Montag, 22. April 2013


Tag 10 20.04.2013

Stupa, Wasserfall und Duft eines Pinienwaldes – was will man mehr…

Jagat – auf um 0730, was für Trekker spät ist aber ich habe ja heute keinen Stress, will ich ja nur die vier Stunden bis Tal. Weil ich dort einige Dinge in Ruhe fotografieren will. Also Frühstücken und noch einmal zum anderen Ende von Jagat marschiert. Dort spielten Kinder mit einer verletzten Eule. Ein paar Indische Touristen waren auch dabei und machten sich Sorgen um die Eule. Die Kinder hatten das tier mit einer Schnur festgebunden und behandelten es nicht gerade nett. Immer wieder packten sie Den Vogel, wenn er etwas davonhumpeln wollte. Ich sagte dem Guide der Inder, er solle den Kindern sagen, sie sollen den Vogel in Ruhe lassen. Er sagte was, doch da packte der nächste Bub schon wieder rüde zu. Nun reichte es mir. Ich zeigte auf den Vogel und dann auf den Boden. Der Bub legte die Eule sofort ab – dann packte ich den Bub, wie er die Eule gepackt hatte und schüttelte ihn – sofort waren die Kids weg. Eine Inderin fragte ob sie die Eule essen wollten? Krank… Wir schnitten dann den Vogel los und ich trug sie tief in den Wald hinein – in der Hoffnung die Kinder würden sie nicht wieder finden… Wieder zurück bei meiner Lodge starteten wir unseren Trek. Irgendwie hatte Flossi nicht verstanden, dass er auch einen Fotorucksack tragen sollte und hat ihn Dem Träger umgehängt. Ich hatte nun beinahe Angst er würde im Boden versinken unter der Last…  also los ging’s – zuerst der Straße entlang und dann auf den alten Annapurna Circuit – also runter zum Fluss und immer auf und ab… Irgendwie habe ich schon verdrängt wie nervig der erste Teil des Weges war – aber von 2004 bis heute darf man mir das Verzeihen. Trekker sind wenige unterwegs – eigentlich eigenartig…
Nach zwei Stunden fing es leicht an zu nieseln. Ich beeilte mich und kam nur leicht in den Regen. Flossi und der Träger kamen hingegen ziemlich in den Guss… Ich weiß nun auch warum Flossis Handflächen so schwitzen, während er sonst überhaupt nicht schwitzt – er sollte eigentlich als Hund wiedergeboren werden – die Schwitzen ja auch nur bei den Zehen – und Hände sind ja auch nur Pfoten.
Heiß Duschen – Scheiße – kalt… Mist ist ja solar heated water und wenn nix solar – dann auch nix solar heated sondern Himalaja frosted water…
Um 1300 war der Regen vorbei… ich schnappte mir mein Equipment und machte einige Panoramen vom Fluss und dem Dorf und der alten Hängebrücke vor dem Dorf und dann zum Higlight – der kleinen Stupa beim Wasserfall… Nun sahen meine zwei Angestellten, warum sie so viel Kram für mich schleppen mussten… Stativ, Kamera, Graufilter, zwei Blitze mit den Pocketwizards gesynct – und ich bekam genau das, was ich hier immer machen wollte. Der Platz ist einfach nur schön… rund um die Stupa ist saftig grünes Gras, dahinter der Wasserfall und etwas weiter weg ein Pinienwäldchen. Es duftet nach Pinien, das Wasser rauscht und die Sonne – war leider nicht da – aber Blitze helfen auch…
So nun wieder in der Lodge – knapp vier Stunden habe ich für die Fotoaktion gebraucht – jetzt wissen meine zwei Pappenheimer auch, warum ich nicht weiter gehen wollte und genau hier bleiben wollte…
In der Lodge gab es ein Telefon. Um es vor unbefugter Benutzung zu schützen, wurde es in einer Art Hlozkiste eingebaut, durch die die Tastatur versperrt wurde… Man brauchte sozusagen den Masterkey, um telefonieren zu können…
Gegen 0600 fing es wieder an zu schütten. Es regnete die ganze Nacht durch manchmal mehr, manchmal weniger. Ein Hund lag die ganze Nacht vor meiner Tür und machte komische Geräusche. Er ließ sich streicheln, wollte aber nicht ins 0,5 Grad wärmere Zimmer kommen…