt sie wie die größten Deppen dar.
Wieder raus aus der Bude und ab zum Kraut Stochern. Alle sind wieder beim Auto und Isa stochert noch rum. Wir fragen Olexander ob wir nochmals zum Kühlturm könnten wegen der Smiley und Hasenmaskenfotos – gesagt getan – holen wir diese Bilder nach. Wir sehen uns noch ein paar andere Sachen an und fahren zum Kindergarten – dort ist eine ähnlich bedrückende Stimmung, wie auf der Säuglingsstation. Puppen und anderes Spielzeug liegt noch herum… Trotzdem machen wir einige schräge Bilder und fahren weiter zur Duga Radar Station. Diese war auch unter dem Namen Woodpecker bekannt und ist gut 150m hoch und fast 300m lang. Hat ein sehr langwelliges Signal ausgesendet und wurde zur Raketenstartfrüherkennung verwendet. Der Energieverbrauch war enorm, sodass der Strom eines ganzen Reaktorblocks von Prypjat dort verbraten wurde. Die Duga soll diesen Herbst noch abgebaut werden.
Nach dem obligaten Gruppenfoto ging es ab nach Kiew. Wir erklärten Isa, dass wir heute in einen Klub gehen und die Puppen tanzen lassen werden – wohl wissend, dass sie dabei aussteigen würde. Petra und wir dackelten alleine los und fuhren zuerst zu einem Vapiano und gingen dann noch in eine Bar. Nach Mitternacht brachten wir Petra zu ihrem Apartment und gingen auf dem Heimweg noch auf ein gute Nacht Bier in einen Stripclub, damit wir Isa nicht angelogen haben. Penthouse heißt das Ding… Wir gingen eine Treppe in den Keller, läuteten bei einer Tür und… eine Art Lift ging auf. Der war leer…
Auf den ersten Blick zumindest… wenn man dann etwas nach unten sieht, erblickt man einen abgezwickten Liliputaner, der beim Wolfi Plattner aufrecht durch die Katzenklappe passen würde – in einer Art Zirkusuniform. Wir steigen ein, er macht die Tür zu und drückt einen Knopf – es surrt und brummt, der Lift bewegt sich aber nicht. Nach gut 10 Sekunden macht er die zweite Tür auf und wir gehen durch den Red Korridor in den Stripp Club. Das Ding kann man eigentlich nicht einmal in Sibirien den Leuten antun – tanzen kann dort genau eine und aussehen tun genau alle wie… na ja, die müssten mich bezahlen, dass ich sie fotografiere. Ein schnelles Bier getrunken, die Nutten abblitzen gelassen und ab ins Hotel. Der Liftboy war aber das Geld alle Mal wert.


