Mittwoch, 19. Juni 2013

Resümee

Resümee

56 Tage Urlaub – manche würden das ja nicht Urlaub, sondern Tortur oder Folter nennen, muss ich sagen, dass ein Monat Burma zum Abschluss noch ganz toll gewesen wäre. Die ersten zwei Wochen habe ich ja eher mit mir und meiner Entscheidung, so lange ins unzivilisierte Nichts zu fahren gehadert. Da war das mehr ein Tage abstreichen und Mist, noch immer mehr als 40 Tage. Es war erstaunlich, wie lange ich diesmal gebraucht habe, wirklich im Urlaub anzukommen. Schlussendlich war es alle Strapazen wert, habe ich doch viel erlebt und einige interessante Leute kennen gelernt.
Nepal – hat sich stark verändert. Vor allem in Kathmandu nerven die unzähligen Motorräder, die durch Thamel brausen und den Durbar Square verstopfen. Hier ist die Regierung gefordert, Gesetze zu erlassen und die touristischen Ecken der Stadt in der Hauptsaison zu beruhigen. Negativ muss ich die andauernden Erhöhungen bei den Eintrittspreisen für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erwähnen. Von einem Tag auf den anderen die Preise für Pashupatinath zu verdoppeln, empfinden sogar die meisten Nepalesen als überzogen. Hier werden die Touristen als Melkkuh gesehen. Wenn die Herde kleiner wird, wird der Preis erhöht, damit der Umsatz am Ende wieder stimmt. Der Schuss wird aber langfristig nach Hinten los gehen. Nepal ist eigentlich das typische Ziel für Backpacker und Billigurlauber. Bei denen passen 12 USD Eintritt für einen Tempel weniger ins Konzept, entspricht das doch dem Tagesbudget für Kost und Logis. Genauso bescheuert werden die Permits gehandhabt – siehe Upper Mustang. Man darf alleine zwar rein, muss aber für zwei die Permit bezahlen?! Was soll das? Das ist reine Abzocke und steuert gar nichts. Die Genehmigung kostet pro Person und Tag 50USD.  2012 besuchten 4.000 Personen Mustang. Die Mindestaufenthaltsdauer sind dabei 10 Tage – macht 500USD pro Nase macht 2 Millionen USD für die Permits. Wenn man glaubt, dass dieses Geld nach Mustang kommt, liegt man falsch. Das versickert nach wie vor irgendwo in Kathmandu oder auf dem Weg nach Mustang.
Trekken generell hat sich stark verändert oder verlagert. Der vormals so beliebte Annapurna Circuit verkommt zu einer Straße auf der Busse fahren. Die Trecker weichen auf den Manaslu Treck aus, der jetzt so ist, wie der Annapurna Circuit vor 15 Jahren. Auch hier jammern die Lodgebetreiber über sinkende Touristenzahlen und erhöhen im Gegenzug die Preise für Speisen und Getränke kräftig. Internet hat auch in luftigen Höhen Einzug gehalten – aber zu Preisen, die sich kaum ein Tourist leisten will. Hier sollten die Betreiber ihre Preispolitik überdenken. Bei niedrigeren Preisen hätten sie viel mehr Umsatz und die Leute würden in den Internet Kaffees auch nebenbei etwas konsumieren. So sind die Kaffees leer und die Betreiber ihre besten Kunden. Straßen – ich verstehe, dass die Einheimischen, die hier am Arsch oder Rand des Arsches der Welt wohnen, eine Straße wollen. Eine Straße und Trecking passt aber nicht wirklich zusammen. Hier sind die Einheimischen gefragt auf der anderen Talseite wieder Fußwege zu errichten. Teilweise gibt