Donnerstag, 4. Dezember 2014

Tag 34 – 04.12.2014 – Auf nach Delhi…

Packen, auschecken und Taxi. Irgendwie habe ich einen guten Riecher und begebe mich 4 Stunden vor dem Abflug zum Flughafen. Der Taxler fährt für mich in die komplett falsche Richtung. Als wir am Durbar Square ankommen, frage ich ihn ob er weiß wohin ich will. Yes International Airport. Na dann schauen wir mal. Ich habe ja genug Zeit. Immer wieder springt dem Auto der Gang heraus und das Getriebe macht eigenartige Geräusche. Gerade als ich denke wie witzig es doch wäre, wenn das Ding eingeht war es auch so weit. Das Taxi rollte aus und war hin. Punktgenau bei einem anderen Taxistand. Der Taxler stieg aus, verhandelte mit einem Kollegen und vermittelte ihm meine Fuhr. Zum gleichen Preis. Er wollte von mir das Geld haben. Nein ich zahle am Flughafen, keine Ahnung, was bis dorthin noch passieren kann, sind wir ja am falschen Ende der Stadt. OK – also muss mein neuer Fahrer dem alten die Vermittlungsgebühr zahlen und wir fahren los. Nach insgesamt einer Stunde Herumgeeiere bin ich am Flughafen. Ich will die 450 Rupee bezahlen, doch der Taxler hat, wie könnte es anders sein, kein Wechselgeld. Diese Unverfrorenheit lasse ich nicht durchgehen und gehe selber Wechseln. So mag ich kein Trinkgeld geben. Dieser mit einer Selbstverständlichkeit vorgebrachte Leck mich am Arsch Einstellung begegne ich stets mit einem „Wasch dir dein Gesicht selbst“. Und lasse es nicht durchgehen.
Sicherheitskontrolle 1 – ja alles wird geröntgt, auch das Handgepäck und die Kameras. Beim Checkin sind sie sehr freundlich und ich habe mit meinen 23kg Checkin Lugagge und auch dem Handgepäck keine Probleme. Auf zur Sicherheitskontrolle. Alles in Schüsseln verpacken – ja auch den Gürtel. Dann noch durch den Metalldetektor und die Fototasche aufmachen. Alles in Allem sehr unproblematisch, sogar mein Cola und mein Eiweiß darf ich mitnehmen.
Nun sitze ich in der Wartehalle und warte auf das Boarding. Auf den Fernsehern läuft Discovery Channel, der passenderweise irgendeine Sendung mit Flugzeugabstürzen bringt. Na großartig. So schnell der Security Check der Polizei ging, so nervig sind sie beim Boarding. Obwohl das gesamte Handgepäck kontrolliert und gestempelt wurde, wollen sie noch einmal in die Tasche schauen. OK. Was soll’s. Endlich in den Bus und zum Flieger. Hier der gleiche Mist nochmal. Bag open. Schnauzt mich ein Flugzeug Heini an. Ich zeige auf den Security Stempel der an meinem Fotorucksack auf einem Tag angebracht wurde und sage NO 2 Times are enough. Ignoriere ihn und gehe weiter. Das hilft ungemein. Irgendwann reicht mir das mit alles raus und wieder reinschlichten. Soll er doch die Polizei holen, dann kläre ich das mit denen warum ihre Kontrolle nicht ausreicht. Hinter mir folgen dann plötzlich die meisten Passagiere meinem Beispiel und der Steward kann resignierend aufgeben.
Der Flug geht am Himalaya vorbei. Man sieht den Langtang, Ganesh Himal, Manaslu, das Annapurna Massiv und den Dhaulagiri. Durch das Flugzeugfenster werden die Bilder aber nicht wirklich gut.
Delhi… ich will aus der Maschine raus und versuche meinen Fotorucksack zu schultern, als ein Nepali krampfhaft versucht sich an mir vorbei zu drängen. Nein das Wird nichts und auf Drängen reagiere ich mit Gegendruck und schon sitzt er in einer freien Reihe. Der Gleiche Wichser glaubt, dass er von der Seite drei Personen vor mir mitten in die Schlange bei der Immigration einsteigen wird. Hinter mir sind schon andere und schauen. Ich stelle meine Tasche ab, gehe zu ihm und weiße ihn höflich darauf hin ans Ende der Schlange zu gehen. Er ignoriert mich. Ich brülle ihm ins Ohr: get to the end oft he queue YELLO. Siehe da – es geht doch.