Tschernobyl Tag 04 13.08.2017

Tschernobyl wir kommen…

Aufstehen, Sachen schnappen und raus zum Auto – wir gingen dann noch die Gössergirls holen und fuhren los Richtung Prypjat. Nach einer halben Stunde stoppten wir bei einer Tanke und kauften Frühstück, Kaffee, ein Ciabatta – so in etwa. Nach uns kamen einige große Busse von Tschernobyl Welcome Tours an – vorwiegend mit Ukrainern besetzt. Wir fuhren weiter und erreichten den Checkposten bei der 30km Sperrzone. Pässe raus, Taschen raus… Ich bin dran – auf der Liste steht „Mandl Alexander“ im Pass steht „Dipl. Ing. Mandl, MBA Alexander Michael“ – das Drama nimmt seinen Lauf. Der Militärheini, den sie dort zum Pässe kontrollieren hingestellt haben, macht stress – er will das nicht kapieren – na gut – wenn ich den drei Jährigen Kindergarten als Ausbildung hätte, würde ich das auch nicht kapieren wollen. Nach gut 10 Minuten darf ich doch rein und wir schaffen es gerade mal vor dem Tross von Chernobyl Welcome…
Keine 20 Minuten später sind wir in Tschernobyl. Der Geigerzähler regt sich kaum und liegt knapp über den Werten, die wir auch in Österreich haben. Die Stadt selber hatte 12.000 Einwohner, war zwar die Hauptstadt des gleichnamigen Distrikts aber sonst eigentlich unbedeutend und wurde auch kaum verstrahlt. Da aber die anderen nicht verstanden hätten, warum sie bis 30km weg die Gegend räumen mussten und Tschernobyl nicht geräumt wir, obwohl es eigentlich nahe an der 10km Grenze liegt, wurde es ebenfalls evakuiert. Hier gibt es vor allem viele vor sich hin verrottende Einfamilienhäuser und sonst eigentlich nichts Nennenswertes. Weiter ging es über einen Hafen und irgend ein Haus nach Prypjat. Beim Kindergarten waren zu viele Busse, so dass Olexandr es auf den nächsten Tag verlegte. Wir fuhren weiter zum Kühlturm von Reaktor 5. Dieser war, wie der Reaktor selbst, nur halb fertig gebaut, als die Katastrophe passierte. Die Gegend um den Kühlturm ist mit 10µS doch vergleichsweise stark verstrahlt. Die Strahlung nimmt aber mit der Höhe rasch ab. In Kopfhöhe waren es 3, in Hüfthöhe rund 6 und am Boden eben bis zu 10µS.
Der Kühlturm innen sieht imposant aus, obwohl nur die untere Hälfte gebaut worden ist. Wir machen viele Bilder und fahren weiter in die Stadt selbst. Am Hauptplatz wird gerade Simon der Fuchs gefüttert und wir lassen uns das Specktakel nicht entgehen. Das Vieh ist total zutraulich und wird von den Touristen mit Brot gefüttert. Wir wollen in ein Haus gehen und Olexandr erklärt uns, dass die Polizei unterwegs sei und wir nirgends rein könnten. Ich werde sauer und sage, dass Myhail uns das alles versprochen hätte. Olexandr zickt rum, wir werden lauter- plötzlich behauptet er, dass er ein Official sei – und wir sowieso zu tun hätten, was er sagt – das reicht jetzt, Myhail wird angerufen und er rückt Olexandr den Kopf gerade. Wir fahren zum Krankenhaus und machen aus, dass sie uns anrufen, sollte Polizei kommen – ist eh sinnlos, im Gebäude haben wir keinen Empfang. Im Krankenhauskeller ist ein Strahlungshotspott. Dort wurden die Gewänder der Liquidatoren reingeworfen. Man kann seit ein paar Monaten nicht mehr hinunter, weil die Eingänge mit Sand zugeschüttet wurden, was ich eigentlich für sinnvoll halte. Wir gehen in den ersten Stock… hier war die Neugeborenen Station auf der auch einige Kinder gestorben sind. Die Kinderbetten stehen noch herum. In einem liegt ein kleines Spielzeug… es sieht gespenstisch aus. Wir mach Fotos mit Gasmaske und Smiley und schauen und noch andere Räume an, rauf in den zweiten Stock – auch beklemmend. Wieder raus aus der Bude und weiter zur Kantine des Kraftwerks. Dort erwartet uns schon ein tolles Mahl aus Stocherkraut, irgendwelchen Kartoffelteilen und sonstigem Kram. Isa sortiert das Kraut und stochert darin herum – sie wurde auch zur Namensgeberin des Gerichts. Wieder zum Auto und in die Stadt. Zuerst geht es zur Musikschule, dann zum Yachtclub und später sehen wir uns noch das Hallenbad und die Schule an. Im Hallenbad machen wir einige schräge Fotos mit dem Smiley. Dann noch zum Hauptplatz und wieder zur Nahrungsaufnahme. Wir sind recht spät dran und müssen uns beeilen. Alle sind schon beim Auto, nur Isa sortiert noch das Kraut. Mir platzt der Kragen – ich gehe wieder zurück und hole sie.
Wir gehen zum Bahnhof, besteigen den Zug durch Weißrussland nach Slawutych und tuckern los. Manfred unterhält sich mit einer Ukrainerin, die ihm Handyfotos von Häusern aus Prypjat zeigt. Englisch kann sie nicht – was sich Olexandr gleich zu Nutzen macht und sie kräftig anbrät. In Slawutych  angekommen, schleifen wir unser Zeug zum einzigen Hotel und bekommen unterwegs auf Umwegen noch einige Denkmäler erklärt – ALTER! DIREKTER Weg zum Hotel! Morgen Taxi! Zimmer bezogen, Zeug reingeworfen und stinkend wie eine Yakherde noch was trinken gegangen. Olexandr erklärt uns eine Tradition, dass jeder einen Toast mit Wünschen für alle aussprechen muss – Prost – ich wünsche mir für uns, dass wir in alle Gebäude reinkommen, in die wir rein wollen – der Seitenhieb hat gesessen.