es sie schon oder noch – aber teilweise entspricht 20% der Strecke. So lange sich hierfür keiner verantwortlich fühlt, so lange wird nichts passieren und die Touristenzahlen in der Region werden weiter fallen. Ich kann jedem nur raten mit dem Jeep bis Chame zu fahren und dann ein Stück zu Fuß zu gehen. Hier liegt der landschaftlich schönste Teil des Weges und man spart sich viel Zeit. Wie es dann mit der Akklimatisierung an die Höhe aussieht – ist eine andere Geschichte.
Upper Mustang – ist empfehlenswert und schön, aber auch schön teuer. Ich würde es noch einmal machen – aber dann im Spätsommer, weil dann die Farben der Felder noch besser ins Gesamtbild passen. Der Nepp geht aber auch hier um.
Tibet – ist eine chinesische Katastrophe. 80% Chinesen, von denen die Summe ihres IQs der Summe des IQs der 20% Tibeter entspricht. Sie sind ignorant, präpotent und einfach nur deppert. Linientreu und dem Regime unterwürfig. Tibet der Tibeter ist tot. Warum es noch nicht auch Chibet umbenannt wurde, liegt wahrscheinlich daran, dass es die Chinesen Xizang nennen. Ich als Ausländer würde es aber Chibet nennen. Tibet ist China – China der schlimmsten Sorte. Nach mehreren Chinareisen hatte ich meine Meinung über die Chinesen, als das dümmste Volk der Welt, revidiert. An der Ostküste sind sie weltoffen und haben eine eigene Meinung, die sie auch äußern. Aber in Chibet? Nein – da hat man wirklich die größten Idioten aus ganz China zusammengefasst und dort hin verfrachtet. Die Höhenluft tut dann noch das Ihrige dazu. Aus der Kombination Sauerstoffmangel und präpotentem Unwillen entsteht dann ein Volk, das für Tourismus denkbar ungeeignet ist.
Wegen der Spiritualität nach Chibet zu fahren – bitte nicht – schade um die Zeit. Landschaftlich hat das Land nach wie vor viel zu bieten, wenn man über die ständigen Polizei- und Militärkontrollen und dich Chibeter hinwegsieht. Die Tibeter sind Geiseln in ihrem eigenen Land und mittlerweile zur Minderheit verkommen. Dies wird sich nie mehr ändern, weil die Chibeter die Tibeter langsam assimiliert  haben, wie die Borg in Startreck.
Bangkok – ja one night in Bangkok reicht eigentlich fast aus. Leider versucht hier wirklich fast jeder einen Touristen abzuzocken. Das fängt beim Tuktuk und Taxifahrer an und hört beim Verkäufer auf den lokalen Märkten auf. Wenn man sich auskennt, fällt es einem umso negativer auf. Es geht aber auch anders, wie ich selbst erleben durfte. Es gibt viele freundliche Menschen, die einem helfen wollen und die es ehrlich meinen. Hier muss man einfach zwischen Betrügern, Schleppern und den Anderen differenzieren und ein gesundes Mistrauen an den Tag legen. Einem Bangkok Neuling würde ich raten vorsichtig zu sein, sich vorher über Preise, Öffnungszeiten, Blödheiten der Taxler usw. zu erkundigen und nicht Klein bei zu geben.
Keine Ahnung wann und ob ich wieder nach Nepal reisen werde. Tibet – hier reizt mich nur mehr der äußerste Westen mit dem Königreich Guge – aber ehrlich gesagt sind das auch nur ein paar Ruinen vor tiefblauem Himmel. Thailand – vielleicht einmal die Inseln. Bangkok als Stopp Over werde ich eher nicht so bald in Erwägung ziehen.


