Packen, auschecken
und Taxi. Irgendwie habe ich einen guten Riecher und begebe mich 4 Stunden vor
dem Abflug zum Flughafen. Der Taxler fährt für mich in die komplett falsche
Richtung. Als wir am Durbar Square ankommen, frage ich ihn ob er weiß wohin ich
will. Yes International Airport. Na dann schauen wir mal. Ich habe ja genug
Zeit. Immer wieder springt dem Auto der Gang heraus und das Getriebe macht
eigenartige Geräusche. Gerade als ich denke wie witzig es doch wäre, wenn das
Ding eingeht war es auch so weit. Das Taxi rollte aus und war hin. Punktgenau
bei einem anderen Taxistand. Der Taxler stieg aus, verhandelte mit einem
Kollegen und vermittelte ihm meine Fuhr. Zum gleichen Preis. Er wollte von mir
das Geld haben. Nein ich zahle am Flughafen, keine Ahnung, was bis dorthin noch
passieren kann, sind wir ja am falschen Ende der Stadt. OK – also muss mein
neuer Fahrer dem alten die Vermittlungsgebühr zahlen und wir fahren los. Nach
insgesamt einer Stunde Herumgeeiere bin ich am Flughafen. Ich will die 450
Rupee bezahlen, doch der Taxler hat, wie könnte es anders sein, kein
Wechselgeld. Diese Unverfrorenheit lasse ich nicht durchgehen und gehe selber
Wechseln. So mag ich kein Trinkgeld geben. Dieser mit einer
Selbstverständlichkeit vorgebrachte Leck mich am Arsch Einstellung begegne ich
stets mit einem „Wasch dir dein Gesicht selbst“. Und lasse es nicht durchgehen.
Sicherheitskontrolle
1 – ja alles wird geröntgt, auch das Handgepäck und die Kameras. Beim Checkin
sind sie sehr freundlich und ich habe mit meinen 23kg Checkin Lugagge und auch
dem Handgepäck keine Probleme. Auf zur Sicherheitskontrolle. Alles in Schüsseln
verpacken – ja auch den Gürtel. Dann noch durch den Metalldetektor und die
Fototasche aufmachen. Alles in Allem sehr unproblematisch, sogar mein Cola und
mein Eiweiß darf ich mitnehmen.
Nun sitze ich in der
Wartehalle und warte auf das Boarding. Auf den Fernsehern läuft Discovery Channel,
der passenderweise irgendeine Sendung mit Flugzeugabstürzen bringt. Na
großartig. So schnell der Security Check der Polizei ging, so nervig sind sie
beim Boarding. Obwohl das gesamte Handgepäck kontrolliert und gestempelt wurde,
wollen sie noch einmal in die Tasche schauen. OK. Was soll’s. Endlich in den
Bus und zum Flieger. Hier der gleiche Mist nochmal. Bag open. Schnauzt mich ein
Flugzeug Heini an. Ich zeige auf den Security Stempel der an meinem
Fotorucksack auf einem Tag angebracht wurde und sage NO 2 Times are enough.
Ignoriere ihn und gehe weiter. Das hilft ungemein. Irgendwann reicht mir das
mit alles raus und wieder reinschlichten. Soll er doch die Polizei holen, dann
kläre ich das mit denen warum ihre Kontrolle nicht ausreicht. Hinter mir folgen
dann plötzlich die meisten Passagiere meinem Beispiel und der Steward kann
resignierend aufgeben.
Der Flug geht am
Himalaya vorbei. Man sieht den Langtang, Ganesh Himal, Manaslu, das Annapurna
Massiv und den Dhaulagiri. Durch das Flugzeugfenster werden die Bilder aber
nicht wirklich gut.
Delhi… ich will aus
der Maschine raus und versuche meinen Fotorucksack zu schultern, als ein Nepali
krampfhaft versucht sich an mir vorbei zu drängen. Nein das Wird nichts und auf
Drängen reagiere ich mit Gegendruck und schon sitzt er in einer freien Reihe. Der
Gleiche Wichser glaubt, dass er von der Seite drei Personen vor mir mitten in
die Schlange bei der Immigration einsteigen wird. Hinter mir sind schon andere
und schauen. Ich stelle meine Tasche ab, gehe zu ihm und weiße ihn höflich
darauf hin ans Ende der Schlange zu gehen. Er ignoriert mich. Ich brülle ihm
ins Ohr: get to the end oft he queue YELLO. Siehe da – es geht doch.
