Donnerstag, 4. Dezember 2014

Tag 33 – 03.12.2014 – Alte, Leichen, Tee und ein Dealer pisst sich voll…

Nach dem Frühstück nervte mich Milan. Ich verstehe nicht warum der sich unbedingt noch einmal mit mir treffen will. Ich suchte unterdessen eine Wäscherei, die mir mein Zeug zu einem akzeptablen Preis bis zum Abend wäscht. 100 Rupees pro kg sind zu viel. Der Nächste will ebenfalls 500 Rupees für die Wäsche, der Dritte ist noch dreister – wiegt nicht einmal und sagt 800 – dafür gibt’s den Stinkefinger und sonst nichts. Die vierte Wäscherei verlangt die korrekten 250 Rupees. Hier geht es mir ums Prinzip. Milan hatte mich nun gefunden und wir suchten ein Kaffee, das bereits geöffnet hatte. Die machen alle erst um 1100 auf. Ist doch irgendwie eigenartig. Mir war es aber recht und ich verabschiedete mich nach dem dritten Versuch von Milan und nahm ein Taxi nach Pashupatinath. Dort ging ich wieder in das Altersheim, machte Fotos. Diesmal waren irgendwelche Schwesternschülerinnen da, die mit den Alten redeten und etwas Abwechslung in den Alltag brachten. Wieder sollten Kekse und Bananen, die irgendeine Familie gespendet hat, verteilt werden.
Nach dem Heim ging ich zu einem Seiteneingang von Pashupati. Dort gibt es keinen Ticketverkauf, es sitzt aber ein Soldat dort, der alle Touristen zum Ticketschalter scheucht. Auch bei mir springt er auf und deutet Richtung Haupteingang. Ich ziehe mein altes Ticket heraus, das eigentlich nicht mehr gültig ist und mein Vertrauen in die Faulheit der Menschen wird wieder einmal bestätigt. Ich komme mit meinem alten Ticket problemlos hinein. Warum soll ich auch wieder 1000 Rupees zahlen., Ich will den Tempel ja nicht kaufen. Drinnen mache ich wieder Graufilteraufnahmen von den Leichenverbrennungen, fotografiere ein paar Sadhus und lass die geldgeilen Heinis ins Leere laufen. Einer hat sogar ein Mobiltelefon – so heilig sind die Asketen. Baba – holy – good picture – Money! Bakschischs!  Ja klar… J
Langsam habe ich von Pashupati und dem Gestank hinter den kleinen Tempeln genug. Auch hier pissen sie unkontrolliert und ungeniert in die Gegend, so kommt man sich manchmal vor, wie in einem riesigen Pissoir. Vom Tempel gehe ich zu Fuß in Richtung Innenstadt. Ich brauche noch etwas von einer Apotheke und werde auch bald fündig. Von dort nehme ich mi ein Taxi und lasse mich zum Ason – dem Tee und Gewürzmarkt bringen. Hier kostet der Tee ungefähr ein Fünftel von dem, was die Tourinepper in Thamel verlangen. Wenn man sich in Kathmandu nicht auskennt, wird man an allen Ecken und Enden hoffnungslos beschissen. Wieder zurück im Hotel verstaue ich mein Zeug und gehe Abendessen und die Wäsche holen. Zuerst bekomme ich meine Wäsche nicht – not ready. Ich gehe also die Abkürzung zu meiner Lieblingspizzeria durch eine dunkle Gasse. Selber Schuld – an jeder Ecke raunt mir ein abgezwickter Nepali zu – Schmoke, Hasch? Langsam habe ich die Schnauze voll. Endlich Essen, dann wieder retour – wieder die Abkürzung, vor den dealenden Zwergen hab ich keinen Respekt, bin doppelt so breit wie die. Schmoke. Ich gehe weiter. Hasch? Auch diesemal ignoriere ich den Trottel einfach. Da macht einer einen großen Fehler. Er packt mich an der Schulter, kommt mir sehr nahe und raunt: Hash? Weiter kommt er nicht mehr. Mit einer Hand packe ich ihn an der Gurgel, schiebe ihn an die Wand und halte ihn fest. Mit der anderen hole ich das Pfefferspray vom Gürtel, halte es ihm vor die Augen und schrei ihn an: NEVER EVER TOUCH ME AGAIN. Der kleine zappelt und zittert. So schnell fragt der Arsch keinen Touristen mehr. Was will er tun? Zur Polizei gehen und sagen der Onkel war böse und hat mich gewürgt? Das schau ich mir an. Wenigstens ist meine Wäsche fertig!

Milan nervt schon wieder via Facebook. Nein ich gehe heute nirgends mehr hin – danke!