Sonntag, 28. April 2013

Tag 18 28.04.2013 Wie schaffen die das?


Tag 18 28.04.2013

Wie schaffen die das?

0430 – Tagwache. 0500 und los. Lampe am Kopf, um die erste Kurve auf das erste Schneefeld. Die sind nicht zu unterschätzen. Sie sind vereist und steil, wenn man da ausrutscht… landet man im Thorung Khola 200-400m weiter unten.
Also aufgepasst und immer einen Fuß vor den anderen gesetzt. Der Thorung La Pass ist gemein. Es sind 600 Höhenmeter vom Highcamp zum Pass. Das Gemeine ist aber, dass sich immer wieder ein Hügel steil aufstellt und man so nach dem 7ten oder 8ten glaubt, dass das der Pass sei. Nein nix da – es sind 14! Irgendwie war ich schon ziemlich ausgepowert. Ich ging hundert Meter und machte Pause, schnaufte und ging wieder weiter. Es war anstrengend und kräfteraubend. Endlich nach drei Stunden waren wir oben! Ich schnall es nicht, wie das der Stuhl mit meinem und seinem Kram schafft. Der schleppt sicher dreimal so viel Gewicht den Berg hoch und es geht ihm fast besser als mir. Auf dem Weg nach oben wurde ich durch den Sonnenaufgang, der die Gipfel orange färbte, etwas für die Anstrengungen entschädigt. Oben eine Hot Lemon getrunken und ein paar Bilder gemacht und dann wieder runter. Es war 0800… ich wollte vor dem Wind so weit wie möglich unten sein. Um 1000 kann es hier ganz schön Windig und kalt werden. Ich lief die Schneefelder mehr oder weniger nach unten und wunderte mich, dass ich meine Oberschenkel überhaupt nicht spürte. Auch meine Zehen hatten keine Probleme, ich hatte sie ja vorsorglich am Vorabend getapet. 4 Zehennägel, wie beim letzten Mal, wollte ich nicht einbüßen. Die Sonne wurde wieder stärker und ich zog mir die Jacke und die Überhose aus. Weiter ging es, zu dem kleinen Ort vor Muktinath. Ich war froh, als Flossi und ich dort ankamen. Hatte ich ja erst ein Twix gegessen und nichts gefrühstückt. Ziemlich leer saß ich dort, bestellte eine Fanta, die ich mit meinem Wasser mischte und trank und das Ei-Käsesandwich. Hier wurde meine Erwartungshaltung wieder in allen Punkten nicht erfüllt. Ich wollte Toastbrot mit gekochtem Ei und einer Scheibe Käse, vielleicht etwas Salat. Ich bekam Toastbrot, mit einem Spiegelei und Käse überbacken. Was solls. Ich hatte Hunger…
Danach noch 45Minuten weiter nach Muktinath. Ich war richtig erschrocken, als ich um den Hügel kam und die Siedlung das erste Mal sah. Schlimm, wie sich dieser Ort verändert hat. Viele neue Lodgen und Hotels sind entstanden. Andauernd rauschen an einem Motorradtaxis mit Indern hinten drauf vorbei – hupen und nerven… Die Inder fliegen nach Jomsom, fahren mit dem Jeep nach Muktinath und dann mit dem Motorrad zum Tempel – auf 3.800m Seehöhe ohne Akklimatisierung. Die schauen richtig witzig aus – ziemlich farblos – für Inder und haben so eine Schnappatmung, wie ein Fisch auf dem Trockenen… Der Tempel von Muktinath hat eine heilige Quelle, aus der das Wasser über 108 Wasserhähne gelassen wird. Hier führen Hindus rituelle Waschungen durch. Wenn ich kaltes Wasser will, dann nehme ich die Hoteldusche JNun lade ich einmal alle Akkus auf, geh mir was zum Trinken kaufen und werde den Tag Tag sein lassen. Flossi wollte ja so gegen 14-15 Uhr in der Lodge sein. Wir schafften es mit Mittagspause bis 12:00.

Tag 17 27.04.2013 Ich hasse diesen Hügel…


Tag 17 27.04.2013

Ich hasse diesen Hügel…

In der Nacht Stand ich um drei auf und ging pinkeln. Das überlegt man sich in der Höhe bei der Kälte immer ganz gut, weil raus aus dem Schlafsack, Schuhe an, raus aus dem Zimmer, Zimmer zusperren und dann durch die Nacht zur Toilette gestapft. Es war mittlerweile sternenklar – und frostig… ziemlich frostig…
Beim Frühstück stand dann Flossi wieder gut gelaunt in der Tür… Wäre auch komisch, wenn der Touri über den Pass kommt und der Guide 1400Meter darunter die Flipp Flops beutelt. Also los… Vorbei an Yaks – an Mama Yak mit einem Baby und einigen anderen Grunzochsen. Auf der anderen Seite des Flusses äste eine Gruppe Musk Deer. Der Boden war pickelhart gefroren. Dementsprechend kalt war es auch. Weiter ging es nach Thorung Phedi. Flossi wollte hier bleiben… Nix da. Rauf die zweihundert Höhenmeter ins Highcamp. Ich hasse diese 200m. Es ist ein extrem steiler Schotterhügel. Der Pfad windet sich in Serpentinen rauf. Man hat das Gefühl, man kommt nie oben an. Von 4.600m auf 4.800m – Ich schnaufte ganz schön. War echt anstrengend. Die letzten Serpentinen waren total vereist. Das machte die Sache noch spannender. Endlich in der Lodge. Ich brauchte 10 Minuten, bis ich wieder ansprechbar war. Flossi und der Stuhl brauchten etwas länger, bis sie da waren. Nun hieß es in der Lodge die Zeit totschlagen. Draußen eine Runde mit dem Panorama Aufsatz drehen - dann wieder rein. Ich unterhielt mich gut mit einem Rabbi aus Jerusalem, der heute seinen Sabbat hat und da macht er nix. Irgendwie spannend.
Am nächsten Morgen sollten wir um 0430 los. Ich sagte 0430 aufstehen und 0500 losgehen reicht auch.  Also ein paar Rigel gekauft, den Laptop Akku geladen und Nudel gefuttert… dann ins Zimmer, Matratzenturm gebaut, in den Schlafsack gekuschelt und einen Film am Laptop geschaut. Um 2200 versuchte ich zu schlafen, so gut das halt auf 4.800m Seehöhe geht.

Tag 16 26.04.2013 Heute mache ich sie fertig - oder…


Tag 16 26.04.2013

Heute mache ich sie fertig - oder…

Gut ausgeschlafen ging es los nach Yak Kharka. 3-4 Stunden und nur 500 Höhenmeter aber man sollte sich ja langsam akklimatisieren.  Zuerst schlängelte sich der Weg durch die engen Gassen von Old Manang – dann wurde es etwas steiler aber noch immer moderat. Die Landschaft und das Wetter waren einfach umwerfend. Strahlend blauer Himmel, dazu die eisbedeckten Bergriesen. Ich setzte meine Kopfhörer auf und hörte Schiller – Tiefblau – was könnte es treffenderes geben? Auf einem Hügel sahen wir eine Herde Muskdeer und immer wieder kamen und Esel und Pferdekarawanen entgegen. Flossi und der Stuhl konnten oder wollten mit meinem Tempo nicht mithalten. Bei einem Teehaus saß ein Mann mit seinem Pferd. Er trank aus einem viertel Liter Glas Raksi. Die Wirtin füllte gerade wieder das Glas voll mit dem 48% Gesöff
In Yak Kharka angekomen wollte Flossi die Lodge auswählen – doch ich hatte andere Pläne. Wir gehen weiter bis mindestens Leddra. OK – er warte auf den Stuhl – meinte er. Ich latschte frohen Mutes weiter, musste mir selber aber eingestehen, dass es dumm wäre weiter zum Thorung Base- oder Highcamp zu gehen. 4.200 Meter Seehöhe sollten reichen, um mich dann auch an die Höhe besser anzupassen. Ich habe weder Kopfschmerzen, noch ist mir schlecht – dabei soll es auch bleiben. Also in Leddra die Lodge bezogen, nicht die die Flossi vorschlug, sondern die, die mir besser gefiel. So nach und nach trudelten die anderen Trekker ein und der Speisesaal füllte sich. Draußen zog es langsam zu und die Wolken wurden immer dichter. Ich hoffe, dass es morgen besser ist, derzeit ist der Pass ja wieder fast schneefrei und eigentlich leicht zu passieren – aber Neuschnee kann ich nicht wirklich gebrauchen. Das ist das was hier keiner will. Also hoffen und zum Wettergott beten. In der Zwischenzeit Hot Lemon trinken und warten, dass es Abend wird. Mittlerweile schneit es. Das kann ja heiter werden…
Um 0800 liege ich im Bett und schau mir grad einen Film am Laptop an… da klopft Flossi an die Tür. Ich lass ihn rein und er sagt, dass er Kopfweh hat und kotzen musste – Symptome der Höhenkrankheit… Er wollte einen Ort zurück nach Yak Kharka – 200m tiefer und schauen, ob es ihm morgen besser gehen würde. Ich fragte, wer ihn dort hin bringt – Personal von der Lodge meinte er – OK… pass auf dich auf Flossi…

