Der Repräsentant der
lokalen Reiseagentur machte sich heute alle Ehre und glänzte durch Abwesenheit.
So musste ich den Checkin alleine meistern. Problematisch aber nicht unlösbar
ist, dass Travellogy meine Tickets auf Mandle gebucht hat und hier immer wieder
unnötige Fragereien entstehen. Beim Checkin stand eine ältere Inderin, wie
Nandi in der Schlachtbank hinter mir und quetschte sich schleichend an mir
vorbei. Als sie auf Augenhöhe war sah ich sie an, und zeigte auf das Ende der
Schlange hinter mir. Sie verstand und stellte sich wieder hinter mir an. Nandi
wurde ungeduldig. Als ich das dritte Mal ihren Gepäckwagen gegen die
Achillessehne bekam. Hob ich das Bein und stieß den Wagen zurück. Rums – das
hat gesessen. Ich sah sie noch sehr böse an – da meinte sie noch
eingeschüchterter – Sorry. Checkin erledigt – auf zur Sicherheitskontrolle. Ich
durfte meinen Fotorucksack komplett zerlegen. Raus – und zwar alles! Vier
Kisten waren voll. Nach dem Röntgen bekam ich alles wieder und durfte wieder
einräumen – mit System. Dauert ja nur fast 10 Minuten bis die letzte
Speicherkarte und auch die Pocketwizards verstaut sind. Ich beeilte mich genau
nicht, blockierte ich doch mehr oder weniger den kompletten Bereich. Ordnung
muss sein und greif nicht meine Blitze an!
Der Flug verlief
unspektakulär. Wir sahen zwar den Himalaya, ich habe ihn aber schon zu oft
gesehen, sodass es aus dem Flugzeug nur Berge sind. In Kathmandu gelandet gab
es schon die erste Neuerung. Man durfte nicht mehr von der Maschine zum
Flughafengebäude gehen, man wurde die 100 Meter mit dem Bus gefahren. Sehr zum
Vorteil, denn das brachte mir die Poleposition beim Sturm auf die Visaformulare
ein. Schnell eines geschnappt, ausgefüllt und zum Schalter – Your first Time
Nepal? Nein ich zähl nicht mehr, alle Ankünfte in Nepal gezählt sinds irgendwo
zwischen 12 und 15 Mal. 22€bezahlt, Visum abgestempelt, runter zur Gepäckausgabe.
Meine Tasche kam als zweite – perfekt die Signalfarbe Gelb hat doch was. Raus
aus dem Flughafen. Taxi! Nein – gibt es nur mehr Prepaid. Also wieder rein –
700Rupees zahlen. Fragen seit wann das so ist. It is better – ist die Antwort.
Sicher klar! You are taking commission. No commission ist die Antwort. Genau.
Normal zahlt man 500 Rupes, die verlangen 700. Raus gibt er mir 1x 100 und
2x50. Als ich ihn frage was das solle meint er change! Ich knalle das Geld auf den Counter und frage: Are
you completely nuts or only damn stuipid? Give me 300 hundret Rupees! NOW! Ohne Regung gibt er mir den fehlenden Hunderter. So was nervt! Der
Taxler kann einigermaßen Englisch und erklärt mir, dass sie das System, seit
zwei Monaten haben. Der ganze Flughafen und auch der Parkbereich wirkt viel
aufgeräumter. Die Straße in die Stadt sollte aber echt eine Überraschung
werden. Voriges Jahr war das eine staubige Rumpelpiste, die sie komplett um
eine halbe Hausreihe verbreitern wollten. Die Häuser waren halb abgerissen, die
Straße hatte keinen Asphalt mehr. Jetzt ist alles fertig. Wunderbare
mehrspurige Straße, die Häuser sind echt sauber. Wow! Am Durbarmarg der
Haupteinkaufsstraße sollte ich feststellen warum alles so anders ist und auch
keine Tuktuks und viel weniger Autos und Motorräder zu sehen sind. Das SAARC
Meeting von 10 Asiatischen Staaten findet aktuell in Kathmandu statt. Daher
sind Straßen gesperrt, Tuktuks verboten. Autos und Motorräder dürfen nur nach
Nummern fahren – einen Tag die ungeraden, dann die geraden. Außer es ist ein
Touristenfahrzeug mit grüner Plakette. Das ist reine Heuchelei. Auf dem Weg zum
Hotel kommen wir durch Thamel, dem Touristenbezirk, der normalerweise unter der
Last des Verkehrs fast zusammen bricht. Voriges Jahr musste man beim Verlassen
eines Geschäfts aufpassen, dass man nicht von einem Tuktuk oder Bike
niedergeschoben wurde. Ich ging immer Stativ voran aus den Läden. Wenn einer in
mein Stativ knallt – Pech gehabt. Jetzt ist es fast zu still. Man kann sich
frei bewegen, nur ein paar Fahrradrikschas und wenige Autos oder Motorräder sind
zu sehen.