Vor dem Flughafen wartet ein Fahrer und ein Heini vom Reisebüro. Ich sage dem Heini, dass ich unterwegs bei einem Supermarkt – und zwar einem großen und nicht so einem lokalen Shop stehen bleiben will und Dietcoke kaufen will. No Problem. Er erklärt es dem Driver. Wohin bringt mich der Idiot. Auf einen lokalen Markt. Zuvor kamen wir bei zwei wirklich großen Supermärkten vorbei, bei denen ich jeweils stop – supermarket gemeint habe – und er nicht anhielt und mich ignorierte. Was will der hier – Coke meint er – ja Coke but no diet coke oder wie mein anderer Fahrer gesagt hätte: The diet coke is NO! Mir reicht‘s. HOTEL! Jetzt findet er es nicht. Das finde ich cool. Laut Navi sind wir schon zweimal daran vorbei gefahren. Er fragt mich: You have Navi. Yes. But you are my driver – you should know where the Hotel is. Wir kreisen es ein. Rückwärts aus der Einbahn, es wird wieder kälter… ich sage ihm, dass ich warm and cold sage – je nachdem wie weit wir entfernt sind. Nach 10 Minuten hält er entnervt eine Straße vor dem Hotel an und fragt. Ich muss innerlich echt lachen. Die Fahrt war aber sehr unterhaltsam. Manchmal kann ich ein richtiges Ekelpaket sein.
Das Hotel ist ganz gut. Ich nehme mir ein Tuktuk und fahre in die Innenstadt. Will eigentlich zum Fakemarkte. Beim Hotel steigt ein Schlepper mit in mein Tuktuk und meint – er kenne den Markt. OK. Wir landen bei einem Emporium für grenzdebile Touristen. Ich bin sauer und werfe den Schlepper aus meinem Tuktuk als schon der nächste Inder zu mir einsteigen will und glaubt dass ich mein Tuktuk teile. PISS OF ist occupied YELLO! Seid ihr alle irre? Ich lasse mich, weil ich ohne Kamera und Wertsachen unterwegs bin, in Delhis heftigste Straße bringen. Die GB road will ich sehen. Yes – dangerous – many pickpockets. Wass sollen sie mir klauen? Mein Pfefferpray? Meine Geldtasche ist in der Hose und ich habe die Hand drauf. Ich gehe keine 20 Meter, da fragt mich schon ein Zuhälter ob ich indische Mädchen sehen will? Ja du wirst was erleben – klar will ich das sehen. Es geht steil eine Treppe hinauf in ein Haus. Ich habe alles im Blick und sehe nur zwei mickrige Typen und mehrere Familien, die sich die Etagen teilen. Alle Töchter müssen als Nutten arbeiten – ist echt schlimm. Ein Drecksloch. You like. Ich runzle die Lippen, schüttle den Kopf und meine No… er schleppt mich noch in drei Buden und ist dann ziemlich genervt. Ja sorry – ich wollte nur schauen. Piccolo trink ich keines und geb erst recht keines aus.

Mit einem innerlichen Grinsen gehe ich meines Weges. Es ist echt schlimm, wie die hier leben und anschaffen. Die verkaufen echt alles und jeden. So wie es der Fahrer gesagt hat ist es aber nicht. Ich werde da sicher mit der Kamera hin gehen und sie fragen, ob ich gegen Geld ein paar Fotos machen kann. Das ist eine schöne Studie. Beim nächsten Tutuk sage ich nur: Carobagh 200. Yes – shit der weiß, was der Preis ist und schon fahren wir los. Der Tuktuk fahrer findet prompt zum Hotel. Ich gehe noch Diet Coke kaufen und ein paar Samosas essen. Die verkauft einer mit einer kleinen Fahrrad Garküche. Sind gut. Ich sitze hinter ihm auf dem Randstein und esse. Da kommt ein splitternackter Bettler und setzt sich vor mir hin. Ich glaube ich sehe nicht richtig. Scheiße warum habe ich die Kamera nicht mitgenommen.