Suraj mein Fahrer vom
letzten Jahr holt mich um 0930 beim Hotel ab und wir fahren über Bhaktapur nach
Nagarkot. Die Straße dorthin ins nun zu einem 6 spurigen Highway ausgebaut und
echt in einem super Zustand. SAARC macht es möglich. Wie bei einem
Potemkinschen Dorf haben sie alle Slumteile, die man nicht sehen sollte, hinter
blauen Wellblechwänden versteckt. Es ist echt eine Augenauswischer, die sie
hier betreiben. Obwohl das Meeting schon vorbei ist, sieht man in Thamel nach
wie vor keine Tuktuks. Sofern ich Surajs Englisch Kauderwelsch richtig
verstanden habe, sind die aus den engen Gassen verbannt worden. Ohne
Kompensation für den Verdienstentgang. Der muss enorm sein, fuhren ja in der
Stadt fast nur Touristen mit den stinkenden und lärmenden Dingern durch die
Gegend. Bei Bhaktapur landeten wir wieder beider Ziegelfabrik, bei der ich auch
schon letztes Jahr war. Ich machte wieder ein paar coole Bilder von der
Ziegelgang. Wie unmenschlich die Arbeitsbedingungen doch sind. Sogar schon
junge Mädchen müssen Berge von Ziegeln auf ihren Rücken aus dem Brennofen zu
den LKWs schleppen. Hinter der Fabrik füllen eine Frau und ein Mann den
abgerührten Lehm in Formen, drückt ihn fest und stellt die Ziegel zum
Lufttrocknen auf. Jeder hat ein schönes Hakenkreuz drauf. Ich gehe noch zu
einer weiteren Fabrik mit anderem, nicht so zweideutigen Logo auf den Ziegeln.
Ein Ähnliches Bild wird mir hier geboten. Der Chef steht dickbäuchig bei einem
LKW und macht jedem Träger einen Strich auf seine Karte, wenn er einen Stapel
Ziegel hergeschleppt hat.
Weiter geht die Fahrt
nach Nagarkot. Die Straße windet sich Kehre um Kehre den Berg hinauf. Nagarkot
ist eine Hillstation mit ein paar Hotels und Lodgen. Von hier sieht man einen
schönen Sonnenuntergang und auch Aufgang. Wenn man Glück hat, sieht man auch
den Langtang Himal. Schauen wir mal, was das morgen wird.
Nach dem Checkin gehe
ich in den Ort, schaue mir ein paar Bauernhäuser an, die malerisch in Mitten
von blühendem Raps liegen. Dann stolpere ich noch bei einer Schule rein und
werde von einer jungen Lehrerein in gebrochenem Englisch ausgefragt. Muna heißt
sie – weil ich kann ja auch Fragen stellen.
Wieder im Hotel mache
ich ein Zeitraffer Video vom Sonnenuntergang und friere mir nun langsam die
Finger ab, es ist ganz schön kalt hier her oben.