Tag 15 25.04.2013 Prinzessin auf der Erbse…


Tag 15 25.04.2013

Prinzessin auf der Erbse…

Mist verdammt, ich wälzte mich auf der Matratze hin und her, wusste nicht, wie ich liegen sollte, so hart war das Bett. Um 0200 hatte ich die Schnauze voll und zerlegte das zweite Bett. Aus zwei Matratzen und einer dicken Decke baute ich mir eine neue Matratze und konnte so in Ruhe schlafen. Frühstücken ging ich heute zur Bäckerei nebenan – eine Zimtschnecke – oder das was sie halt als solche bezeichnen. Ich aß das Trum vor unserem Hotel… so nach und nach kamen die anderen Trekker und setzten sich dazu. Wir unterhielten uns, es sollte ja für alle ein Rasttag sein. Langsam ging ich dann mit Flossi und dem Stuhl auf den Aussichtspunkt zur kleinen Stupa. Die Aussicht auf Tilicho Peak, Gangapurna, Annapurna III und das Dorf Manang waren einfach phänomenal. Wir saßen dort eine Stunde und sahen fünf großen Adlern zu, die abwechselnd über uns ihre Runden drehten. Majestätisch glitten sie dahin.  Beim Ansehen der Bilder viel mir dann auf, dass es keine Adler, sondern Geier waren.
Wieder im Dorf stiegen wir hinunter zum Marsyangdi. Ich machte ein paar Panoramen und stolperte über eine Ansammlung von Tierkadavern und  Knochen. Ein totes Kalb lag halb im Fluss… Weiter ging es über die Hängebrücke zum Gangapurna Gletschersee. Auch hier genoss ich die Ruhe und baute sogar eine kleine Chorten aus Steinen. Flossi probierte auch sein Glück, hatte aber Pech, weil sein Bauwerk in sich zusammen fiel. Nun sitze ich in der Lodge und esse ein Clubsandwich mit Schinken, Yakkäse und Gemüse… Der Strom ist wieder einmal ausgefallen…
Nun noch eine neue Sonnenbrille kaufen, die seitlich zu ist, weil meine Augen durch das starke Licht in dieser Höhe doch recht weh tun. Meinen Sonnenbrand habe ich auch gut kultiviert – so musste ich mir noch einen Stoffstrumpf für das Gesicht kaufen, nun sind dann endlich alle Teile des Gesichts verdeckt. Ich glaube ich werde morgen in Yak Karka die Bank ausrauben. Zu blöd, dass es dort keine Bank gibt.
Um 1600 ging ich meine Wäsche zur anderen Lodge holen, bei der ich sie waschen ließ. Dort kostete es die Hälft von meiner Lodge. Irgendwie habe ich das Gefühl Flossi hat mich in die teuerste Lodge des Dorfes geschleppt. Im Lodgeladen kostet eine Diet Pepsi 140 – beim Nachbarn 120 – komisch oder?

Tag 14 24.04.2013 Wucher...


Tag 14 24.04.2013

Wucher…

Auf, Frühstück, los – so wie immer. Es ging relativ eben das Marsyangdital entlang. Die Landschaft in diesem Teil des Trekks ist einfach grandios. Der frische Schnee auf den Bergen liefert einen extremen Kontrast zu den Felsen und den Pinienwäldern. Unterwegs trafen wir die üblichen Verdächtigen – den schwedischen Pilot, der schon in Pension ist und den Circuit noch einmal gehen will, Mat den Amerikaner, der ein Jahr unterwegs ist, Lucas den Schotten, der vier Monate mit Mat durch die Gegend zieht, die Indische Familie mit den zwei Kindern und einige andere mehr. Mat schoss den Vogel ab – bei einer Herde tibetischer Bergziegen fragte er: “Are those Yak?“ Meine Antwort war: „Yes, but they have been washen to hot…“
Am Wegesrand hatte ein alter Mann einen Souvenirstand mit allerlei kuriosem Zeug. Da gab es eine Flöte aus einem Knochen, diverse Glocken, Schmuck und anderen Kram. Die Krönung war aber ein Yakschädel, der statt Augen Fassungen für Glühbirnen hatte. Wer kauft so ein rund 15kg schweres Teil hier heroben?
Die Sonne brannte heute wirklich schlimm vom Himmel – und ich Esel vergaß mich einzucremen – also bin ich jetzt leicht rot im Gesicht und am Nacken. Kurz vor Manang bog ich ab nach Bhraga – die Steinhäuser und die Gompa ansehen. Flossi und der Stuhl gingen weiter nach Manang. Irgendwie verkofferte ich mich in den engen Gassen von Bhraga, so dass ich dann über die Überreste eines eingestürzten Hauses und einen Holzlagerplatz krallen musste, um endlich wieder auf dem Weg zum Kloster zu sein. Durch diese Abkürzungen landete ich direkt auf dem Dach der Gompa. Die Aussicht war einfach grandios. Annapurna 3, Gangapurna, Tilicho Peak, um nur einige der eisbedeckten Riesen zu nennen. Im Ort übten einige Männer Bogenschießen. Sie waren aber nicht besser, als die besoffene Horde in Chame.
In der Lodge gibt es natürlich wieder keine Steckdose im Zimmer – sie wollen ja, dass man die Akkus direkt im Speisesaal auflädt und dafür 100 Rupee zahlt – zu blöd, dass ich jetzt beide Laptopakkus lade und sie das nicht schnallen. Mit den Akkus für die Kameras komme ich glaube ich noch bis Kathmandu. Die 5 Akkus waren doch etwas übertrieben, schaffe ich doch mit einer Ladung fast 3000 Bilder.
Handy – Ncell nein, Namaste ja – nur meine Datenverbindung will nicht so richtig. Die kommen mit meinem Telefon nicht zu recht. Flossi und ich riefen die Servicehotline an. Auf meine Frage: Do you speak englisch – wum, aufgelegt…
Zweiter Versuch… nicht aufgelegt, aber weiter verbunden, wieder weiter verbunden und… und aufgelegt.
Dritter Versuch: Flossi redet mit ihnen – nur Infos, die ich schon weiß…
Vierter Versuch: Flossi wieder am Rohr: Antwort: Wir müssen in ein NTC Geschäft und das dort einrichten lassen – die sind zu deppert einen Proxyserver, ein Port und den Namen des Access Points, so wie ein paar andere Daten anzugeben. Na ja…
Von Yak Karka an gibt’s sowieso nichts bis Muktinath.
In der Lodge haben sie Preise für das Wäsche Waschen, dass einem schwindlig wird – also raus ins Dorf und zur Wäscherrei – kostet die Hälfte!
Internet – jetzt wird’s lustig: pro Minute 20 Rupee! Sind in etwa 1,8Cent pro Stunde 900 Rupee – 8€ sicher nicht! Ich will ja nicht das Netz kaufen. Da warte ich, bis NCell wieder geht.
Nun warte ich auf mein Abendessen, schreibe den Bericht fertig und mach die HDR Fotos. Die Panoramen werde ich zu Hause rechnen, das macht mit dem Laptop keinen Spaß.
Morgen wird es etwas einfacher – Rast Tag in Manang – der Hundert Rupee Lama ist in Kathmandu im Krankenhaus, da hat es auch keinen Sinn zu seiner Höhlen Gompa hoch zu stapfen. Ich werde mir den Gangapurna Gletscher und den Gletschersee ansehen…


Tag 13 23.04.2013 SONNE...

Tag 13 23.04.2013

SONNE…

In der Früh beim Frühstück hatte eine Gruppe von drei Deutschen Klugscheißern wieder unheimlichen Ideendurchfall. Sie hatten mehr mit Arafat und den Wanderlumpen gemein, als mit sinnvoll ausgerüsteten Trekkern. Anscheinend waren sie auch auf einem Low Budget Trip – da sie das Dormitori gebucht hatten – den Gemeinschaftsschlafraum verwenden nicht einmal Flossi und Sessel! Gestern Abend haben sie sich untereinander über mich ziemlich ausgelassen – dass ich spinne mit Laptop und den Kameras und dass es eine Frechheit sei, dass ich mich alleine über einen ganzen Tisch ausgebreitet hätte – na ja – es waren ja noch zwei Franzosen und ein Chinese da – da hätte jeder einzelne seinen Tisch haben können. Irgendwie haben sie auch nicht gecheckt, dass ich Deutsch kann… So lauschte ich ihren Anfällen von Blödheit und konnte mir beim Gehen nicht verkneifen zu sagen: „Guten Morgen – danke – bitte“… Man sollte halt aufpassen ob das Gegenüber nicht doch dieselbe Sprache kann…
Kurz nach acht ging es los – wir waren wieder fast die Letzten, der einzige Unterschied zu sonst war, dass die Sonne schien. Es war herrlich. Sie brannte förmlich vom Himmel und wollte die letzten drei Tage Regenwetter anscheinend in einem Tag gut machen. Es ging moderat aufwärts durch Pinienwälder und vorbei an blühenden Apfelbäumen. Der Duft, der in der Luft lag, war einfach  herrlich. Die Berge über 4000 Meter waren schneebedeckt und boten einen perfekten Kontrast zu den Wäldern darunter. Von einem weit entfernten Hang ging eine Lawine ab. Immer wieder kamen uns Motorräder entgegen, sind sie doch die einzigen motorisierten Fortbewegungsmittel, die es ab Chame gibt – na ja – lange wird es nicht mehr dauern und dann ist die Brücke fertig, dann geht es wieder ein ordentliches Stück Tal einwärts weiter. Kurz vor Pisang stiegen wir noch einmal den steilen alten Annapurna Circuit empor, um dann einfach nur die ganze Pracht der Berge genießen zu können. Ich wartete auf Sessel und holte den Panoramaaufsatz aus der Tasche, die er tragen musste. Die letzten zwei Stunden Weg machte ich viele Panoramen und genoss einfach die Landschaft und den perfekt schönen Tag. In der Lodge mussten wir erst einmal auf Sessel warten – Flossi ging ihn suchen. Der Ärmste war an Stelle von Pisang nach Upper Pisang gegangen und drufte meinen Plunder so 200 Höhenmeter extra schleifen… Nach einer kurzen Rast, gingen wir nach Upper Pisang, um das Dorf und die Gompa anzusehen. Über dem Annapurna IV zogen ständig Wolken. Das Wetter war nach wie vor gut, obwohl schon wieder die Wolken und der Nebel vom Taleingang nach oben drückten.
Nun sitze ich im Speisesaal und versuche das Feuer im Ofen in Gang zu bringen – Pinienholz riecht sogar beim Verbrennen sehr gut.
Die Wolken und der Nebel werden wieder dichter und dunkler. Laut Wetterbericht sollte es eigentlich schon am Nachmittag regnen – mal sehen, wie das Wetter morgen wird.
Irgendwie verstehe ich die Nepalesen nicht. Jetzt wird im Speisesaal geheizt – und jeder Idiot, der bei der Tür hereinkommt, lässt sie sperrangelweit offen. Wie soll es da auch nur ansatzweiße warm werden? Schlafen – werde ich wieder mit Schiunterwäsche, Schlafsack, Decke, Haube und Schaal…