Das Hotel ist echt
super. Spitze eingerichtete Zimmer mit allen Annehmlichkeiten, die man braucht.
Kein Vergleich zum in die Jahre gekommen Kathmandu Guesthouse. Die besten
Zimmer kosten hier um 50% weniger als im KGH. Die Spinner haben vom letzten
Jahr auf heuer den Preis um 50% angehoben und das liegt nicht am SAARC Gipfel.
So und bei der Qualität des Frühstücks, die es im KGH gibt, können sie echt
einpacken. Ich werde sie sicher besuchen und ihnen erklären warum ich nicht
mehr bei ihnen bin. Den Manager kenn ich ja recht gut.
Das KGH hat Zimmer
aller Kategorien – vom 4$ Dormitory (Schlafraum) über 10$ mit
Gemeinschaftsdusche am Gang, dann Dusche im Zimmer über AC Room um rund 40USD
zum Deluxe Room im New Wing um 125€! Voriges Jahr 85USD! Also fast doppelt so
viel! Das ist genau das Problem des KGHs, da es nur ein Frühstücksbuffet gibt,
isst der vier Dollar Touri um 2USD das Gleiche wie der 125 Euro Touri. So geht
das nicht. Ich kann es echt keinem mehr empfehlen. Nicht einmal seine Lage
macht es zu etwas Besonderen. Das Royal Penguin Spa liegt genau gleich gut!
Ich bringe meine
Wäsche in die Wäscherei. Der Heini dort wiegt sie und schreit 700 Rupees. 700 für 6kg? Ok 600. Ich sage: give me the bag! Er
Why? Ich: The normal rate is 50per kg. I do not want to talk to a cheeter like
you. Give me the bag. Ok 300. Ich no. I do not like you. Give me the bag. 250OK? Na geht doch. Unverschämtheit gehört bestraft.
Deswegen mag ich dich aber trotzdem nicht mehr!
Jetzt noch zum Ncell
Hauptquartier auf dem Durbarmarg meine alte Simkarte wieder aktivieren. Auf dem
Weg dorthin war die Straße gesperrt – weil die SAARC Leader, unter ihnen der
König von Bhutan, gleich vorbei fahren werden. Kein Auto kam. Nichts. Der König
von Bhutan ist ungefähr so wichtig wie der Bürgermeister von Klagenfurt. Mit
dem Unterschied, dass der asiatische EntScheider vermutlich lesen und schreiben
kann. Mir war das zu blöd. Ich ging einfach über die Straße. Ein nepalesischer
Soldat pfiff. Ich ignorierte ihn. Der nächst schrie irgendetwas auf Nepali und
fuchtelte wild herum. Jetzt machte ich die gleichen Gesten mitten auf der 4
spurigen Straße (nach Nepali Norm 6 spurig) und schrie ähnliche Laute, wie der
Soldat, ging weiter und betrat den Laden. Ich sollte meine Karte nicht mehr
aktivieren können aber recht leicht eine neue bekommen. Man braucht nur seinen
Pass, ein Foto und die Fingerabdrücke der Daumen. Ich gab den Linken in das
rechte Feld und den Rechten in das Linke. Da war der Heini auch schuld weil ich
zuerst den Rechten in das Kissen drückte und er auf das linke Feld zeigte. Mir
egal. SIM Karte rein und los.
Abendessen im
Roadhouse Coffee – endlich eine Holzofen Pizza wie sie sein soll! Man kann in
Kathmandu alles essen und bekommt auch wirklich gutes Essen – außer Nepali. Die
Küche ist echt zum Schmeißen. Linsen und Reis… und ein paar Currys. Nichts
gegen Indien!