Tag 56 04.06.2013 Bootfahren auf dem Chao Phraya

Tag 56 04.06.2013

Bootfahren auf dem Chao Phraya

Ich weiß nun warum die Wörter Inder und Rinder sehr ähnlich sind. Heute ging ich recht spät zum Frühstück. Der Speisesaal war voll mit Indern. Mit offenen Mündern kauten und schmatzten sie ihren Mampf. Wie die Kühe – kein Wunder, dass diese Viecher dort heilig sind. MUUUUHHHH – schau mich nicht so blöd an. Mich interessiert es nicht, was du im Maul hast.
Mit dem Sky Train fuhr ich zum Jim Thompson House… Es ist immer wieder schön, durch sein Haus zu gehen. Jim Thompson war ein amerikanischer Agent, der in Bangkok lebte, Kunst sammelte und die Thai Seide wieder populär machte. Er kaufte fünf alte Teak Häuser in ganz Thailand zusammen und baute sich daraus ein Haus. Überall sind alte Statuen und Kunstgegenstände. Der älteste Buddha stammt aus dem 7JH. Das gesamte Haus besteht aus Teak Holz und ist einfach dazu gebaut sich wohl zu fühlen. Jim Thompson verschwand kurz nach seinem 61. Geburtstag 1967 irgendwo an der Grenze zu Burma. Er war Zeit seines Lebens ein Sammler von Kunst und exotischen Dingen.
Vom Haus ging ich mit dem Navi in der Hand nach China Town. Unterwegs sah ich, wie drei Thais versuchten, ein Tuktuk hinten auf ein anderes aufzuladen. Zwei hängten sich hinten auf das kaputte Tuktuk und versuchten es so vorne hochzuheben. Ich half ihnen und zu dritt schafften wir es, dass sich das Tuktuk vorne hochhob und der dritte Thai es hinten auf des erste hieven konnte. Sie bedankten sich und strahlten.
In Chinatown lief ich recht lange durch die schmalen Gassen, beobachtete Köche bei den Garküchen und landete schlussendlich bei einer Bootsanlegestelle. Von dort fuhr ich den Chao Phraya fast bis zur Endstation – 15 Baht, stieg aus und in das nächste Boot zurück ein. Wieder 15 Baht. Mit dem Skytrain wieder retour, dann was Essen und zum Hotel, umziehen. Gepäck wiegen – 20,08 kg. Die Taxler ließen sich nicht zu einer Meter Fahrt überreden – also 400 Baht zum Flughafen. Was solls. In der Lobby des Hotels hatte ich noch ein langes Gespräch mit dem Manager des Hotels. Er ist ein Inder, der auch vier Jahre in Kathmandu im Hyatt Regency war. Er arbeitet für die Mahindra Corporation, die sonst auch Autos und Traktoren baut. Kein Wunder, dass in diesem Hotel so viele Inder absteigen.
Auf dem Flughafen ging ich zuerst zum Thai Checkin – Gepäck gewogen, 21,4kg – der Thai ckeckte meinen Pass und meinte dann, ich müsse zum Lufthansa Schalter. OK – weiter dorthin – wieder Gepäck wiegen – diesmal 19,8 kg – so viel zum Thema geeichte Waagen.

Die Handgepäckskontrolle verlief akzeptabel und ich sitze nun mit meinem gesamten Kram beim Gate und warte, dass das Boarding beginnt.