Montag, 22. April 2013

Tag 12 22.04.2013

Regen, Nebel, arschkalt…

Und täglich grüßt das Murmeltier – wieder stapfen wir im Regen los. Es ist recht kalt. Wir steigen auf einem steilen Pfad des alten Annapurna Circuits nach oben…  rutschig, anstrengend… und Regen… Ich schau mit meinem Regenschirm doch recht eigenartig aus – ist mir aber mehr als egal. Endlich endete der steile Pfad und wir waren wieder auf der Straße. Diese würde ich heute nicht mehr verlassen, das schwor ich mir. Die Landschaft – oder besser gesagt der Wald, waren ja wirklich überwältigend – ein richtiger Urwald, mit Rhododendronbäumen und uralten, meterdicken Stämmen. Aber so richtig Lust zu fotografieren hatte ich bei dem Wetter nicht. Auf dem Weg hinauf kamen uns die täglichen vier Jeeps von Chame entgegen – bis Chame geht die Straße. Bei Chame fehlt dann die entscheidende Brücke über den Fluss.
Nach knapp vier Stunden, was eigentlich ein sehr kleines Pensum ist, waren wir in Chame. Dort wollte ich ein Zimmer mit einem eigenen WC in einer Lodge. Gar nicht so leicht so etwas zu finden. Dafür gibt es nur zwei Steckdosen im Speisesaal. Drinnen ist es Kälter als draußen. Wie sie das schaffen ist mir ein Rätsel. In Chame findet tibetisches Fest statt. Die lokalen Tibeter sind in festliche Gewänder gehüllt und veranstalten ein Bogenschießen. Der sicherste Platz ist direkt hinter der Zielscheibe, so schlecht schießen die Typen. Es könnte aber auch an ihrem Raksi Grinsen liegen – sie waren doch schon ziemlich besoffen.
In der Nähe des Festivalgeländes traf ich einige Leute auf dem Weg nach unten. Ich fragte von wo sie kommen – Just Manang. The Thorung La Pass is closed due to heavy snowfalls on the pass – und er soll noch mindestens sieben Tage zu bleiben. Ich habe auch nicht wirklich Lust ein Experiment zu starten und dort im Tiefschnee hinauf zu stapfen. Also plante ich um – bis Manang noch gehen… dann in Manang wieder zurück nach Chame. von Chame am nächsten Tag mit dem Jeep nach Besisahar, dann weiter mit dem Bus nach Beni und mit dem Jeep wieder hinauf nach Muktinath oder Kagbeni. Ist Gott sei Dank einfacher geworden.
Eine Runde musste ich noch durch die Hinterhöfe von Chame drehen… eigentlich erschreckend – die Fotos werden es zeigen. Überall stinkt es nach Pisse und Scheiße – ich befand mich zwischen drei Plumpsklos, die um den Preis des meisten Gestanks wetteiferten. Wieder in der Lodge, war es noch immer nicht Wärmer. Die Tür stand sperrangelweit offen. Mittlerweile gehen sie mir hier schon ziemlich auf den Wecker. Warum sie den Ofen im Speisesaal nicht einheizen kann mir auch keiner erklären. Na ja – also werde ich heute wieder mit Haube, Schaal, Schlafsack und Decke schlafen. Ich warte also auf mein Essen und dass es dunkel wird… 


Tag 11 21.04.2013

I’m singing in the rain – nein – nicht wirklich…

Kurz vor dem Aufstehen um 0700 hörte es auf, um nach dem Frühstück wieder anzufangen… Ich kaufte mir bei einem kleinen Laden einen Regenschirm. Eigentlich hatte ich mir etwas knirpsähnliches erwartet – bekam aber einen gehstockähnlichen Schirm… So stapfte ich mit meinem Fotokram und dem Schirm los… entlang des alten Pfades des Annapurna Circuits… Steintreppen auf, Steintreppen ab… irgendwie sah die Straße auf der anderen Seite einladender aus… Scheiße – jetzt bin ich schon so weit, den Fortschritt hier zu akzeptieren, ja sogar willkommen zu heißen. Am Ende voN tal traf ich auf die Gruppe indischer Vermessungsingenieure und Geologen, die einen Staudamm bei Tal planen. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob der Damm kurz nach Tal oder vor Tal gebaut werden soll – je nachdem wen man frägt, wird man eine andere Antwort erhalten. Ich glaube mich aber erinnern zu können, dass ich im Internet einen Artikel gelesen habe, dass der Damm vor Tal gebaut werden soll und der Ort, so wie einige kleinere Siedlungen nach Tal geflutet werden sollen… Schade, dann ist einer der schönsten Orte des Trekks für immer verloren. Ein grund mehr, den Aufwand mit den Bildern zu treiben.
Endlich, nach einer Stunde auf rutschigen Steinen voll mit Esseldung kam eine Hängebrücke auf die andere Seite – zur Straße… Ich hörte förmlich die Stimme: „Luke komm auf die Andere Seite…“ also rüber und angenehmer dahin unserem Tagesziel entgegen… Plötzlich hörte ich ein Poltern. Keine fünfzig Meter vor mir krachten ein paar Tonnen Steine auf die Straße… Sie hatten sich etwa 20 Meter weiter oben aus der Felswand gelöst… Na bravo. Gott sei Dank ist dieser Abschnitt heute mehr oder weniger vorbei…
Bagarcchap – ich kam mir vor wie „Gorillas im Nebel“ – Nebelschwaden zogen durch die Felsen und Bäume über mir – und – es regnete… Jetzt nervt das Wetter schön langsam…
Lodge! Ja – rein und auf den Träger warten. Der Ärmste kam zirka eine Stunde nach mir an. In der Zwischenzeit zog ich mir alles an, was ich in der Fototasche zum Anziehen mit hatte. Nachdem Sessel gekommen ist, holte ich mir mein trockenes Zeug und ging duschen – endlich solar heated water und das war noch warm! Komisch, obwohl es eigentlich regnet und keine Sonne scheint. Mir war es Egal, auch wenn sie zum Wärmen des Wassers die Abgase von Yaks sammeln und verbrennen würden – Hauptsache einmal mehr als 8 Grad!
Im Speiseraum der Lodge ist es mittlerweile so kalt, das der Atem beim Ausatmen kondensiert… Ich hol mir gleich meine Jacke…
Gegen drei Uhr hörte es auf zu regnen. Ich ging mit meinen zwei Pappenheimern zu einem Hügel über dem Dorf und machte ein paar Zeitraffervideo vom Nebel. Dort traff ich drei Franzosen, die unter einem Apfelbaum campierten. Sie kochten auch selbst und waren auf very low budget unterwegs… Es fing wieder an zu tröpfeln und wir gingen zurück zur Lodge. Dort stellte ich die Kamera auf die Mauer ihres Kartoffelackers und machte wieder ein Zeitraffervideo. Ich ließ die Kamera stehen und ging einen Tee trinken. Sessel musste die Kamera bewachen. Er saß auf einem Stuhl mit meinem Regenschirm und sah zu wie die Kamera fast eine Stunde lang Bilder machte. Ich gab ihm nicht den Auftrag dazu – der kam von Santosh.
Nun sitze ich in der Lodge und lade die Bilder runter. Die jüngste Tochter der Lodgebesitzer sitzt hinter mir, schaut mir über die Schulter und kaut kuhähnlich einen Kaugummi. Blopp… sind wir bald da – nein – Das Blasen machen ist echt nervig.
In der Lodge ist es nach wie vor nicht wärmer… Ich glaube ich werde mir den Schlafsack überziehen… Telefon und Internet gibt es vielleicht ab morgen wieder… 