Wir geben dann dem Guide und dem Fahrer heute schon das Trinkgeld, einfach um sie für den nächsten Tag besser zu motivieren. Es sollte tatsächlich klappen. Zurück beim Hotel kommt der Fahrer mit zwei Flaschen Bier heraus und teilt sie zwischen ihm, Manfred und mir – er ist echt ein netter Kerl, kann kein Wort Englisch, ist aber sehr bemüht. Jetzt heißt es wie immer schneller schlafen, ist es ja schon wieder weit nach Mitternacht.

Tschernobyl Tag 03 12.08.2017

Abflug nach Kiew

Frühstück… eklatant zu wenig und zu einfach für den Hotelpreis. Ibis normal nicht Ibis Budget… unhöfliches Personal… ich steh beim Waffeleisen, denk mir wie geht das und sehe, dass ein Teigportionierer oben drüber hängt… schwenke ihn über das Eisen und pumpe 1,5 Spritzer drauf, machs zu… da kommt eine Serviertussi her und schnauzt mich an – haben sie das Eisen eingefettet – NEIN hab ich nicht – und sie hanben zu viel reingegeben – Hallo – in anderen Hotels MACHT MAN DAS FÜR MICH – oder richtig getschendert: MACHT FRAU DAS FÜR MICH! – hier macht man das selbst – und da muss man draufdrücken, dann piepst es nach 90 Sekunden – na ich werd schon merken, wenn eure Rauchmelder losgehen…
Auf zum Flughafen, Checkin – die Lufthansadame ist gut gelaunt, scherzt mit uns und wir haben Punktgenau gepackt 23.1kg… Weiter zum Security Cekck. Die Schlange beginnt erst 3 Bandumlüfe weiter drin – also klettere ich unter dem Band durch, direkt ans Ende der Schlange… Da schimpft eine Flughafenbedienstete ob ich wisse wofür das Band sei? Sorry – no understand… sie sagt es nochmal auf Englisch und ich meine – soll ich jetzt nochmals rausgehen?
Sicherheitscheck… Wieder Spaß mit den Angestellten, Mein Laptop wird auf Sprengstoffrückstände untersucht mein Fotozeug angesehen und mein Geigerzähler – hm wohin geht es? Nach Tschernobyl… Shooten für die Vogue J - ein ehrfürchtiges OH kommt mir entgegen… Sie schaut auf meinen Geigerzähler und meint – hier strahlt es ja auch. Ich erkläre ihr, dass es eigentlich überall strahle und in D der Druchschnitt bei 0,16µS liege und sie hier einen Wert von 0,09µS hätten – also weit unter dem Durchschnitt… sie ist beruhigt, dass ihre Geräte nicht strahlen und strahlt selbst gleich viel mehr… nun sitzen wir in der Maschine und … ich warte auf HLDB… es kommt aber Kindergeplärre… Handy raus: OK Google – Kindergeplärre AUS – ich verstehe sie nicht. Hey SIRI – RUHE… nixt hilft…
Kiew – kurz nach der Landung Gepäck holen, dann treffen wir Myhail unseren Tourorganisator, wechseln schnell etwas Geld und kaufen eine SIM Karte… Unterwegs noch bei einem Supermarkt stehen geblieben und Getränke gekauft.