Dienstag, 4. Juni 2013

Tag 55 04.06.2013 Es geht auch anders

Tag 55 04.06.2013

Es geht auch anders

Ich ging heute zur MRT Station, kaufte ein Ticket nach Taksin und woltle von dort mit dem Linienboot zum Blumenmarkt. Ticket – 42 Bhat, umsteigen und weiter – mittlerweile schüttete es in Strömen.  Von der Station in Taksin war es nicht weit bis zur Anlegestelle – natürlich war die nächste ein e für private Touristenboote – 1.800 Bhat. Wo ist das Linienschiff – sie verstand nichts – ich sah aber die Anlegestelle und ging los. Auch dort gab es ein Touristenticket für 150 Bhat und eines für das Linienschiff um 15 Bhat. Diese Option stand aber nirgends, maximal in Thai. Mir kam der Preis aber zu hoch vor und ich fragte… bis mir ein Thai sagte – pay on boat – others are touristboats…
Das toriboot war auch früher da. Na was sollst. Ich wartete und unterhielt mich mit einem pensionierten Lehrer aus Hawaii, der auch in Kathmandu unterrichtet hatte und nun zum Schnorcheln nach Indonesien fliegt. Endlich auf dem Boot und los – bis zum Blumenmarkt, dort stieg ich aus und sah mir die unzähligen Läden mit den Blumen an, ging dann in die Hallen. Teilweise war der Duft so intensiv, dass er einen schon fast betäubte. Rosen, Orchideen, Lotusblumen und und und…
Vom Blumenmarkt kam ich direkt zum Gemüsemarkt. Auch dort raubte einem der Geruch der Gewürzkräuter beinahe die Sinne. Sie rochen fabelhaft. Vor einem Stand entdeckte ich einen Topf mit tropischen Seerosen. Ich fragte, wo ich die bekomme. Er zeigte mir auf meinem Stadtplan den Wet Flower Market – Mist da war ich ja schon mal vor Jahren. Freundlicherweise schrieb er auch noch die Busnummer dazu. Ich nahm mir aber ein Tuktuk – 200 Bhat, Wet Flower Market und dann zur Winmanmek Mainson. OK – los gings – es regnete wieder. Beim Markt angekommen, hielt er direkt vor einem Stand mit tropischen Seerosen. Ich erklärte, dass ich sie ohne Topf wolle – ausgewaschen und ohne Blätter. Eine Tahi, die anscheinend Fremdenführerin ist, half sofort und feilschte auch noch für mich mit. Es war echt nett. Ich bekam sechs schöne blaue und rote tropische Seerosen für 300 Bhat, zerlegte sie selber und bedankte mich. Mein Tuktuk Fahrer wurde nervös – er müsse weiter – hatte er doch vom Gemüsemarkt eine Lieferung mitgenommen. Die Führerin meinte – give him 100 Bhat – that’s enough. Gesagt getan, war ich den auch los. Zur Winmanmek Mainson ist es auch nicht mehr weit. Ich ging weiter über den Markt und fand bei einer alten Frau noch eine blaue, gefüllte Seerose – die musste ich haben. Ich erklärte ihr, dass ich sie ohne Topf und nur das Rhizom wollte – sie zeigte mir ihre Hände und ich erklärte ihr, dass ich es selber mache – OK – 60 Bhat, ich wusch mir dann noch in ihrem Hinterzimmer die Hände und ging. Sie strahlte übers ganze Gesicht.
Auf der anderen Seite des Kanals beim Wet Flower Market ist ein lokaler Markt mit Essen, Gemüse, Eiern und vielem mehr. Dort war ich gleich die Attraktion schlecht hin – ein Touri mit zwei Kameras – so was kommt vielleicht einmal in 10 Jahren… Mitten in dem Chaos waren ein paar Katzen. Ich spottete sie und streichelte ein paar – nach kurzer Zeit war es ein richtiges Konzert – ich miaute und die Viecher antworteten… Hinter dem Markt schnappte ich mir ein Tuktuk zum Teakhaus – die Winmanmek Mainson ist das größte Teakhaus der Welt. Bei der Kasse fragte mich die Kassiererin, ob ich nicht schon den Königspalst besucht hätte – ja schon – dann sei der Eintritt gratis, ich müsse mir nur das Ticket abstempeln lassen. Super, dass ich das noch in der Brieftasche hatte. Wieder regnete es. Vor mir ging ein Thai, der einen großen Sonnenschirm zum Regenschirm umfunktionierte – ich lachte und zeigte ihm einen erhobenen Daumen – er wartete und begleitete mich so zum Eingang. Kurz vor diesem lag ein riesiger Leguan am Boden.