Tag 10 20.04.2013

Stupa, Wasserfall und Duft eines Pinienwaldes – was will man mehr…

Jagat – auf um 0730, was für Trekker spät ist aber ich habe ja heute keinen Stress, will ich ja nur die vier Stunden bis Tal. Weil ich dort einige Dinge in Ruhe fotografieren will. Also Frühstücken und noch einmal zum anderen Ende von Jagat marschiert. Dort spielten Kinder mit einer verletzten Eule. Ein paar Indische Touristen waren auch dabei und machten sich Sorgen um die Eule. Die Kinder hatten das tier mit einer Schnur festgebunden und behandelten es nicht gerade nett. Immer wieder packten sie Den Vogel, wenn er etwas davonhumpeln wollte. Ich sagte dem Guide der Inder, er solle den Kindern sagen, sie sollen den Vogel in Ruhe lassen. Er sagte was, doch da packte der nächste Bub schon wieder rüde zu. Nun reichte es mir. Ich zeigte auf den Vogel und dann auf den Boden. Der Bub legte die Eule sofort ab – dann packte ich den Bub, wie er die Eule gepackt hatte und schüttelte ihn – sofort waren die Kids weg. Eine Inderin fragte ob sie die Eule essen wollten? Krank… Wir schnitten dann den Vogel los und ich trug sie tief in den Wald hinein – in der Hoffnung die Kinder würden sie nicht wieder finden… Wieder zurück bei meiner Lodge starteten wir unseren Trek. Irgendwie hatte Flossi nicht verstanden, dass er auch einen Fotorucksack tragen sollte und hat ihn Dem Träger umgehängt. Ich hatte nun beinahe Angst er würde im Boden versinken unter der Last…  also los ging’s – zuerst der Straße entlang und dann auf den alten Annapurna Circuit – also runter zum Fluss und immer auf und ab… Irgendwie habe ich schon verdrängt wie nervig der erste Teil des Weges war – aber von 2004 bis heute darf man mir das Verzeihen. Trekker sind wenige unterwegs – eigentlich eigenartig…
Nach zwei Stunden fing es leicht an zu nieseln. Ich beeilte mich und kam nur leicht in den Regen. Flossi und der Träger kamen hingegen ziemlich in den Guss… Ich weiß nun auch warum Flossis Handflächen so schwitzen, während er sonst überhaupt nicht schwitzt – er sollte eigentlich als Hund wiedergeboren werden – die Schwitzen ja auch nur bei den Zehen – und Hände sind ja auch nur Pfoten.
Heiß Duschen – Scheiße – kalt… Mist ist ja solar heated water und wenn nix solar – dann auch nix solar heated sondern Himalaja frosted water…
Um 1300 war der Regen vorbei… ich schnappte mir mein Equipment und machte einige Panoramen vom Fluss und dem Dorf und der alten Hängebrücke vor dem Dorf und dann zum Higlight – der kleinen Stupa beim Wasserfall… Nun sahen meine zwei Angestellten, warum sie so viel Kram für mich schleppen mussten… Stativ, Kamera, Graufilter, zwei Blitze mit den Pocketwizards gesynct – und ich bekam genau das, was ich hier immer machen wollte. Der Platz ist einfach nur schön… rund um die Stupa ist saftig grünes Gras, dahinter der Wasserfall und etwas weiter weg ein Pinienwäldchen. Es duftet nach Pinien, das Wasser rauscht und die Sonne – war leider nicht da – aber Blitze helfen auch…
So nun wieder in der Lodge – knapp vier Stunden habe ich für die Fotoaktion gebraucht – jetzt wissen meine zwei Pappenheimer auch, warum ich nicht weiter gehen wollte und genau hier bleiben wollte…
In der Lodge gab es ein Telefon. Um es vor unbefugter Benutzung zu schützen, wurde es in einer Art Hlozkiste eingebaut, durch die die Tastatur versperrt wurde… Man brauchte sozusagen den Masterkey, um telefonieren zu können…
Gegen 0600 fing es wieder an zu schütten. Es regnete die ganze Nacht durch manchmal mehr, manchmal weniger. Ein Hund lag die ganze Nacht vor meiner Tür und machte komische Geräusche. Er ließ sich streicheln, wollte aber nicht ins 0,5 Grad wärmere Zimmer kommen…

Tag 09 19.04.2013

Busfahrt des Grauens oder vom Regen in die Traufe…

Heute hieß es früh aufstehen… Tagwache war um 05:30… um ß6:15 ging es dann mit Flossi und dem Porter – Cecil oder Sessil oder nennen wir ihn einfach Stuhl – zum lokalen Busbahnhof… Ich bekam den Platz neben dem Fahrer in der ersten Reihe fußfrei. Neben mir brannten noch die Räucehrstäbchen beim buseigenen Hausaltar. Hanuman, Shiva, Khali und wer auch immer, mögen auf der Fahrt mit uns sein… Wir eierten die Ringroad entlang und klaubten überall Leute auf, die Nach Bhulbhulle wollten. Eine Truppe mit einem Haufen Gepäck – ich würde sagen zwei Kubikmeter – wollte mit dem Fahrer über den Fahrpreis feilschen, doch er hatte das bessere Pokerface. Sie kamen schlussendlich auch mit. Langsam aber sicher füllte sich er Bus. An allen möglichen Ecken und Enden der Straße hupte der Fahrer und sein Helfer schrie BulBhulle… Hupen – wozu einen Schalter für die Hupe, wenn ein Kurzschluss mit einem Draht gegen die Gehäusemasse des Busses reicht?
Endlich war der Bus voll – oder leider – aber so ging es wenigstens recht zügig voran, bis ein wahnsinniger  Tourist, der auch im Bus saß, in einer Kurve aus dem Fenster kletterte und absprang. Der Bus fuhr zu dem Zeitpunkt recht langsam. Der Touri lief wie ein Irrer Richtung Fluss und sprang hinein. Ein paar Businsassen verfolgten ihn und brachten ihn mit Gewalt und der Polizei wieder nach oben zur Straße und dort zur Polizeistation des Ortes. So irre wie der aussah, stand er sicher unter Drogen. Schlussendlich wurde sein Gepäck ausgeladen und sein Guide blieb bei ihm, um die weitere Vorgangsweise zu klären und ihn wieder nach Kathmandu zu bringen. Weiter ging’s. Hinter mir wurde einer Nepali Tussi schlecht und sie kotzte in ein Plastiksackerl. Na Bravo. Endlich Mittagspause… alle futterten Dhal Bhat – also Linsensoße mit Reis. Ich hatte keinen Hunger. Kurz danach musste der Bushelfer einen Kanister Benzin für sein Moped kaufen, weil es hier billiger sei, als in Bhulbhulle – super jetzt stank es im Bus auch noch nach Benzin.
Bis 37km vor Besisahar ging es dann recht zügig weiter. Nur dann bleiben wir an jeder Haustüre stehen, um irgendwen oder irgendwas aus- oder einzuladen… Der Bus und auch dessen Dach waren brechend voll… Es sollte noch schlimmer werden. Ab Besisahar war die Straße nur mehr eine Schotterpiste mit tiefen Schlaglöchern… Wir brauchten fast zwei Stunden für die 20km nach Bhulbhulle. Kurz vor dem Ort stiegen wir um auf einen Jepp, da ich mich umentschied und weiter bis Jagat wollte. Hätte ich gewusst wie kriminell die Schotterpiste in den Felsen gesprengt worden ist – hm ich weiß nicht… drei Stunden Schüttelei zu 13 in einem Jeep 2 davon saßen auf dem Dach…  waren wir in Jagat. Ich kam mir vor wie eine Ölsardine am Abgrund… auf der einen Seite ragte die Felswand auf, auf der anderen ging es bis zu dreihundert Meter runter zum Marsiyangdi… Endlich in der Lodge – essen – Handy geht nicht mehr – brauche eine andere SIM Karte – konnte mir die in dem Kaff glatt organisieren. Die Internetverbindung soll morgen wieder gehen. Mal sehen was das wird… Ich musste die Simkarte mit einem Hackebeil auf einem Schneidebrett zuschneiden, damit sie in mein Telefon passte… Nun sitze ich bei einer Energiesparlampe aber sonst ohne Strom in meinem Zimmer im zweiten Stock in der Lodge. Draußen geht so ein Sturm, dass es mir bei den undichten Fenstern auf der einen Seite herein- und auf der anderen wieder hinausbläst. Blöderweise habe ich ein Eckzimmer… Auf die Aussicht kann ich pfeifen – aber mein Guide hat mir ja nicht geglaubt, dass es noch regnen wird…

Donnerstag, 18. April 2013


Tag 08 18.04.2013

Permits, Visa und ein paar Tempel…

In der Nacht nervte mich wieder eine Mosterkakerlake – diesmal fing ich sie mit einem Kaffeehäferl ein und lies es verkehrt, mit dem Vieh darunter, mitten im Raum stehen. Die Putze wird sich sicher erschrecken… Leider werde ich es nicht sehen…
Ich ging erst einmal zum chinesischen Reisebüro – oder besser gesagt, zu deren Kathmandu Office – und erledigte die Visa Formalitäten für China und Tibet. Die Leute von dem Travelagent kümmern sich dann um den Rest… Auf dem Weg zurück erfeilschte ich einige Dinge… Eine Glocke mit der ich die Nachbarn nerven werde… knapp 10kg – Bronze – mit einem schönen Klang… irgendwie muss ich das Ding elektrifizieren, damit sie zu jeder viertel Stunde einmal bimmelt und zu den vollen Stunden brav die ganze Litanei herunterleiert. Mir ist noch nicht klar ob ich sie auf AM PM – also maximal 12 mal oder um 11 in der Nacht wirklich 23mal bimmeln lasse… aber irgendwie hat die 23 schon ihren Reiz. Nach der Einkaufstour fuhr ich mit Suraj nach Sankhu. Jetzt haben sie wirklich bis zum Tempel auf den Berg eine Straße – oder besser gesagt – eine Steinpiste gebaut. Die spinnen wirklich. Gerade der Aufstieg auf dem schmalen Pfad durch den Wald war das Schöne… ich ging trotzdem zu Fuß… wobei der schmale Pfad im oberen Drittel nun auch schon eine breite Treppe ist… Beim Tempel handelt es sich um das Vajra Yogini Heiligtum von Sankhu – einem Ganesh Tempel mit vielen Glocken… und einem kleinen Teehaus… ich genehmigte mir einen Milchtee und ging dann wieder zurück. In Sankhu sah ich mir noch kurz das Dorf und deren Bodhi Baum ansehen. Diese Bäume in Mitten eines Dorfes, um die immer eine Sitzgelegenheit gebaut wurde, haben schon ihren Reiz.
Am anderen Ende von Sankhu gibt es noch einen achteckigen Hindutempel an einem kleinen Bach – der wider Erwarten einmal recht sauber war. Spannend fand ich den Kräutergarten des Tempelgurus – dort war jede zweite Pflanze eine Marihuana Staude… Na ja – wenn man sich das Leben nicht schön saufen kann, muss man es sich halt schön rauchen…
Wieder zurück in Kathmandu, trug ich meine Sachen zur Cargocompany, die lagern das Zeug zwischen… Dann hieß es Rucksäcke packen für Trekken. Mein Sherpa tut mir jetzt schon leid… und mein Guide – Santosh heißt er glaube ich – kommt mir vor wie ein geprügelter Hund, der seinen Schwanz ständig eingezogen hat – und feuchte Hände hat er auch noch – das passt aber eh ganz gut, zu seinem fischflossenartigem Händedruck… ich werde ihn Flosse nennen… das klingt fast zu männlich – er heißt nun Flossi…
So – morgen darf ich um 05:30 aufstehen und dann mit dem Bus nach Bhulbhule eiern… mal sehen was das so wird… Die rosa Pillen haben jedenfalls schon so viel zur Verbesserung meines Gesundheitszustandes beigetragen, dass meine Stimme wieder etwas besser ist… 