Als wir wieder online sind, merken wir, dass Petra und Isa in Warschau zwei Stunden Verspätung aufgerissen haben. Mit der Buddha Bar wird das knapp für sie werden. Myhail sagt uns noch, dass nicht er, sondern Olexander uns begleiten wird – und sollte es irgendwelche Probleme mit – nein da geht ihr nicht rein – geben – dann sollten wir ihn anrufen.
Duschen, frisch machen, noch was trinken und ab in die Buddha Bar. Wir warten nicht mehr auf Petra uns Isa.
Petra – ist eine coole Fotografin aus Schlandsberg (oder wie auch immer man das Ding ausspricht) - wir haben das Wolfshooting zusammen mit ihr gemacht und sie interessiert sich auch sehr für Lost Places – weshalb sie auch immer schon nach Tschernobyl wollte.  Isa – ist eine Klagenfurterin, die Manfred irgendwann man zugelaufen ist. Hat angeblich im Palazzo trainiert – mir war sie vollkommen unbekannt.
„Bade“ waren also in der Buddha Bar und bestellten Essen – auf die anderen „bade“ wollten wir nicht warten. Das Essen war ausgezeichnet und das Ambiente stellte alles in den Schatten. Wir waren uns nicht sicher wer fescher war, die Concierge oder die vielen Studentinnen, die sich hier ihre Opfer suchten.
Um 2200 trafen die anderen Bade endlich ein. Isa kam ins Lokal und brauchte lokales Geld für das Taxi, ich ging raus und bezahlte und wunderte mich doch recht stark, was man an Abendgarderobe nicht verstehen kann. Na gut – wenn man aus dem Kloster der heiligen Krätzzenzia geflüchtet ist, dann vielleicht. Isa hatte ein Ensemble aus Jutesack und Jogginghose oder so ähnlich an, dazu Herrgottsschlapfen an den Beinen. Taxi bezahlt, alle zum Tisch gebracht und Essen bestellt – Isa orderte etwas zum Nagen und Stochern… Man kann ihr beim Essen echt nicht zusehen – wenigstens konnte sie in der Suppe nicht rumstochern und die Einlage nicht sortieren, weil die sich durch das Trägermedium Wasser, immer wieder vermischt hat.

Wir waren fertig mit dem Essen und gingen einen Stock höher in die Bar – dort steppte mitlerweilen der Bär… Coole Lounge Musik, tolles Ambiente und ein Tabla Trommler, zu dessen Klänge sich 6 Bauchtänzerinnen bewegten – so muss Bauchtanz. Isa setzte sich in einen Barstuhl und schaltete auf Wartungsmodus – soll heißen, sie sah ins Nichts ins leere Restaurant und schlief auch gleich ein. Irgendwie war sie mit der Bar heillos überfordert… wir hatten noch einen lustigen Abend und machten uns kurz vor 0200 auf den Weg in die Apartments.

Tschernobyl Tag 02 11.08.2017

Ein Pole übernimmt die Organisation und ein Österreicher schießt seit 10 Uhrrr zurück…