Ich musste meinen Rucksack und den Fotokram in einem Schließfach lassen, da nichts der Gleichen im Haus erlaubt war. Man musste sogar die Schuhe ausziehen und barfuß oder in Socken rumlaufen. Da es draußen waschelnass war, entschied ich mich fürs barfuß laufen.
Nach dem Teakhaus fuhr ich zur Schlangen Farm des thailändischen Roten Kreuzes. Die Show fing fünf Minuten nach meiner Ankunft an. Es war Faszinierend, wie einer der Wärter eine Kobra mit bloßen Händen einfing. Die Wärter waren schneller als die Schlangen. Mit der MRT fuhr ich zurück zum Hotel und duschte, ging dann wieder raus was Essen und in eine Shopping Mal. Auf dem Weg zurück quatschten mich drei Taxler und ein Tuktuk Fahrer an. Vor 2000 ist happy hour im Puff – 100 Hasen, 1.500 Bhat. Come on – schau dass du Meter gewinnst. Ihr geht mir echt schon auf die Nerven.  Ah yess – you can check – if not OK – I bring you back… Da ich nichts Besseres zu tun hatte, ließ ich mir von einem Taxler das spezielle Rotlichtmilieu außerhalb der normalen Meilen zeigen. Klass A – Hasen in der Fishbowl – 5000 Bhat – so what’s up with happy hour? Der Taxler sah schön blöd aus der Wäsche, als ich meinte retour. Er dachte wohl, dass alle mit den unteren Regionen denken, wenn sie erst einmal hier seine. Ich machte mir daraus einen Spaß – er meinte – no I know other place. Also ließ ich mich noch zu zwei weiteren Plätzen kutschieren. Wieder das gleiche Bild. Nummerngirls in den Fishbowls. Papa San schreibt Preise zwischen 4.000 und 6.000 Bhat auf. Ich bin belustigt und meine let’s go. Der Taxler ist am Verzweifeln und versteht die Welt nicht mehr. Wir fahren aus der Bordellstraße und er will mich nicht mehr zurück bringen. Da ich mein Navi am Handy sowieso an habe und sehe, dass ich mich eigentlich kurz vor der MRT am Nana Plaza befinde, stieg ich aus – er schrie: You pay taxi! – „what for? For a tour that you wanted me to do? I didn’t asked you to bring me there – you said I show you and if you do not like I bring you back. You do not bring me back – so fuck off!”  Er schäumte, konnte aber nichts machen, weil ich schon auf die andere Straßenseite verschwunden war. Yessss… coole Aktion. Ich grinste innerlich und äußerlich, als ich wieder retour ging…
Alles in allem war heue ein lustiger Tag mit vielen hilfsbereiten Thais – Bangkok kann auch seine positiven Seiten haben, wenn man einmal von den meisten Taxi- und Tuktuk Fahrern absieht.
Etwas Allgemeines gibt es noch zu sagen. Mittlerweile sind hier Horden Chinesischer Touristen unterwegs, die einen auf einheitsblöd machen. Wie die Schafe trotten sie durch die Sehenswürdigkeiten und verstopfen alles. Määäääähhhh. Ich mag euch nicht! Es geht sogar so weit, dass die Wegweiser  bei den Sehenswürdigkeiten dreisprachig beschriftet sind. Thai, Englisch und Chinesisch. Na ja – wer zahlt schafft an – ist normalerweise mein Spruch… also gleiches Recht für alle.