Mittwoch, 17. April 2013


Tag 07 17.04.2013

Rikscha – auch mit Crocs kann man treten

Heute einmal länger geschlafen… dann zum Trekking Agent – einige Dinge klären und mit einer Rikscha nach Patan – der dritten Königsstadt… Bhaktapur, Patan und Kantipur – so der alte Name von Kathmandu wurden unter zwei Brüdern und einer Schwester aufgeteilt und wetteiferten seinerzeit, wer die schönere Königsstadt sei. In Patan selbst ist der Hauptplatz oder Durbar Square sehenswert. Hier sind einige Ziegel-Holzpagoden aber auch Steintempel sehr gut erhalten.
Mein Rikscha Heini musste mit seinen Crocs ordentlich in die Pedale treten, um weiter zu kommen. Irgendwie ist Rikscha fahren doch recht gefährlich. Die Fahrer müssen teilweise recht rücksichtslos sein, um weiter zu kommen und nicht den ganzen Schwung zu verlieren – aber bei Taxi gegen Rikscha wette ich auf das Taxi. Also so bald werde ich das nicht wiederholen. In Kathmandu musste er mir noch unbedingt zeigen, wo seine Rikscha Company ist – ja nett – war witzig… ein erdiger Hinterhof mit einigen Rikscha Leichen und ein paar Nepalesen, die sie versuchten wieder in Schuss zu bekommen. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass die hier auch wohnen… Schnell ein paar Fotos gemacht und weiter ging es nach Patan.
Wir mussten die Brücke über den Bagmati überqueren. Der Bagmati trennt Patan von Kathmandu – im Großen und Ganzen kann man nur mehr von einer symbolischen oder administrativen Grenze sprechen. Die Städte sind mittlerweile komplett zusammengewachsen. Das Ufer des Bagmati wird von Zelten aus alten Plastikfolien gesäumt. Hier hausen Flüchtlinge und arme Leute – welche Flüchtlinge konnte ich bis dato nicht herausfinden – jedenfalls ist es recht unmenschlich.
In Patan sind sie, was das Eintrittsticket angeht, schlauer als in Bhaktapur. Man bekommt ein leuchtend gelbes Tickt mit einer Schnur und muss es sich um den Hals hängen, sonst wird man an allen Ecken und Enden blöd angequatscht. Also den Gelben Wisch um den Hals gehängt und los gestiefelt. Schön langsam habe ich die Schnauze wieder voll von Tempeln und engen Gassen – bin gespannt, wie lange es dauern wird und ich keine Berge mehr sehen kann…
Mein Rikscha Heini wollten unbedingt warten – und mich wieder zurückbringen – also It’s up to you what you do- ich bezahlte die Fahrt hin und sah mir Patan an…
Nach knapp drei Stunden war alles gesehen und die Erinnerungen wieder aufgefrischt – also wieder zu meinem Rennfahrer zurück und retour nach Kathmandu. Jetzt wollte er plötzlich den doppelten Preis, weil er ja gewartet hatte – nein so haben wir nicht gewettet und dein Freund bin ich auch nicht…
Im Hotel auf der Veranda habe ich dann noch eine polnische Ärztin, die seit langem in Canada lebt getroffen und mich mit ihr unterhalten… Sie und ihre Freundin sind gerade aus Mustang zurück und gaben mir einige Tipps… Für meinen Husten hat sie mir dann noch einen weiteren Kortison Spray gegeben und mir ein anderes Antibiotikum aufgeschrieben – sonst wird das nix meinte sie und irgendwie glaube ich – hat sie recht – also los in die Apotheke und das neue Präparat gekauft… rosa Pillen… Clarithromycin – wens interessiert – das soll alles platt machen – meinte sie…
 Na ja – hoffen wirs… sonst werde ich wirklich auf einem Esel durch die Berge reiten und einen auf moderne Herbergssuche machen…
Jetzt fängt grad ein schönes Gewitter an – ich werde mich glaube ich mit einem Glas Rum aufs Dach des Hotels begeben und schauen, ob ich einen Blitz erwischen – mit der Kamera natürlich.

Dienstag, 16. April 2013


Tag 06 16.04.2013

Ochsenpfade mitten in der Stadt

Das Frühstück nervt nun schön langsam... immer irgendeine Variation vom Ei mit Röstkartoffeln... hart gekochtes Ei fand ich dabei am Spannendsten...
Dafür hatte ich heute vor, Suraj mal richtig den Nerv zu ziehen. Wir fuhren nach Budhanilkantha zur Vishnu Statue. Diese liegt dort in Stein gehauen auf verschlungenen Schlangenleibern in Mitten eines Teichs... die Fahrt dorthin war staubig... verbreitern sie doch die Straßen von zwei auf vier Spuren und reißen so halbe Häuser weg...
Ich ließ Suraj einige hundert Meter hinter mir herfahren während ich Fotos machte und mir die Gegend ansah. Suraj hatte den Auftrag eine Lokta Papierfabrik zu finden... wir eierten dann auf schlimmen Feldwegen dahin und kamen zu einer Druckerei... falsch Suraj... ganz falsch... wieder weiter... wieder fragen... die Wege wurden noch schlimmer...  wir stellten uns hinter zwei Ochsen und ihrem Treiber an und schlichen durch die Pampa, doch wir wurden fündig... eine nette Familie zeigte mir, wie sie die Lokta Wurzeln stampfen, kochen, mahlen, bleichen und dann zu Papier verarbeiten... ich wollte dann auch Papier kaufen... das wurde spannend. sie zeigten mir ihre Muster und sagten, dass sie mir die Bestellung bis morgen ins Hotel bringen können... während des Aussuchens bekam ich Tee an dem ich mir ordentlich die Zunge verbrannte... Knapp eine Stunde später war ihre Tagesproduktion gesichert... weiter ging es nach Bungmati... also einmal quer durch die Stadt und dann den Hügel rauf... unterwegs meinte ich zu Suraj, dass es nach Regen aussähe und auch danach rieche...er meinte nein, kein Regen... zehn Minuten später regnete es... Den Tempel in Bungmati finde ich ganz OK. Spannender ist der Ort selbst... hier gibt es einige große Teiche mitten im Ort und viele Enten... Die zahnlose Alte - korrigiere - zwei zahnige Alte war ein Hit... Suraj brachte mich dann noch nach Kokharna... Tempel schauen... das dürfte aber irgendwie die Heimat der Ziegen sein. jeder Schrein und jede Ecke wurde von Ziegen in allen Größen bevölkert...
Heute schaffte ich es dann etwas früher zurück  ins Hotel… gönnte mir eine Pedicure und ging Abendessen… Chicken Something… 


Suraj erzählte mir, dass nach wie vor Stadtbezirke weise der Strom für einige Stunden abgestellt wird. Es gibt einfach nicht genug Strom, um die Stadt permanent zu versorgen… deshalb auch im Hotel die kurzen Unterbrechungen, bis der Diesel anspringt. Spaßeshalber stellen sie auch die Wasserversorgung ab – jetzt sind eigentlich trockene Monate und daher gibt’s dann auch für mehrere Stunden kein Wasser – deshalb sieht man überall die Frauen aus den Zisternen Wasser schöpfen. Blöd ist es, wenn der Stromausfall mit der Zeit zusammenfällt, in der es Wasser gibt, dann können nämlich die Tanks auf dem Dach nicht vollgepumpt werden...
Beim Heiligtum angekommen, gab es wieder die üblichen Verdächtigen... Scharlatane, Bettler, Einbeinige, Keinbeinige, verunzelte Alte und einen irren Sadhu... der fauchte mich an als ich ihn fotografierte... irgendwie wollte er auch nicht, dass ich den Tempel fotografiere... obwohl man nur drinnen nicht fotografieren darf... also griff er zum Stock und ich zum GoPro Stativ... die Einheimischen schüttelten sich vor Lachen... Schlussendlich war alles gut...

Montag, 15. April 2013

Tag 05 15.04.2013

Von Staublungen, nicht bezahlten Eintritten, beschimpften Zöllnern und feigen Drogendealern – oder Adolf lebt!