Auto holen… vor mir fährt ein Piefke wie meine Omma mit dem Rollator in die Hoteleinfahrt, sieht, dass ich hinter ihm fahre und bleibt bewusst mittig vor dem Eingang stehen, so dass wir beschissen laden können… OK, Parksensoren ein und auf 2cm draufgefahren… er mault mich an ob ich noch knapper auffahren könne? Nein so gut wäre ich nicht… war lustig zuzusehen wie der Todel seinen Kofferraum beladen hat…
1000 auf zum Sadttbad von Leipzig, den Lost Place, den wir buchen wollten und bei dem unser Polenchaot die Organisation übernommen hat… Mirek… ja organisiere Location und mache Ausschreibung für Modelle… ne Woche vor dem Shooting stand dann in einer Facebookgruppe: „Ich und paar Fotografen suchen…“
Er fand… drei – haben alle vor dem Shooting abgesagt… das erfuhr ich auf Nachfrage beim Frühstück… jaaa hätte man paar Euro mehr gezahlt hätten wir Nutten genommen – meinte er… Na super nein so nicht! Am Nachmittag kommt eine und bringt vielleicht eine mit – da hättest 5 draus machen können. Also – ich sehe Steven vor der Einfahrt stehen und eine riesiege Lacke – also beschleunigen und juuuuhu… das Wasser spritzt 3 Meter übers Auto… Hui das ist lustig… Steven schüttelt nur den Kopf – Ossispießer halt… Ab in das Bad. Das alte Stadtbad ist um 1900 gebaut worden, war eines der ersten Wellenbäder Europas und ist teilweise in einem maurischen Stil verfließt. Schaut echt cool aus. Mirek, Euler und die Würzens sind schon da… aber kein Model. Gut wir haben Hartl. Ich habe Burny vorher schon erklärt, dass wir Prio 1 haben, dann Eule und dann wer auch immer… Mirek will mitshooten – darf er auch… damit hab ich kein Problem. Ich shoote Burny auf der Stiege, Mirek fragt ob er in die Mitte dürfe – ich meine gleich und mache ein Bild – schon steht er vor mir. Barsch rüffle ich ihn an… irgendwie kapiert er es echt nicht… Euler macht ein paar coole Bilder von Bernadett und wir verschwinden dann runter zu einem der alten Becken – Akt, Smiley, Badeanzug und Badehaube… geile Sachen… dann noch oben im Gang und und und… am Nachmittag machen Mirek und die anderen Fotos von den zwei Modellen, die noch kamen… ich zitiere Hartl: „Alter“ nein die will ich nicht nackt sehen… ich musste aber einmal zu meinem Fotorucksack… Die nächste Greenpüeace rettet die Wale Kampagne war gerettet… Mirek meinte ich solle Moby oder Willy, so nenne ich die Orcababies, mit dem Smiley  fotografieren – nein danke… der ist… noch irgendwo bei Burny… Burny stand neben mir und hielt ihn… Die müssen mir echt viel Geld geben, dass ich sie shoote oder richtig verquere Scheiße mitmachen…
Um 1700: HLDB… HLDB… mah holt de Goschn!
Um 1815 kamen wir in Leipzig weg – auf die Autobahn und richtung Bayreuth – das sollte sich mit dem Tanken ausgehen – ob das HLDB durchhalten würde? Sie musste. Leipzig, Autubahnabfahrt – obligate Reichweite 0km… wir fuhren zur Tanke – ich bog bei der Aral ein – nein gegenüber Agip – hat ein Restaurant dabei… OK über die doppelte Sperrlinie hinüber, tanken und dann rein in den Laden… Semmeln gekauft, Monster gekauft – zum hier Essen – ja klar… Hartl und Flow kaufen sich je ein Bier… wir setzen und und fangen an zu essen – da kommt eine Angestellte zu uns und meint, das konsumieren von Alkohol sei am gesamten Gelände verboten. Die haben echt einen Knall – das sollen sie mal in Manu Jaggls Stammtanke machen. Hart steckt das Bier in ihre Jacke und Flow stellt es auf den Boden – ist echt lustig… Noch schnell das Pfand kassiert… Flow stellt die zwei leeren Bierfalschen hin und meint trocken: die standen draußen…
Weiter geht es nach München – es schüttet und die Sicht ist schlecht… bei einem 120 kmh Stück schaue ich in den Rück und Seitenspiegel, blinke und setze zum Überholen an… bin schon halb auf der dritten Spur, als ich im Seitenspiegel einen Audi auf uns zurasen sehe – ich reiße noch nach rechts und schon schießt der Spinner gerade noch so mit gut 200 an uns vorbei… 300m weiter sehen wir: 120, 80 bei Nässe… na toll . sogar ich war eklatant zu schnell…