Tag 54 03.06.2013 One Night in Bangkok – nervt ab einem gewissen Punkt…

Tag 54 03.06.2013

One Night in Bangkok – nervt ab einem gewissen Punkt…

Aufstehen, Frühstück unter Indern – Ranjit hat seine Kuh vergessen – so ein Mist aber auch – ich sollte mir ein Steak zum Frühstück bestellen – sozusagen heiliges Steak… Die scheinen mich zu verfolgen. Deren Englisch klingt immer gleich – schlimm.
Auf meinem Weg in die Sukhumvit quatschte mich zuerst ein Taxler an und meinte pro Stunde 50 Bhat – also recht billig. Ich ignorierte ihn, weil ich lieber Tuktuk fahre, da in den Taxis die Objektive immer anlaufen, so stark klimatisiert sind die. Ich weiß nicht, warum ich mich von einem Tuktuk Fahrer überrumpeln ließ und für eine Runde zu den Sehenswürdigkeiten 1.000 Bhat zu zahlen bereit war. Die ganze Fahrt über ärgerte mich das, ich hatte aber auch schon eine Lösung parat. Der Fahrer brachte mich zuerst zu einer Bootsanlegestelle für eine Khlong Tour. Der Gauner steuerte eine private Partie an, die mir ein Boot für 2.000 Bhat pro Stunde anbieten wollten – Kommission für den Fahrer inbegriffen. Join a group – nein das macht sie nicht. OK – ich bekam schon wieder Fingerkrämpfe und verabschiedete mich schön unhöflich. Den Fahrer schnauzte ich auch an – Zum, Wat Pho – nein das hat noch zu. Red keinen Scheiß – Kontrolle im Internet – das hat seit 0830 offen. No closed today – not open bevor 10 – go first Jim Thompson house – weil der Wichser genau weiß, dass er weder beim Wat Pho noch beim Königspalst parken kann. Wat Pho – NOW! Ok – no parking – Not my problem. Er fuhr hin und ich gab ihm 100 Bhat – er war mächtig sauer. Mir war das genau wurscht. Soll er doch probieren blöd zu werden.
Ich kaufte mir ein Ticket und ging in das Wat. Tempel, Buddhas, eine nette Geste haben sie – im Ticketpreis ist eine Flasche eisgekühltes Wasser inbegriffen. Ist eine freundliche Geste und so schwül wie es in Bangkok ist, kann man gar nicht genug trinken. Nach den Tempeln des Wats latschte ich um den Königspalst. Der Eingang ist nämlich genau auf der anderen Seite, kaufte ein Ticket und sah mir den verspielten Palast an. Irgendwie hat er etwas von Disneyland. Die korrekt gestutzten Bäume, der bunte Palast… einfach putzig. Bei einem der Tempel konnte ich zusehen, wie eine Frau mit einer Spritze mit Kunstharz die Fresken unterspritzte und so lose Stellen fixierte. Eine Andere schliff kleine Glasblättchen für einen Buddha zurecht.
Weiter ging es auf Schusters Rappen zu einem anderen Wat ihr wollt… Schauen doch irgendwie alle sehr ähnlich aus. Unterwegs traf ich einen Sikh Yogi, der mir Wahrsagen wollte. Er war mir aber nach fünf Minuten zu unverschämt und ich schickte ihn in die Wüste- oder machte mich vom Acker.
Wieder feilschte ich mit einem Touktuk Heini, Wat, Wat, Winmanmek, Golden Mountain, indischer Markt – OK 500 – Ok… passt  los. Nach den zwei Wats wollte er erst einmal zu einem Emporium – wenn du meinst – gibt einen Tankgutschein und von mir -100 pro Emporium. Fahr ruhig auch noch zu einem weiteren. Mir egal – ich schau mir gerne Edelsteine an und unterhalte mich über die Hitzebehandlung von Rubinen und Saphiren, damit sie an Farbe zulegen – no no – not heated. Ja genau… und bei den losen Rubinen solltet ihr mit den Synthesen verschwinden. Shit er kennt sich aus. Na ja, das wars aber auch schon mit meinem Wissen. Außer, dass sie komplett überzogenen Preise haben. Kein Wunder, der Bos von dem Laden muss sich ja irgendwie seinen Ferrari, der vor der Tür steht, finanzieren. Wenigstens sind sie nett und man bekommt was zu trinken.
Kurz darauf landete ich bei einem Fshion Emporium – wer der Hersteller des Stoffes ist, den sie mir gerade zeigen, Armani, Boss – ja wer denn nun? Und so nebenbei, die machen keine Stoffe du Pfeife.
Weiter – aus – nein kein weiteres Emporium – auch nicht für Gummienten oder Korbstühle! Auf zum Golden Mountain. Von der Aussichtsplattform hat man eine gute Rundumsicht auf die Stadt und die Gewitterwolken im Hintergrund. Unten stand noch immer der freundliche Polizist, der beim Reingehen ein Foto für ein Pärchen gemacht hat. Ich machte ein paar Fotos von ihm und er grinste freundlich, winkte und war stolz fotografiert zu werden – so viel zum Thema Polizei in Thailand und China…
Wieder runter und zum Indischen Markt. Als ich den Tuktuk Fahrer 200 Bhat weniger zahlte, schaute er schön blöd - 500 we said – yes, but we also said NO EMPORIUMS … so 2 Emporiums, 200Bhat less…
Unzählig Gassen stapfte ich durch das Indische Viertel und ging weiter in das Chinesische. Die kleinen Läden veränderten sich, sonst war es sehr ähnlich. Überall der Duft von Essen und Gewürzen, dazwischen Krimskrams den keiner braucht und hin und wieder ein Moped, dass sich durch die engen Fußwege zwängt.
Zurück ins Hotel, duschen, dann Richtung China Restaurant, in dem ich für 1900 einen Tisch und eine Pekingente reserviert hatte. Unterwegs gönnte ich mir noch eine Thai Massage – blöde Idee. Die Chefin des Salons hatte im Wat Pho gelernt, wusste also, wie man es richtig macht. Leider hatte ich das Glück die Chefin zu erwischen. Sie hatte eine elefantöse Figur und war ungefähr so alt wie meine Großmutter. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie auch schon bei der Schlacht von Waterloo dabei gewesen sein musste. Sie war absolut nichts fürs Auge.
Sie massakrierte meinen Rücken mit ihren Unterarmen und Ellbogen, einer Gottesanbeterin gleich. Gott sei Dank steigt sie nicht auf mir herum und da stand sie auch schon auf meinem Rücken. NEIN – Ich konnte nichts mehr sagen, mir blieb die Luft weg.