Um 0800 sollte mich Suraj abholen. Er war nicht da - hat verschlafen... Ich habe an der Rezeption nach ihm gefragt und sie haben mir gleich ein Taxi organisieren wollen... Hab gleich im Hotel bezahlt und als wir raus gingen kam Suraj des Weges. So verdiente das Hotel Kommission und er etwas weniger. Nicht mein Bier... Auf ging es zur Post... Zu... Weiter zu einem lokalen Fetzenmarkt. Unter plastikplanen wurden dort von Schuhen, Dessous bis zum letzten Aufschrei der Erotik, Jeans und jeglicher anderer Plunder verkauft. Wen wundert‘s, dass ich hier der einzige Touri war... Weiter zu einer Ziegelfabrik. Unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten dort Kinder, Frauen und  auch ein paar Männer... Gleich am Eingang war eine junge Frau, die Kohle durch ein Sieb schaufeln musste. Es staubte elendiglich. Irre wie die hier arbeiten müssen ... Keinen zwanzig Meter weiter war der Brennofen. Den muss man sich als große Grube mit einem Kamin in der Mitte vorstellen. Links und rechts vom  Kamin werden luftgetrocknete Lehmziegel so aufgeschichtet, das Luftkanäle bleiben
In dieye wird Kohle mit Getreidekleien vermischt geschichtet. Die Kohle wird dann angezündet und erzeugt durch den Luftzug die nötige Hitze zum Brennen der Ziegel. Abwechselnd wird so auf einer Seite gebrannt, während die andere zuerst ent- und dann wieder beladen wird. Frauen schleifen auf ihren Rücken mit den Kopftrageriemen Berge von Ziegeln aus dem Ofen zu den Vorratsstapeln... 32 Ziegel... Sicher über sechzig Kilo... Die jungen Männer schichten die luftgetrockneten Ziegel für den nächsten Brennvorgang ein...
Auf der anderen Seite füllen ein paar Männer immer wieder schaufelweise Kohle in die Feuerlöcher nach. Die Oberfläche des Ofens auf der sie barfuß herumlaufen ist doch recht heiß. Durchbrechen möchte ich hier nicht... Alles in allem ist das einer der schlimmsten Arbeitsplätze, den ich bis dato gesehen habe. Irre... Der Staub in der Luft und die Kraftanstrengungen, die die Leute hier aufbringen müssen...
So nebenbei muss ich bemerken, dass Adolf H. anscheinend doch noch lebt – der dürft die Ziegelfabrik leiten und sein Zeichen auf jedem Ziegel hinterlassen… Die Svastika ist hier aber ein Glückssymbol und nicht negativ besetzt – außerdem zeigen die Enden in die andere Richtung…
Ich fuhr weiter nach Changunarayan zum goldenen Tempel... Eintritt bezahlt, den Tempel angesehen, eine Bananalassi getrunken und pinkeln gehen wollen. Nachdem anscheinend zwei Yaks ihren Wochenschiss in den beiden Touristenklos hinterlassen haben und Yaks mit ihren Hufen kein Wasser zum Spülen schöpfen können, entschied ich mich zu warten oder die Staude nebenan zu nehmen oder in einem dunklen Eck in einem Templ...
Ich fuhr nach Bhaktapur... der dritten alten Königsstadt. Beim Eingang schloss ich mich einer Horde Japanern an und zahlte keinen Eintritt... Das Abendessen heute ist schon gesichert... Drinnen sprach mich ein  120cm hoher junger Nepali an und meinte „You not bought ticket!“ Namaste - you not said hello - and show me your license... Und weg war er... Kleiner pisser... Nicht mit mir :-)...
Bhaktapur ist eine der am besten erhaltenden Städte in Nepal. Alte Tempel, Statuen, Holzschnitzereien und Pagoden... So weit das Auge reicht... Zu meinem Glück ist heute auch noch irgendein Ganesh Fest. Schreine mit dem Elefantengott werden durch die Straßen getragen. Die Jugendlichen, die die Schreine tragen, müssen schon ordentlich einen im Tee haben, so wanken und schwanken sie durch die Gegend... Unterwegs hab ich mir dann meine tägliche Vitamindosis in Form eines frisch gepressten Ananassaftes und Granatapfelsaftes gegönnt...
In den engen Gassen von Bhaktapur entdeckte ich immer wieder Kinder und alte Menschen, die hier als Fotomotive herhalten müssen...
Bei einem Tempel waren zwei Ziegen angebunden. Eine Australierin streichelte eine und ich meinte zu ihr, dass die morgen geopfert werden – Dienstag – Kalitempel – blöder Ort für einen Ziegenbock. Ich glaube, ich hab der den Tag ziemlich vermiest…Mah die Welt ist manchmal wirklich grausam.
Nach einigen Stunden Herumlaufens hatte ich die Schnauze voll und ging zurück zu Suraj. Wir fuhren wieder zur Post... Natürlich nach vier... Zwar nur fünf Minuten aber nach vier... Also wieder Gemaule vom Postmeister... Dann Gemaule von mir und OK OK... You go to duty... Duty füllt Formular aus... Wieder retour. Postmeister füllt Formular aus... Need passport copy... Handy raus  - Scan vom Pass gezeigt... OK OK... Wieder zum duty Todel... Der schaut sich dann mein Paket an und meint ich müsse 600 Rupees (5.5€) Zoll zahlen. Da platzt mir der Kragen. „What for? For my personal belongings? Form my undergarment? Give me your working ID and your name - I am going to complain about you“... Und nebenbei hab ich auch gleich ein Foto mit dem Handy von ihm gemacht... Ich hasse solche Aktionen da geht‘s mir ums Prinzip... Siehe da - ich musste nur mehr 300 zahlen... Und die hochoffiziell bei der Kasse mit Rechnung und dreifachem Durchschlag... Na ja... Kann ich verschmerzen... Hab ich mir ja die 15 USD Eintritt in Bhaktapur gespart...
Endlich im Hotel... Bilder runterladen. Duschen... Bericht schreiben... Und Füße hochlagern... Die Frisur? Sieht aus wie das stumpfe Fell eines staubigen Straßenköters... Ich brauch einen Föhn sonst wasch ich mir die Haare nicht... Meine Stimme ist ... noch vorhanden, klingt aber wie die von Keith Richards nach zwei Flaschen whisky und einer Koksorgie... Ich huste nach wie vor... Bei dem Staub ist das aber kein Wunder... So – zum Thailänder Abendessen – Trinkgeld gibt’s keines, wer Servicecharge verrechnet, kriegt kein Trinkgeld.
Auf dem Weg zurück ins Hotel quatscht mich so ein Gammler an – you smoke Hash? What? Hash – Marihuana? No. You need Girls? You need Hash? – Would you come with me to my friends – oh sure – irgendwie ist er dann abgehauen – wie ich mit ihm zu den Polizisten vor dem Hotel gegangen bin und gemeint hab here we are, they are my friends… Mann war der schnell…Morgen film ich das mit der GoPro.

Sonntag, 14. April 2013

Bilder

Die Bilder sind nun auch so nach und nach bei Picasa online...
https://plus.google.com/photos/107898353496512738803/albums/5866713490222701169
Dort einfach nach den Alben stöbern - Ich nenne sie Tag XX ...

Tag 04 14.04.2013

Auf zum Gemüsegroßhandelsmarkt und auch Mönche spielen Fußball


Na ja – Neujahr feiern die auch nur für die Touris – bis 2300 Discolärm und dann wieder mal typische Kathmandu Nachtstimmung, Gehsteige hochklappen, Häuser in den Wald schieben, Wald anzünden… mir war es recht, Disco brauch ich nicht wirklich. Nach dem Frühstück fuhr ich mit Suraj, dem Taxler meines Vertrauens zum Gemüsemarkt – beim Einsteigen in seine Karre habe ich dieser mit dem Stativ eine Delle verpasst -  na ja  - schaut eh aus wie Wellblech das Ding. Der Markt ist cool – es ist der lokale Großmarkt auf dem sich die kleinen Händler ihre Waren holen. Es gibt Gemüse, Gewürze, Obst und Fisch.  Gestank und Dreck brauch ich nicht extra erwähnen, die sind obligat… Die Händler hatten ihre Gaudi, als sie mich mit den Kameras sahen. Ich war sicher der einzige Tourist in den letzten Jahren den es hier her verschlagen hat,  so lachten sie und fanden es witzig, wen und was ich alles fotografierte. Die Kinder, die im hinteren Bereich im Dreck spielten, waren dankbare Opfer. Ein Junge war richtig aggressiv – er wollte dauernd eine Kamera und Geld haben – Er war der einzige, den ich nicht fotografiert habe – alle anderen wurden geknipst und bekamen Geld für ein Eis. Der Bub bekam nur eine Kopfnuss von seiner Mutter – da tat er mir schon fast leid – aber nur fast… zu wenig für die 10 Rupees für ein Eis – was hätte das auch für pädagogische Auswirkungen gehabt?
Nun weiß ich auch wo die ganzen Kühe sind – die sind auf der Müllhalde vom Gemüsemarkt – soll heißen auf den Wegen zwischen den Ständen. Sie fressen den Abfall – vorne rein  und hinten pissen sie raus, wie die Niagara Fälle… direkt auf den Gemüseabfall, den sie dann wieder fressen. Die Eigenurintherapie muss ihnen ein Indianer beigebracht haben. Mir machte es tierisch Spaß die Kühe mit der GoPro zu filmen und ihnen mit dem Handstativ die Kamera direkt vor die Schnauze zu halten – Frau Kuh und Herr Bulle fanden das nicht geheuerlich… 
Weiter zu den Fischhändlern. Dort entdeckte ich einen Bettler, so was habe ich schon lange nicht gesehen – eine stattliche Figur in Jacken und Mäntel gehüllt – so weit, so gut – der Hammer waren seine Füße. So schwarze Zehen habe ich noch nie gesehen. Wenn die Zehen nicht von selber gestanden wären, der Dreck hätte sie zum Stehen gebracht. Ich gab ihm 50Rupees für die Bilder und er kriegte sich nicht mehr ein… Hielt das Geld, strahlte wie ein Doppelschilling und zeigte es allen anderen…
Vom Gemüsemarkt ließ ich mich nach Swayambunath, der zweiten großen Stupa auf einem Hügel bringen. Zuerst ging ich zu dem kleinen Kloster neben der Stupa. Unterwegs filmte und ärgerte ich die Affen mit der GoPro – es macht echt Spaß. Die Viecher haben Angst und sind doch auch neugierig… also immer näher an sie rann, dann warten bis sie herkommen und dann mit der Kamera kurz auf sie zu fahren. Einer ist rückwärts über eine kleine Mauer gefallen, so hat er sich erschreckt… Aber er kam sofort wieder und schrie noch etwas lauter…  Beim Kloster selbst spielte eine Gruppe Nachwuchsmönche Fußball, warum auch nicht – auch Mönche brauchen hin und wieder Spaß.
Stupa  - ja kenne ich… die Händler rund um das Heiligtum wollen mir Touriramsch verkaufen. Eine Gebetsmühle, billigsdorfer Masken usw. Danke nein – brauch ich nicht. Aber you need Guide – you first time here – mah ich kanns nur wie die irre Steirer Musiktruppe sagen: Holt holt holt holt de Goschn olta… So ein Mist – das versteht keiner… Ich hätte mir doch einen Untertitel mitnehmen sollen…
Direkt neben der Stupa ist noch ein Tempel, in dem unzählige Butterlampen brennen – also dort auch noch rein, einen Mönch beim Beten aus dem Konzept gebracht und dann die 365 Stufen runter nach Kathmandu… Dann musste ich zu Fuß durch die halbe Stadt zum Hotel – unterwegs bei der Brücke über den Bagmati – sah ich ein Schwein in mitten der Müllkloake – Fluss ist das keiner mehr… 
Fast schlimmer fand ich aber den Flaschenmann, der Flaschen und Papier zum Recyceln sammelt. In seiner Sammelbehausung hat er in einer Ecke eine Matratze auf der er schläft und auf der anderen Seite Berge von Kunststoffflaschen und Papier. Die Hütte ist auch zwei Seiten offen…
In der Nähe des Hotels bin ich noch zu einem Friseur gegangen – Der Barbar von Kathmandu – Barbier ist der keiner – die Haare hab ich wieder schön… den Bart ließ ich mir auch noch rasieren – und dann die obligate Massage mit Kopf halb abreißen… ah – Panik… das kracht jedes Mal, wenn die an deinem Nacken zerren… Lustig fand ich es, als er sein elektrisches Massagegerät auspackte – NEIN nicht das was nun manche denken werden. Es war so ein Handmassageapparat – mit Elektroantrieb. Das Witzige daran war der nicht vorhandene Stecker – also einfach die zwei Drähte in die Steckdose gesteckt und nach einem kurzen Funkenflug lief das Ding…
Ab ins Hotel, Bilder runter laden, essen gehen und den Reisebericht schreiben… 
So liebes Tagebuch – die Frisur hält nun wieder…

