Tag 55 04.06.2013
Es geht auch anders
Ich ging heute zur MRT Station,
kaufte ein Ticket nach Taksin und woltle von dort mit dem Linienboot zum
Blumenmarkt. Ticket – 42 Bhat, umsteigen und weiter – mittlerweile schüttete es
in Strömen. Von der Station in Taksin
war es nicht weit bis zur Anlegestelle – natürlich war die nächste ein e für
private Touristenboote – 1.800 Bhat. Wo ist das Linienschiff – sie verstand
nichts – ich sah aber die Anlegestelle und ging los. Auch dort gab es ein
Touristenticket für 150 Bhat und eines für das Linienschiff um 15 Bhat. Diese
Option stand aber nirgends, maximal in Thai. Mir kam der Preis aber zu hoch vor
und ich fragte… bis mir ein Thai sagte – pay on boat – others are touristboats…
Das toriboot war auch früher da.
Na was sollst. Ich wartete und unterhielt mich mit einem pensionierten Lehrer
aus Hawaii, der auch in Kathmandu unterrichtet hatte und nun zum Schnorcheln
nach Indonesien fliegt. Endlich auf dem Boot und los – bis zum Blumenmarkt, dort
stieg ich aus und sah mir die unzähligen Läden mit den Blumen an, ging dann in
die Hallen. Teilweise war der Duft so intensiv, dass er einen schon fast
betäubte. Rosen, Orchideen, Lotusblumen und und und…
Vom Blumenmarkt kam ich direkt
zum Gemüsemarkt. Auch dort raubte einem der Geruch der Gewürzkräuter beinahe
die Sinne. Sie rochen fabelhaft. Vor einem Stand entdeckte ich einen Topf mit
tropischen Seerosen. Ich fragte, wo ich die bekomme. Er zeigte mir auf meinem
Stadtplan den Wet Flower Market – Mist da war ich ja schon mal vor Jahren.
Freundlicherweise schrieb er auch noch die Busnummer dazu. Ich nahm mir aber
ein Tuktuk – 200 Bhat, Wet Flower Market und dann zur Winmanmek Mainson. OK –
los gings – es regnete wieder. Beim Markt angekommen, hielt er direkt vor einem
Stand mit tropischen Seerosen. Ich erklärte, dass ich sie ohne Topf wolle –
ausgewaschen und ohne Blätter. Eine Tahi, die anscheinend Fremdenführerin ist,
half sofort und feilschte auch noch für mich mit. Es war echt nett. Ich bekam
sechs schöne blaue und rote tropische Seerosen für 300 Bhat, zerlegte sie
selber und bedankte mich. Mein Tuktuk Fahrer wurde nervös – er müsse weiter –
hatte er doch vom Gemüsemarkt eine Lieferung mitgenommen. Die Führerin meinte –
give him 100 Bhat – that’s enough. Gesagt getan, war ich den auch los. Zur
Winmanmek Mainson ist es auch nicht mehr weit. Ich ging weiter über den Markt
und fand bei einer alten Frau noch eine blaue, gefüllte Seerose – die musste
ich haben. Ich erklärte ihr, dass ich sie ohne Topf und nur das Rhizom wollte –
sie zeigte mir ihre Hände und ich erklärte ihr, dass ich es selber mache – OK –
60 Bhat, ich wusch mir dann noch in ihrem Hinterzimmer die Hände und ging. Sie
strahlte übers ganze Gesicht.
Auf der anderen Seite des Kanals
beim Wet Flower Market ist ein lokaler Markt mit Essen, Gemüse, Eiern und
vielem mehr. Dort war ich gleich die Attraktion schlecht hin – ein Touri mit
zwei Kameras – so was kommt vielleicht einmal in 10 Jahren… Mitten in dem Chaos
waren ein paar Katzen. Ich spottete sie und streichelte ein paar – nach kurzer
Zeit war es ein richtiges Konzert – ich miaute und die Viecher antworteten…
Hinter dem Markt schnappte ich mir ein Tuktuk zum Teakhaus – die Winmanmek
Mainson ist das größte Teakhaus der Welt. Bei der Kasse fragte mich die
Kassiererin, ob ich nicht schon den Königspalst besucht hätte – ja schon – dann
sei der Eintritt gratis, ich müsse mir nur das Ticket abstempeln lassen. Super,
dass ich das noch in der Brieftasche hatte. Wieder regnete es. Vor mir ging ein
Thai, der einen großen Sonnenschirm zum Regenschirm umfunktionierte – ich
lachte und zeigte ihm einen erhobenen Daumen – er wartete und begleitete mich
so zum Eingang. Kurz vor diesem lag ein riesiger Leguan am Boden.