Gegen 2300 waren wir in München… Harteline und Flow verabschieden und einchecken…

Tschernobyl Tag 01 10.08.2017

Wir packen unseren Koffer und nehmen mit … die Hartl… 

Oder: der Aufbruch nach Dunkeldeutschland

Auf der Klagenfurter Nordumfahrung wusste ich, was meine Gedanken die ganze Zeit gequält hat… ich habe etwas vergessen… verdammt? Die Katze ist gegossen, die Blumen sind gefüttert… die Fenster gekippt, weil das Gas nicht abgedreht ist… nein… alles OK… was war da noch? Da schallt es aus der zweiten Reih: Hunger, Lulu, Durst, Bier… verdammt Ohropax – die hab ich vergessen… knapp 800km mit Harteline einer hyperaktiven auf Tourte… aber liab…
Gleich beim Flughafen war der Tunnel gesperrt, also fuhren wir über die Landstraße bis Krumpendorf. In der Preisklasse mit HLDB (Hunger Lullu Durst Bier) rufen und meiner einsilbigen Antwort „Goschn“ ging es rund 10 Stunden dahin bis Leipzig. In Selb machten wir Station auf eine Currywurst und einen Abstecher in den Duty Free… dann wieder HLDB HLDB HLDB GOSCHN! Sonst kommst aufs Dach… Flow, Burny Hartelschweindis Freund, braucht echt nerven… Ist aber ein ganz netter… Notiz an mich selbst – Flow zu,m Geburtstag eine Peitsche kaufen…
Nach etlichen Verzögerungen und HLDB Stopps waren wir endlich in Leipzig… Hotel beziehen – ah shit vorbei gefahren, dann im Rückwärtsgang in den Hotelkreisverkehr… egal, auspacken, einchecken, Karre parken und Nase pudern… dann ab zum Chinabrenner, dem wohl besten Chinesen in Europa. Hier wird richtig authentische Küche serviert. Fasziniert war ich von den Garnelen mit kandierten Walnüssen und Lilienzwiebel – schmeckte einfach genial…

Heim, schlafen…

Tschernobyl Prolog Tag 0

Wir planen eine Reise

… eine Reise nach Dunkeldeutschland und dann weiter ins strahlende Land…

Im Mai beschloss ich meine Leute in der Ukraine zu besuchen und gleich mal in Prypjat nach dem Rechten zu sehen. Manfred war sofort Feuer und Flamme… Patrick Kari und Jennifer wollten auch mit… Petra… das ist Ansichtssache… entschloss sich auch mit zu kommen – so waren wir rasch 10 Leute, die in die Ukraine wollten. Patrick wollte selber fahren, Manfred und ich entschieden uns zu fliegen… wir googelten und schrieben Agenturen an… es stellte sich rasch heraus, dass man auf eigene Faust nicht mehr ins Sperrgebiet rein kommen würde. So fanden wir eine Agentur, die unsere Tour begleiten würde… aber irgendwelche Gebäude dürfen in Prypjat und Tschernobyl nicht mehr betreten werden… also alles Scheiße deine Elly – da hilft auch Bestechung wenig… und der Preis für die Tour… na ja – man gönnt sich ja sonst nichts.

Patrick und Co sprangen ab, Isabella, eine rosenkranzschwingende Klagenfurterin kam dazu. So war der Einzelpreis dann bei über 460€ für zwei Tage inklusive Reaktor. OK… knapp eine Woche vor unserer Abreise fand Manfred noch einen Typen auf Facebook, der im Mai dort war – mit Misha dem Guide… alles möglich, und viel billiger – also alles umgebucht… nun haben wir für 260USD pro Person die super Deluxe Privattour… mit Gebäuden aber ohne Nutten… perfekt…