Samstag, 13. April 2013


Tag 03 13.04.2013


Zwischen Tieropfern und Leichenverbrennungen

https://plus.google.com/photos/107898353496512738803/albums/5866713490222701169


Die Nacht war zuerst etwas nervig – immer wieder ein komisches Rascheln… bis ich dem nachging und einer von meinem Ledlenser gebelndetetn Kakerlake gegenüber stand. Ich hab sie in ein Glas gegeben und oben drauf den Aschenbecher gestellt… in der Hoffnung sie möge ersticken… nix da… das fünf cm große Vieh raschelte nun resonanzverstärkt weiter…  Am Morgen hab ich dann das Glas in der einen und die GoPro in der anderen, die Rezeption aufgesucht… Ich habe ein Einzelzimmer gebucht und brauche keine Gäste… Oh you found this? No I took it from a restaurant near by…

Auf nach Dakshinkali – dem Kaliheiligtum 18 Kilometer südlich von Kathmandu. Hier werden jeden Samstag und Dienstag unzählige Hähne und Ziegen der Göttin Kali geopfert. Bei uns würden sie einfach sagen: „Nimm deine Ziege und geh mit ihr Gassi in den Schlachthof…“

Hindus glauben, dass Kali die Quelle von Kraft und Energie ist. Kali ist eine Form der Gemahlin von Lord Shiva, dem Kiffervater von Ganesh – aber das ist eine andere Geschichte. So kommt es, dass Kali und Parvati eigentlich die gleiche Gottheit sind. Kali ist nur die blutrünstige Version davon. So zusagen das Gesicht von Frau Shiva, wenn der Herr Gemahl wieder einmal bekifft nach Hause kam. Weitere Formen wären Durga und Uma. Auf einer Skala von nett bis durchgeknallt blutrünstig würde man die Ausprägungen wie folgt Llisten: Parvati, uma – beide sind streichelweich und nett, dann Durga und Klai – wobei Kali Durga um einige Potenzen an Grausamkeit schlägt.

In Dakshinkali werden auch tantrische Rieten abgehalten – ich habe diesbezüglich noch nichts gesehen, obwohl ich schon einige Male dort war. Der Tempel ist unter Sidhi Tantriker weltweit bekannt.

Wie bei fast allem gibt es auch bei Dakshinkali noch eine Steigerung. Das Dasein Fest im Oktober – da werden vermutlich Nummern für die Ziegen und Hähne ausgegeben – so groß ist der Andrang. Ein gläubiger Hindu schnappt sich also seinen Ziegenbock oder Hahn – es müssen männliche Tiere sein – und fährt zum Tempel. Dort werden die Tiere rituell geschlachtet – soll heißen es wird ihnen mit einem stumpfen Messer die Kehle durchgeschnitten… das ausgeblutete Tier wird an Ort und Stelle gerupft oder gehäutet und ausgeweidet. Das Blut wird der Göttin Kali geopfert und rinnt direkt in einen Bach der dort in der Nähe des Tempels entspringt. Diese unreinen Arbeiten werden von Mitgliedern der niedrigsten Kaste durchgeführt. Der Schlächter erhält dann ein paar Rupien Blutgelt und steckt es mit seinen blutverschmierten Fingern ein – spätestens jetzt sollte man verstehen warum das neue nepalesische Geld aus Plastikfolie ist – abwaschbar… Die Tierbesitzer und der Schlächter stapfen barfuß durch das Blut. Kali – so sagt man – ist eine Zerstörerin. Sie soll die Grenzen, die einen Menschen einengen und an der Erreichung von Erlösung oder Nirvana hindern – niederreißen. Im Tempel ist auch ein Bildnis, dass zeigt, wie Kali auf einem männlichen Wesen herumtrampelt. Der Legende nach ist das ihr Göttergatte Shiva. Das Fleisch der so geschlachteten Tiere wird mit nach Hause genommen und ist nun „Prasad“ – eine geheiligte Speise.

Es war wie immer blutig… Von Dakshinkali fuhr ich zurück nach Chobbar – dort ist eine Schlucht durch die der Bagmati – der Fluss der Kathmandu entwässert und der auch sonstige Dinge mit sich führt, von denen sich die Leute getrennt haben – fließt. Daneben ist ein Tempel, der für seine Kamasutra Holzschnitzereien bekannt ist… Weiter gings nach Kirtipur – einer Stadt nahe Kathmandu. Die Städte hier wachsen immer weiter zusammen – das ist schon verrückt. In Kirtipur habe ich zuerst eine Horde Kinder fotografiert und dann um 100 Rupees Zuckerln gekauft – für die Kids… das war dann eine Gaudi… besonders spannend fand ich eine Frau mit recht schiefen Zähnen… Ein Holzrechen ist symmetrischer… Andi Pilarz hätte eine Freude mit ihr – der würde wahrscheinlich die Vorarbeit mit einem Baseballschläger machen und dann alles wieder neu aufbauen…

Nachher ließ ich mich von meinem Taxler bei Pashupatinath absetzen – Pashupati ist der größte Hindutempel außerhalb Indiens – er ist Lord Shiva geweiht. Hier finden die Leichenverbrennungen statt, ist das  Altersheim, sind die Sadhus und haufenweiße Affen… also Ticket kaufen – hab ich ein Schwein – ab morgen kostet es doppelt so viel. Morgen ist nämlich Neujahr – und wir schreiben dann das Jahr 2070… Auf zu den Leichen – dann einmal um die Scheiterhaufen, die an den Ghats am Rande das Bagmati lodern… Die Kinder fischen wie immer das angekohlte Holz von vorherigen Verbrennungen heraus. Auf der Seite auf der die Reichen verbrannt werden, suchen sie auch nach Goldzähnen – so was nennt man Recycling… Dann schnell einmal durch den Bagmati – oder besser gesagt über ein paar Bambusstäbe, die behelfsmäßig zusammengebunden waren… vom Flussbett aus hat man einfach eine bessere Perspektive. Weiter zwischen den unzähligen Pagoden, aus denen Pashupatinath besteht – die Sadhus fotografieren und mich anmaulen lassen, dass 100 Rupees für fünf Sadhus zu wenig seien… geht mir allerdings am Allerwertesten vorbei…

Kurz mit den Affen streiten und zum Altersheim. In Pashupati ist ein Altersheim, das derzeit rund 230 Alte betreut. Heute haben sie ihre Penison ausbezahlt bekommen – das war ein Schauspiel. Ein Gong wurde geschlagen und die Alten strömten von allen Seiten zusammen und stellten sich in einer Reihe an. Es war faszinierend, wie die kleinen Kinder suchten sie meist Kontakt zu ihrem Vordermann oder zu ihrer Vorderfrau. Die eine hielt sich am Zopf der anderen fest, andere wiederum legten die Hand auf die Schulter des Voranschreitenden… oder eher humpelnden… schon irgendwie schräg… Einige von ihnen sind kleiner und runzliger als Meister Yoda…

Auf meiner Runde durch das Altersheim kam ich auch an der Küche vorbei – Lammcurrey- für 230 Leute… na ja – morgen ist ja Neujahr also darfs heute ein Festmahl geben…

