Montag, 22. April 2013

Tag 12 22.04.2013

Regen, Nebel, arschkalt…

Und täglich grüßt das Murmeltier – wieder stapfen wir im Regen los. Es ist recht kalt. Wir steigen auf einem steilen Pfad des alten Annapurna Circuits nach oben…  rutschig, anstrengend… und Regen… Ich schau mit meinem Regenschirm doch recht eigenartig aus – ist mir aber mehr als egal. Endlich endete der steile Pfad und wir waren wieder auf der Straße. Diese würde ich heute nicht mehr verlassen, das schwor ich mir. Die Landschaft – oder besser gesagt der Wald, waren ja wirklich überwältigend – ein richtiger Urwald, mit Rhododendronbäumen und uralten, meterdicken Stämmen. Aber so richtig Lust zu fotografieren hatte ich bei dem Wetter nicht. Auf dem Weg hinauf kamen uns die täglichen vier Jeeps von Chame entgegen – bis Chame geht die Straße. Bei Chame fehlt dann die entscheidende Brücke über den Fluss.
Nach knapp vier Stunden, was eigentlich ein sehr kleines Pensum ist, waren wir in Chame. Dort wollte ich ein Zimmer mit einem eigenen WC in einer Lodge. Gar nicht so leicht so etwas zu finden. Dafür gibt es nur zwei Steckdosen im Speisesaal. Drinnen ist es Kälter als draußen. Wie sie das schaffen ist mir ein Rätsel. In Chame findet tibetisches Fest statt. Die lokalen Tibeter sind in festliche Gewänder gehüllt und veranstalten ein Bogenschießen. Der sicherste Platz ist direkt hinter der Zielscheibe, so schlecht schießen die Typen. Es könnte aber auch an ihrem Raksi Grinsen liegen – sie waren doch schon ziemlich besoffen.
In der Nähe des Festivalgeländes traf ich einige Leute auf dem Weg nach unten. Ich fragte von wo sie kommen – Just Manang. The Thorung La Pass is closed due to heavy snowfalls on the pass – und er soll noch mindestens sieben Tage zu bleiben. Ich habe auch nicht wirklich Lust ein Experiment zu starten und dort im Tiefschnee hinauf zu stapfen. Also plante ich um – bis Manang noch gehen… dann in Manang wieder zurück nach Chame. von Chame am nächsten Tag mit dem Jeep nach Besisahar, dann weiter mit dem Bus nach Beni und mit dem Jeep wieder hinauf nach Muktinath oder Kagbeni. Ist Gott sei Dank einfacher geworden.
Eine Runde musste ich noch durch die Hinterhöfe von Chame drehen… eigentlich erschreckend – die Fotos werden es zeigen. Überall stinkt es nach Pisse und Scheiße – ich befand mich zwischen drei Plumpsklos, die um den Preis des meisten Gestanks wetteiferten. Wieder in der Lodge, war es noch immer nicht Wärmer. Die Tür stand sperrangelweit offen. Mittlerweile gehen sie mir hier schon ziemlich auf den Wecker. Warum sie den Ofen im Speisesaal nicht einheizen kann mir auch keiner erklären. Na ja – also werde ich heute wieder mit Haube, Schaal, Schlafsack und Decke schlafen. Ich warte also auf mein Essen und dass es dunkel wird…