Ich musste meinen Rucksack und
den Fotokram in einem Schließfach lassen, da nichts der Gleichen im Haus
erlaubt war. Man musste sogar die Schuhe ausziehen und barfuß oder in Socken
rumlaufen. Da es draußen waschelnass war, entschied ich mich fürs barfuß
laufen.
Nach dem Teakhaus fuhr ich zur
Schlangen Farm des thailändischen Roten Kreuzes. Die Show fing fünf Minuten
nach meiner Ankunft an. Es war Faszinierend, wie einer der Wärter eine Kobra
mit bloßen Händen einfing. Die Wärter waren schneller als die Schlangen. Mit
der MRT fuhr ich zurück zum Hotel und duschte, ging dann wieder raus was Essen
und in eine Shopping Mal. Auf dem Weg zurück quatschten mich drei Taxler und
ein Tuktuk Fahrer an. Vor 2000 ist happy hour im Puff – 100 Hasen, 1.500 Bhat.
Come on – schau dass du Meter gewinnst. Ihr geht mir echt schon auf die Nerven.
Ah yess – you can check – if not OK – I bring you back… Da ich
nichts Besseres zu tun hatte, ließ ich mir von einem Taxler das spezielle
Rotlichtmilieu außerhalb der normalen Meilen zeigen. Klass A – Hasen in der Fishbowl – 5000 Bhat –
so what’s up with happy hour? Der Taxler sah schön blöd aus der Wäsche,
als ich meinte retour. Er dachte wohl, dass alle mit den unteren Regionen
denken, wenn sie erst einmal hier seine. Ich machte mir daraus einen Spaß – er
meinte – no I know other place. Also ließ ich mich noch zu zwei weiteren
Plätzen kutschieren. Wieder das gleiche Bild. Nummerngirls in den Fishbowls.
Papa San schreibt Preise zwischen 4.000 und 6.000 Bhat auf. Ich bin belustigt
und meine let’s go. Der Taxler ist am Verzweifeln und versteht die Welt nicht
mehr. Wir fahren aus der Bordellstraße und er will mich nicht mehr zurück
bringen. Da ich mein Navi am Handy sowieso an habe und sehe, dass ich mich
eigentlich kurz vor der MRT am Nana Plaza befinde, stieg ich aus – er schrie:
You pay taxi! – „what for? For
a tour that you wanted me to do? I didn’t asked you to bring me there – you
said I show you and if you do not like I bring you back. You do not
bring me back – so fuck off!” Er
schäumte, konnte aber nichts machen, weil ich schon auf die andere Straßenseite
verschwunden war. Yessss… coole Aktion. Ich grinste innerlich und äußerlich,
als ich wieder retour ging…
Alles in allem war heue ein
lustiger Tag mit vielen hilfsbereiten Thais – Bangkok kann auch seine positiven
Seiten haben, wenn man einmal von den meisten Taxi- und Tuktuk Fahrern absieht.
Etwas Allgemeines gibt es noch zu
sagen. Mittlerweile sind hier Horden Chinesischer Touristen unterwegs, die
einen auf einheitsblöd machen. Wie die Schafe trotten sie durch die
Sehenswürdigkeiten und verstopfen alles. Määäääähhhh. Ich mag euch nicht! Es
geht sogar so weit, dass die Wegweiser
bei den Sehenswürdigkeiten dreisprachig beschriftet sind. Thai, Englisch
und Chinesisch. Na ja – wer zahlt schafft an – ist normalerweise mein Spruch…
also gleiches Recht für alle.