Ich war zu faul, zu Fuß nach Boudanath zur großen Stupa zu gehen und schnappte mir ein Taxi… Dort angekommen, Eintritt bezahlt und dann gleich rauf auf eines der Dachrestaurants – eine Suppe essen, ein paar Fotos machen und dann wieder runter und hinein zur Stupa… irgendwann muss ich ja meine dreizehn Umrundungen fertig kriegen… ich glaube, das habe ich heuer auch geschafft… einmal auf der Stupa selbst im Kreis gegangen und ein paar Nepali Tussis angemault, die auf den tibetischen Holzbrettern, die zum Beten da sind, picknickten… dann wieder raus und draußen auch eine Runde gedreht… Auf zu einem Taxi, etwas gefeilscht und zurück ins Hotel… Ich bin total fertig… zwischen meinen Zähnen knirscht der Sand, so dreckig ist es in Kathmandu… Überall wird gebaut. Die Ausfallstraßen nach Pashupatinath haben sie kurzerhand verbreitert – links und rechts um eine halbe Hausbreite – ja eine Halbe – soll heißen – sie haben einfach die eine Haushälfte abgerissen und die andere stehen gelassen – schaut schräg aus – dort muss ich nochmals zu Fuß hin und ein paar Fotos machen…

Jetzt will ich aber nur mehr duschen, einen Rum trinken und was Essen… ich habe fertig – und die Frisur ist auch im Arsch…

Donnerstag, 11. April 2013

Tag 02 12.04.2013

Bangkok – Kathmandu – dann denn Kuhhighway in die Stadt

Bangkok, Flughafen, schnell durch den Transit und warten auf den Weiterflug. Ich bin schon gespannt ob mein Gepäck ankommt – wenn nicht, dann werde ich stinken wie ein Yak – die Nepali wird’s nicht irritieren, die werden denken ich bin einer von ihnen. An der Bräune muss ich noch arbeiten, schau ich ja grad eher aus wie einer aus Twilight Teil 3,5 – ziemlich blass.
Ich bin auch gespannt, wie die Jungs vom Hotel, die mich am Flughafen abholen sollen, diesmal meinen Namen verhunzen werden… Wahrscheinlich Mr. DI MBA – das hatten wir noch nicht - da werden sie wahrscheinlich einen aus Schwarzafrika erwarten und blöd schauen, wenn Mr. Blenda Made persönlich in  das Licht der Sonne tritt.
Doch Zurück – Bangkok Flughafen… über unzählige Förderbänder und durch lange Gänge zu dem Punkt an dem man den Transit Bereich betreten darf. Wieder ein Securitycheck… diesmal auch Schuhe aus… und dann… im ersten Stock den ganzen Scheiß ohne Förderbänder zurück… mah das nervt… E7 – das ist so weit am Arsch der Welt, dass die letzten 500m, auf denen es wieder Rollbänder gibt, selbige nicht laufen, weil ich der einzige bin, der in diese Richtung will…
Endlich in Kathmandu… hier wieder die üblichen Spinnereien… Mit dem Bus vom Flugzeug 100 Meter zum Gate fahren… dann anstellen fürs Visum, anstellen fürs Gepäck und anstellen, dass man endlich warten, bis auch der letzte Gast den Flughafen verlassen hat und wir recht überfüllt in Richtung Thamel fahren. Es ist schlimm – Kathmandu hat sich extrem verändert. Der Verkehr ist mittlerweile  so schlimm, dass wir eine Ewigkeit in die Stadt stauen. Es fahren extrem viele Motorräder herum. Ich kann nur sagen, dass der Fortschritt der Stadt in dem Fall nicht gut getan hat. Im Hotel angekommen, erfahre ich, dass mein Post Paket heute angekommen ist. Ich fahre sofort zur Post – weil sie nach Auskunft des Hotels noch offen haben sollte. Bei einem desolaten Gebäude angekommen, gehe ich zum Raum 29 wo mein Paket sein soll. Im Vorraum stinkt es nach Pisse – anders kann man es nicht beschreiben – es riecht wie in einer Jauchengrube im Hochsommer… Kurz darauf habe ich die Pappenheimer von der Post vor mir… wiederwillig… keiner will arbeiten. Sie starten den Computer, scannen meinen Zettel und meine: ja das ist ja erst heute gekommen – und weiter?! Nein das ist im anderen Raum… und?!?!? Ja der ist schon abgesperrt – und irgendwie will heute keiner mehr arbeiten… also soll ich am Montag wieder kommen, weil ja am Sonntag nepalesisches Neujahr ist und da will erst recht keiner mehr arbeiten… Was soll ich sagen – blöde Idioten…
Wieder im Hotel, gehe ich erst einmal eine Sim Karte kaufen – auch das entwickelt sich zu einer kleinen Odyssee… You need  photo, Passport copy, and you have to give your fingerprints… nach einer Stunde habe ich eine Simkarte!
Ich gehe danach noch zum Hauptplatz und zahle die 750 Rupee (knapp 10 USD) Eintritt  für einen Tag. Auf meine Frage, ob sie noch richtig ticken, meinen die Heinis beim Eingangshütterl, ich könne zum Hauptoffice gehen und mir das Ding verlängern lassen… Photo – you need photo – dann hab ich einen Ausweis für den Hauptplatz von Kathmandu, der gleich lange gilt wie mein Visum und der auch ein schönes Bild von mir drauf hat. Der Weg vom und zum Durbarsquare ist eine Katastrophe… der Verkehr ist einfach extrem. Überall fahren unzählige Motorräder durch die engen Gassen und hupen was das Zeug hält. Das war 2004 bei meinem letzten Besuch noch direkt eine Erholung. Heute ist es einfach nur mehr Wahnsinn. Kathmandu hat auf die Schnelle gesagt viel Flair eingebüßt… Wenn es die nächsten Tage so weiter geht – dann bin ich ja gespannt wie lange ich da mitmachen werde. Aufs Trekken bin ich ja schon echt gespannt – die Straße soll ja auch im Marsyjangdi Tal schon weit hinein reichen. Im Kali Gandaki Tal geht sie bereits bis nach Kagbeni – von dort will ich ja zurück fahren…
Zum Abendessen bin ich dann noch auf eine Pizza ins Roadhouse Caffee gegangen – wenigstens etwas hat eine gewisse Konstanz…

Tag 01 11.04.2013


Sauwetter und die Frisur hält…


Mit der S-Bahn zum Flughafen, dann das Gepäck aufgeben…  Sie haben zwei Taschen! Und? Ihr erster Flug geht mit Lufthansa – meint die Dame vom Bodenpersonal. Und? Ja – 23kg Limit! Sind ja eh sogar unter 20kg. Nein aber nur ein Stück. Ok – soll ich nun die Kabelbinder herausholen und die Taschen zusammenbinden oder was machen wir jetzt? Na ja – Ok – kein Problem… weiter zur Sicherheitskontrolle… Fotorucksack auf… alle Objektive werden geprüft… Sie haben da Kabel in der Jacke – ja ich hab da auch zwei Netzteile und eine GoPro J - kein Problem … ab zum Flieger… Es regnet  - Scheißwetter…  Aber die Frisur hält… In Frankfurt lande ich direkt beim Terminal B – neben dem A380 mit dem ich nach Bangkok fliegen soll… Zu früh gefreut. Weil B der Internationale  Terminal ist und wir aber von München kommen, werden wir mit dem Bus zu terminal A gebracht… also zurück durch den halben Flughafen… Draußen – Sauwetter – drinnen: Die Frisur hält…

Ich sitz nun im A380… ganz weit vorne – also im Falle eines Absturzes  statistisch gesehen ganz schlechte Karten… Ich huste… Ich huste noch einmal – und schon habe ich eine Reihe für mich alleine. Die alte Thai Omi denkt wohl ich hab die Vogelgrippe… hätte ich doch die Federn nicht mitnehmen sollen… na ja – mir wurscht – eine Reihe für mich alleine – find ich ganz OK… Angeblich hat der Flieger WiFi… ja schön, was nützt mir das, wenn ich damit nur auf den Setup der Triebwerke, nicht aber meine Mails zugreifen kann? Die Triebwerke klingen nach meinem Tuning übrigens spannend…

Das Entertainment Programm im A380 ist nicht schlecht… viele Filme… und jeder Sitz hat sogar einen USB Anschluss – muss mal schauen, ob ich damit auch meine Filme spielen kann. Nachdem der Vogel zwei Stockwerke hat, hätte ich mir gerade von Thais noch mehr Entertainment erwartet… das Ding bietet sich ja gerade an eine Pole Dance Stange zwischen den Stockwerken zu installieren… aber ich genieße meine freie Reihe und – die Frisur hält…

Essen – es gab die Wahl zwischen H7N9 (Huhn) nach Thai Art und Beef – ich entschied mich für das Pferd, dann noch Zero Dark Thirty fertig geschaut, einmal Darth Vader gespielt und meine Inhalatoren leergesaugt… Nun mit einem Bier wieder in meiner Reihe breit gemacht… ist das herrlich…

Samstag, 6. April 2013

06.04.2013 Reisevorbereitungen...

Irgendwie meint es der Reisegott nicht so wirklich gut mit mir. Ich bin wieder einmal komplett verkühlt, Huste wie ein lungenkranker Bernhardiner und hab vom Arzt mehr Zeug verschrieben bekommen, als meine 84 jährige Oma. So nach dem Motto - einmal die halbe Apotheke, zum Mitnehmen...
Nun schlucke ich Antibiotika, inhaliere, futtere andere Arzneien und hoffe, dass ich bis Mittwoch wieder einigermaßen rund laufe... Sonst kann das im Luftkurort Kathmandu spannend werden: Kathmandu hat eine der schlimmsten Luftverschmutzungen, die ich je kennen gelernt habe... also lieber abwarten und Tee trinken als rumrennen Havannas rauchen...