Weiter zur Peking Ente – das Ding warf einfach zu groß für eine Person. Ich konnte sie nicht aufessen. Danach fuhr ich mit einem Metertaxi nach Patpong zum Nachtmarkt und sah mir auch ein paar Bars an. Ist irgendwie lustig, wie die Hasen für sich alleine Tanzen. In den Bars sind zwischen 0 und 2 Gästen. Die Rückfahrt sollte spannend werden. 300 Bhat, sagte ein Tuktuk Fahrer. 100 kannst haben und das ist schon zu viel. Zum ersten Taxi – Meter – no. In das nächste Stieg ich ein und zeigte aufs Meter und sagte Soi… no – 150 – ich Meter… no 150… ich Meter und holte mein Pfefferspray aus dem Gürtel – na geht doch… du Drecksack – wir fahren gleich zur Touristenpolizei, dann bist du deine Lizenz für mindestens eine Stunde los… Ich hasse diese Halsabschneider…

Sonntag, 2. Juni 2013

Tag 53 02.06.2013 One Night in Bangkok – heute sicher nicht, heute ist Flug angesagt…

Tag 53 02.06.2013

One Night in Bangkok – heute sicher nicht, heute ist Flug angesagt…

Mein Brillenheini, bei dem ich eine optische Sonnenbrille und eine normale bestellt hatte, hat mir die Dinge nicht wie versprochen am Tag der Hochzeit geliefert. Also rief ich ihn noch spät in der Nacht an und machte ihn zur Sau. Ja Ok – 12:00 tomorrow – nix 12:00 – 11:00! Airport, sonst komm ich und werde sauer… OK OK… Milan holte seine Bilder um 0708 ab – klasse, ich zog mir eine Hose an und ging im T-Shirt runter… jetzt konnte ich auch gleich Frühstücken. Um 0900 rief ich wieder den Optiker an – yes yes, 1030 – na noch besser. Um 1000 war er da. Habe ich wirklich so ein einschüchterndes Wesen auf andere? Mir solls recht sein. Alles passte.
Ich packte mein Zeug fertig und fuhr mit Santosh, der neuerdings eher aussieht wie ein Mafia Killer, als ein Taxifahrer, zum Flughafen. Schwarze Hose, weißes Hemd – recht weit offen – dazu eine Anzugweste… das ist sein neuer Stil… ich nenne ihn Luigi… Luigi haben immer eine Lösung…
Am Flughafen waren diesmal die Formalitäten und der Checkin recht rasch erledigt. So saß ich dann am Gate und wartete aufs Boarding und den Flug nach Bangkok… Ich habe mir in der Zwischenzeit schon das beste Lokal für Pekingente rausgesucht. Pekingente ich komme!
Mein Reisegepäck hat exakt 20,7kg… da hab ich echt Spielraum. Alle Akkus sind in der Tasche, eine Dose Bier, sowie mein warmes Weiterreisegewand inklusive Jacke und Stativ sind drin. Weil es einfach bequemer war so…
In Bangkok nahm ich mir ein Taxi. Der Taxler meinte – 450 mindestens. Ich sagte nur Meter… er wurde sauer und maulte rum. Ich schaltete die GoPro ein und filmte seine Lizenz, ihn und sagte ruhig wieder – Meter. Er maulte in seinen Bart rein und fuhr los. 200 + 70 für die Maut + 50 Für die Airport Gebühr. Ich hielt ihm 500 hin und bekam 200 zurück. Nun war ich sauer. Die Maut hatte ich bezahlt und die Airport Gebühr musste ich zahlen – also sollte ich 250 zurück bekommen. Ich hielt die Tür offen und wurde laut. Widerwillig gab er mir die 50 Bhat. Ich hasse solche Betrüger!
Das Hotel ist gut. Ich ging erst einmal duschen und dann eine Runde spazieren. Draußen ist es einfach schwül und heiß. Auf einem Nachtmarkt verkaufen sie Laserpointer – die Chinesischen 100 mW Dinger und ein Abartiges Ding mit großen Akkus und 20W! Mit dem Pointer kann man Löcher in Papier brennen. Der Preis dafür ist aber auch abartig. Sie wollen ohne handeln 4.000 Bhat (100€).
Auf dem Weg zurück waren die Nutten dann auch schon wach. An allen Ecken und Enden und vor allen Bars stehen die Hasen. Gerade die Preisschilder fehlen noch.

Morgen werde ich mir den Königspalast und die Umgebung ansehen.

