Samstag, 6. Dezember 2014

Tag 36 – 06.12.2014 – Sightseeing und Abreise…

Ich startete wieder um 0900 mit meinem Tuktuk Heini in richtung Qutb Minar – dem größten Ziegelminarett der Welt. Der Bau liegt im Süden von Delhi und ist echt sehenswert. Die Mosche muss zu ihrer Blütezeit umwerfend ausgesehen haben. Riesige Sandsteintorbögen mit Schnitzereien vermitteln einen Eindruck, wie es ausgesehen haben muss. Überall laufen Schüler herum. Es ist ja Samstag und die Schulen besuchen gerne am freien Tag solche Sehenswürdigkeiten. Die Kinder haben ihren Spaß und toben durch die Gegend. Ich schaue mir die Bauten und das Minarett an. Der untere Bereich hat einen Durchmesse von 12 Meter und sieht von den Umrissen aus wie einer der Petronas Towers in KL. Es wechseln sich runde mit eckigen Streben ab. Das Minarett ist 72m hoch und echt sehenswert. Es wurde im 13JH erbaut. Leider darf man es seit einer Massenpanik (1985) mit 45Toten nicht mehr besteigen. Die Aussicht muss einfach fantastisch sein.
Nach Qutb Minar wollte ich zu den Stufenquellen. Der Fahrer hatte keine Ahnung – das Navi schon. Ich sah mir dort noch andere Mausoleen und eine weitere Stufenquelle an. Die Leute hier sind noch richtig Indisch. Auf der Straße saßen rund 10 Notare mit ihren Schreibmaschinen und Stempeln und warteten auf Kundschaft. Im Ort aß ich noch eine Samosa mit Chili. Die Dinger waren aber so scharf, dass ich ordentlich Sodbrennen bekam. Weiter ging es zum Lotus Tempel. Dort wollte mir ein Wachmann erklären, dass meine Kamera eine Videokamera sei und nicht erlaubt. Ich fragte das Militär neben ihm und durfte schon rein. Ober sticht Unter – ist nun einmal so.
Der Tempel ist das Hauptheiligtum der Bahai Religion – ja schön – ist mir eigentlich wurscht. Aussehen tut er grandios.
Ich wollte noch zum Fake Market dem Dilli Haat – landete aber beim Delhi Haat – weil mein Fahrer das gezielt gemacht hat. Ich habs ihm mehrmals gesagt, dass ich nicht zum Delhi Haat will – weil ich nicht auf solche Touri Emporien stehe. Wenn ich dort reingehe, kriegt er schon irgendetwas. Den Gefallen tat ich ihm aus Prinzip nicht. Er bettelte, doch ich wurde sauer. NEIN interessiert mich nicht – habe ich von Anfang an gesagt. Los wir fahren um Yamuna. Das schaffte er auch nicht. Wir landeten auf einem 8 spurigen Highway und er meinte dahinter sei der Fluss. Laut Satellitenbild war dahinter ein Slum – eh interessanter als der Fluss. Also einmal über den 8 spurigen Highway gelaufen und schon war ich in einer kleinen Siedlung aus provisorischen Zelten. Aus Fetzen und Lumpen haben sie Unterschlupfe gebaut. Echt arg, wie die hausen müssen. Die Kinder waren aber sehr freundlich.
Wieder zurück beim Tuktuk fuhren wir zum Conaught Place. Dort wollten mich wieder unzählige Schlepper zu irgendwelchen Märkten und Läden bringen, die ich unbedingt sehen müsste. JUST PISS OFF! Ihr geht mir auf den Wecker. Ich hatte die Schnauze Voll und ließ mich ins Hotel bringen. In Ruhe die Bilder durchsehen, alles Packen und Daten sichern. Um 2200 sollte mich ein Fahrer abholen. Der war aber nicht da. Ich rief den Travelagent an und machte ihm Stress. Sie hatten schlicht und einfach auf meinen Pickup vergessen. 30 Minuten später saß ich im Auto zum Flughafen. Mit meinem Extra Gepäck hatte ich keine Probleme, nur dass die Gebühren in Rupees und nicht Euro zu zahlen waren. Echt genial. Was soll’s. Ich musste dann noch zum Zoll – der aber nur Interesse an meinen Bildern hatte und mir beinahe mein Telefon nicht mehr gegeben hat, als er die Gadhimai Fotos sah.
Security Check – wieder alles raus in Kisterln. Hinter mir wird einer nervös und will sich vordrängen. Der Soldat bei der Sicherheitskontrolle hat dafür kein Verständnis und schickt ihn wieder in die Reihe. Jetzt fängt er an mich anzuflegeln. Super Idee. Ich lasse mir nun extra Zeit. Er meint dann: I have a problem with you. – ich sage: Oh that’s not good – I have time, we can sit down and talk about it. It is for sure only a kind of misunderstanding. Er zuckt fast aus. Ich mache einen auf dämlichen Inder und wackle mit dem Kopf, grinse ihn blöd an und meine: Wehre do you go to sir? Why are you so angry? You do not have time? You should come earlier to the airport.
Er ist am Kochen – ja jetzt seht ihr, wie einen diese Fragen nerven können.
Nun sitze ich bei einem Gate und tippe die letzten Berichte. Ich warte auf das Boarding und hoffe, dass wir einen ruhigen Flug haben werden. In Der Maschine stelle ich erfreut fest, dass ich doch einen Fensterplatz beim Notausgang bekommen habe. Normalerweise zahlt man 70€ drauf, wenn man den explizit haben will, was sie mir beim Checkin ja auch gesagt haben. Neben mir nahm eine jüngere Inderin Platz. Kurz vor dem Start kam eine andere Inderin on 7 Reihen hinter uns nach vorne und fragte ob wer Platz tauschen wolle, weil sie ein Baby mit hat. Nein will ich sicher nicht, dann sitze ich beim Rest deiner Brut und außerdem darfst du hier nicht sitzen, weil du mit deinem Baby nicht in der Lage bist den Notausgang in einer vernünftigen Zeit zu öffnen – so sind nun mal die Savety Regulations – das wurde ihr auch von der Stewardess bestätigt, weil sie mir ja nicht glaubte. Die Inderin neben mir verneinte die Frage auch. Gott sei Dank! Das Gekreische hätte ich neben mir nicht haben wollen. Das hat schon 7 Reihen weiter hinten gereicht. Sorry liebe Mitreisenden, das kann man alles vorher anmelden und dann bekommt man einen Platz in der ersten Reihe Mitte. Auch in der Mittelreihe war niemand bereit mit ihr den Platz zu tauschen. Also bin nicht nur ich ein Unmensch.

Gut sieben ereignislose Flugstunden später war ich in Wien. Regen – wie könnte es anders sein. Der Security Check dauerte wieder ewig, weil ich meinen Fotorucksack aus und wieder einpacken durfte. Ist echt immer das Gleiche. Nun darf ich auf den Weiterflug nach Klagenfurt warten. Mal schauen ob die Maschine pünktlich ist.