Vor dem Flughafen
wartet ein Fahrer und ein Heini vom Reisebüro. Ich sage dem Heini, dass ich
unterwegs bei einem Supermarkt – und zwar einem großen und nicht so einem
lokalen Shop stehen bleiben will und Dietcoke kaufen will. No Problem. Er
erklärt es dem Driver. Wohin bringt mich der Idiot. Auf einen lokalen Markt. Zuvor
kamen wir bei zwei wirklich großen Supermärkten vorbei, bei denen ich jeweils
stop – supermarket gemeint habe – und er nicht anhielt und mich ignorierte. Was
will der hier – Coke meint er – ja Coke but no diet coke oder wie mein anderer
Fahrer gesagt hätte: The diet coke is NO! Mir reicht‘s. HOTEL! Jetzt findet er
es nicht. Das finde ich cool. Laut Navi sind wir schon zweimal daran vorbei
gefahren. Er fragt mich:
You have Navi. Yes. But you are my driver – you should know where the Hotel is.
Wir kreisen es ein. Rückwärts aus der Einbahn, es wird wieder kälter…
ich sage ihm, dass ich warm and cold sage – je nachdem wie weit wir entfernt
sind. Nach 10 Minuten hält er entnervt eine Straße vor dem Hotel an und fragt.
Ich muss innerlich echt lachen. Die Fahrt war aber sehr unterhaltsam. Manchmal
kann ich ein richtiges Ekelpaket sein.
Das Hotel ist ganz
gut. Ich nehme mir ein Tuktuk und fahre in die Innenstadt. Will eigentlich zum
Fakemarkte. Beim Hotel steigt ein Schlepper mit in mein Tuktuk und meint – er kenne
den Markt. OK. Wir landen bei einem Emporium für grenzdebile Touristen. Ich bin
sauer und werfe den Schlepper aus meinem Tuktuk als schon der nächste Inder zu
mir einsteigen will und glaubt dass ich mein Tuktuk teile. PISS OF ist occupied YELLO! Seid ihr alle irre? Ich lasse mich, weil ich ohne Kamera und Wertsachen unterwegs bin, in
Delhis heftigste Straße bringen. Die GB road will ich sehen. Yes – dangerous – many pickpockets. Wass sollen sie mir klauen? Mein Pfefferpray? Meine Geldtasche ist in
der Hose und ich habe die Hand drauf. Ich gehe keine 20 Meter, da fragt mich
schon ein Zuhälter ob ich indische Mädchen sehen will? Ja du wirst was erleben –
klar will ich das sehen. Es geht steil eine Treppe hinauf in ein Haus. Ich habe
alles im Blick und sehe nur zwei mickrige Typen und mehrere Familien, die sich
die Etagen teilen. Alle Töchter müssen als Nutten arbeiten – ist echt schlimm.
Ein Drecksloch. You like. Ich runzle die Lippen, schüttle den Kopf und meine No…
er schleppt mich noch in drei Buden und ist dann ziemlich genervt. Ja sorry –
ich wollte nur schauen. Piccolo trink ich keines und geb erst recht keines aus.
Mit einem innerlichen
Grinsen gehe ich meines Weges. Es ist echt schlimm, wie die hier leben und
anschaffen. Die verkaufen echt alles und jeden. So wie es der Fahrer gesagt hat
ist es aber nicht. Ich werde da sicher mit der Kamera hin gehen und sie fragen,
ob ich gegen Geld ein paar Fotos machen kann. Das ist eine schöne Studie. Beim
nächsten Tutuk sage ich nur: Carobagh 200. Yes – shit der weiß, was der Preis
ist und schon fahren wir los. Der Tuktuk fahrer findet prompt zum Hotel. Ich
gehe noch Diet Coke kaufen und ein paar Samosas essen. Die verkauft einer mit
einer kleinen Fahrrad Garküche. Sind gut. Ich sitze hinter ihm auf dem
Randstein und esse. Da kommt ein splitternackter Bettler und setzt sich vor mir
hin. Ich glaube ich sehe nicht richtig. Scheiße warum habe ich die Kamera nicht
mitgenommen.