Tag 52 01.06.2013 Hochzeit – oder was auch immer das für eine Party war…

Tag 52 01.06.2013

Hochzeit – oder was auch immer das für eine Party war…

Milan, so heißt der Knabe, der mich zur Hochzeit eingeladen hat, wollte sich am Nachmittag melden. Ich schlief länger und machte meine Sachen für den Weiterflug nach Bangkok fertig. Später ging ich noch eine Runde und wurde vom Kashmirikram Händler wegen des Elefanten wieder angesprochen. Er hatte wirkliche Meisterwerke – ich kenne nun schon sehr viel Kashmiri Handarbeit, aber die Dinge die er verkauft, stellen alles was ich bisher gesehen habe in den Schatten. Für die qualitativ hochwertigen Arbeiten zeichnet ein 86 jähriger Eremit, der in den Hügeln um Kathmandu lebt, verantwortlich. Der Händler hat nur ein paar Kleinigkeiten seiner Arbeit in der Auslage. Ales andere und vor allem die Meisterwerke sind dann im ersten Stock. Diese lässt er sich auch meisterlich entlohnen. Für eine Schüssel mit Deckel – also eigentlich eine Dose, wollte er 800 USD. Ich meinte, ich hätte sie auf 200 geschätzt. Er lachte – ich ging – oder machte den Anschein wieder ins Parterre zu gehen. Er begann zu feilschen. Nein – ist schön. Ich brauch sie nicht… nicht um über 200 USD. 200USD wäre sie mir wert, aber nicht mehr… er meinte – 700… ich sorry irgendwann lief er mir auf die Straße nach und meinte OK – 200 Cash… na geht doch… das dauerte aber echt lange… also war es mehr als seine Schmerzgrenze. Man merkt, dass absolut tote Hose ist in Kathmandu. Jetzt zahlt sich Einkaufen wieder aus. Die Kassen der Händler sind leer, die Straßen sind leer in puncto Touristen und die Lager der Läden und der Konkurrenz,  die es an allen Ecken und Enden gibt, sind voll. Bei meinem Kashmiri Händler ist das ein Sonderfall. Er hat so auserwählte Stücke, dass es für Otto Normaltourist nicht ersichtlich ist, wo der Unterschied bei den Arbeiten liegt. Die Pinselstriche und das Design sind aber einzigartig. Er hat ein gutes Sortiment an Mogul Art. Ich kenne nun schon fast alle Läden in Kathmandu, die Kashmiri Sachen verkaufen, der ist aber mehr ein Museum als ein Geschäft.
Wieder im Hotel, holte ich mein Fotozeug und ging die Ruinen des Pilgrim Bookstores fotografieren. Dazu stieg ich bei einem Laden in den zweiten Stock und hatte so einen Einblick in die ehemaligen Lagerräume des Buchladens. Traurig, alles ausgebrannt. Ein Junge steckte verkohlte Buchreste, wie Leichen in einen Sack. Erschreckend ist auch, dass die Besitzer des Hauses nicht versichert waren… 180Lak – was schlussendlich rund 2Mio USD entspricht, soll der Schaden sein.
Milan wartete schon mit seinem Motorrad. Irgendwie fühlte ich mich nicht so richtig wohl auf dem Ding. Mit Fotorucksack, zwei Kameras und ohne Helm, ging es durch Kathmandu, auf einer Seitenstraße den Bagmati entlang, der nun schon mehr Wasser führt und beginnt den Müll mit sich zu reißen, bis zu einem professionellen Hochzeitspartyveranstalter. Ein großer Saal mit angrenzender Küche, Bühne und Thron für die Braut. So langsam verstand ich, dass das heute der erste Teil der Hochzeit ist – bei uns würde man sagen Jungesellenabschied – hier war das anders. Ich machte erst einmal ein paar Bilder in der Küche, freundete mich mit dem Küchenpersonal und dem Chef des Ladens an und kostete mich durch alle Töpfe… der verückte Ausländer, der darf das…
Langsam trudelten die Gäste ein und ich fotografierte den ganzen Haufen. Oma, Opa, den Hund vom Nachbarn sein Freund und so weiter. Die Braut, samt Schwester saß regungslos auf dem Thron. Die vier Stühle neben ihnen wurden abwechselnd von Cousinen, Müttern, Großmüttern usw. belegt. Langsam kam Schwung in den ganzen Haufen. Die Zwei DJs. Sorgten für hippe Nepali Beats. Ich wurde zum Tisch der Jugend eingeladen. Eine Runde Cousinen, von denen einige aus Bollywood eingeflogen worden sein könnten und drei Jungs, die eigentlich komplete Pfeifen waren. Zuerst eine große Klappe hatten und dann Fotos mit den Mädels haben wollten und sich nicht getrauten sich zwischen die Mädels zu stellen oder sogar den Arm um sie zu legen… dafür posten sie cool. Na ja -. Looser…
Ich kostete mich zwischenzeitlich durchs Buffet und muss sagen, war das Beste, das mir bisher an nepalesischer Küche untergekommen ist. Vor allem die Nachspeise, süßer Kürbis, mit einer Art Joghurt war leicht und erfrischend. Ich muss das Rezept auftreiben.
Mittlerweile wurde zu den Nepali Discobeats getanzt. Immer wieder forderten mich die Hasen auf auch zu tanzen – doch zuerst die Fotos. Als alles erledigt war, ließ ich mich breitschlagen und hatte mit den Girls auf der Tanzfläche eine Gaudi. Das ließ die anderen nicht kalt und um Nu tanzte auch der Opa und der Großonkel vom Opa mit. Die Girls baggerten mich richtig an J - so wird das gemacht Jungs…
Milan brachte mich dann mit seinem Bike wieder ins Hotel und ich konvertierte und kopierte ihm die Bilder.
Um 0700 am nächsten Morgen wollte er sie holen.