Dienstag, 11. November 2014

Tag 11 – 11.11.2014 – Einmal gratis Tempel

In der Nacht bekam ich richtig schöne Verdauungsprobleme, sodass wir auf dem Weg nach Ranakpur bei einer Apotheke halt machen mussten. Ich checkte aus und bezahlte den Kuchen, den ich am Abend noch bestellt hatte. Ihre Masche ist es die Preise auf 4 Rupees enden zu lassen und kein Wechselgeld zu haben – weder 5 und schon gar nicht 6. Das geht mir nun echt schon auf die Nerven, weil es eigentlich eine Frechheit und Geringschätzung Meinereiner darstellt. Also rundete ich ab und ging. Sollen sie doch auf den Tisch hauen. Von unten. Mir egal. Damit haben sie nicht gerechnet und sahen mich ungläubig an. Wenn ich angepisst bin, dann bin ich angepisst und lasse mich genau gar nicht verarschen. Die Fahrt war eher nervig. Sorry machte einen auf Miss Daisy und schlich auf dem Highway mit 60 km/h dahin – erlaubt sind 90. Bis ich meinte er solle sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Er meinte – sorry – we are not too fast. Hey that’s what I’m saying – step on the gas pedal and speed up. Er schnallte mein Begehr und beschleunigte auf todesmutige 80 – laut Tacho. Gefühlt 50. Unterwegs blieben wir noch in einem kleinen Dorf stehen – Sorry wollte mir unbedingt die Durry Herstellung – das sind grobschlächtige, gewebte Decken oder Teppiche aus Baum- und Kamelwolle zeigen. Also sahen wir uns so einen Familienbetrieb an. Der Webstuhl war nicht eingerichtet. Sie wollten es extra für mich machen. Hätte sicher zwei Stunden gedauert – danke nein – ich weiß wie man webt. Ich musste mich bei ihnen hinsetzen und bekam mindestens  30 Durrys gezeigt. Auch als ich mich bedankte und meinte, dass ich nichts kaufen will, hörten sie nicht auf mir die Dinger unter die Augen zu halten. NEIIINN aus! Und schon landeten wir bei einer Töpferei -  blue pottery – da war nichts blau. Sorry meinte in seinem Typischen Englisch: There is blue! No. Die Verneinung hat er nicht drauf.  Wenn es heißt: The shortcut is No – dann weißt du, dass er sich verfahren hat und es Zeit wird das Navi anzuwerfen. Also the pottery is NO! Endlich ging es weiter nach Ranakpur zu einem der schönsten Jain Tempeln in Indien. Beim Ticketcounter wollten sie wieder für jede Knipse – auch mein Telefon Geld haben. Ich packte eine Kamera ein und zahlte genau eine Kameragebühr. Eine lange Hose musste ich auch mieten und das Wechselgeld auf die 500 Rupees bezahlten sie als Hosenpfand. Das sollte sich als großer Fehler herausstellen. Einen Schalter weiter bekam ich meinen Audioguide – aber nur gegen Vorlage eines Ausweißdokuments, das sie gleich als Pfand behielten. Beim Eingang wollten Sie in meinen Fotorucksack sehen – ja da sind andere Kameras drinnen. Der Heini wollte meinen Rucksack behalten. Ich wurde sauer – sicher nicht – OK OK – ich durfte rein. Der Tempel ist ganz OK, reißt mich aber jetzt nicht vom Sockel. Die Steinarbeiten in Jaisalmer sind auf alle Fälle schöner. Der einzige Unterschied ist, dass hier der Tempel aus weißem Marmor du nicht aus Sandstein gebaut ist, wie in Jaisalmer. Wieder beim Ticketcounter gab ich meine Leihose zurück. Der Heini hinter dem Schalter, war ein anderer, als der, der mir die Hose gab. Er fragte: How much you paid – 500 – stimmt ja – also bekam ich 500 Rupees zurück. Die sind mir so auf den Nerv gegangen, dass ich das Geld einsteckte und ging. Jetzt fahren wir weiter nach Udaipur. Mal schauen wie viele Stunden Miss Daisy heute noch  braucht. In Udaipur angekommen, fahren wir zum Hotel nur um festzustellen, dass sie mich in ihren anderen Teil ausquartiert haben. Viel besser aber wieder außerhalb – in dem Fall muss halt Sorry dran glauben. Sorry hat sich bei seinen kleinen Zehen die Schweißdrüsen entzunden. Die Zehen schauen echt unappetitlich aus – ich habe ihm schon den Vorschlag gemacht, bei einer Schmiede stehen zu bleiben und die Zehen mit einem glühenden Messer abzuhacken – Wunde sofort kauterisiert, mehr Freiheit im Schuh – optimal. This is a – NO! War die Antwort.
Vom Hotel ließ ich mich zum Picchola See fahren – dort ist auch das legendäre Lake Palace Hotel, in dem sie Teile des James Bond Films Octopussy gedreht haben. Es ist eines der besten Hotels Indiens – die Nacht kostet von 560€ aufwärts. Man kommt nur mehr rein, wenn man auch Gast ist – kann ich verstehen.

In Udaipur gönnte ich mir eine Rasur und lief etwas durch die Stadt. Die Organisation eines Tuktuks raus zum Hotel sollte spannend werden. Sie wollten alle zu viel haben. Ich meinte 100, sie 150 – da kann ich sturer sein, als ein tibetischer Lastenesel – da habe ich meine Prinzipien. Ich diskutierte nicht rum sondern ging weiter. Bis mir der erste Fahrer, mit dem ich geredet hatte nachfuhr und meinte – 100 OK. Also los zum Hotel. Er musste ganz schön suchen. Ich hatte auch keine Lust mein Navi anzuwerfen und gab ihm schließlich 120Rupees.