Donnerstag, 27. November 2014

Tag 25 – 25.11.2014 – Auf nach Kathmandu…

Der Repräsentant der lokalen Reiseagentur machte sich heute alle Ehre und glänzte durch Abwesenheit. So musste ich den Checkin alleine meistern. Problematisch aber nicht unlösbar ist, dass Travellogy meine Tickets auf Mandle gebucht hat und hier immer wieder unnötige Fragereien entstehen. Beim Checkin stand eine ältere Inderin, wie Nandi in der Schlachtbank hinter mir und quetschte sich schleichend an mir vorbei. Als sie auf Augenhöhe war sah ich sie an, und zeigte auf das Ende der Schlange hinter mir. Sie verstand und stellte sich wieder hinter mir an. Nandi wurde ungeduldig. Als ich das dritte Mal ihren Gepäckwagen gegen die Achillessehne bekam. Hob ich das Bein und stieß den Wagen zurück. Rums – das hat gesessen. Ich sah sie noch sehr böse an – da meinte sie noch eingeschüchterter – Sorry. Checkin erledigt – auf zur Sicherheitskontrolle. Ich durfte meinen Fotorucksack komplett zerlegen. Raus – und zwar alles! Vier Kisten waren voll. Nach dem Röntgen bekam ich alles wieder und durfte wieder einräumen – mit System. Dauert ja nur fast 10 Minuten bis die letzte Speicherkarte und auch die Pocketwizards verstaut sind. Ich beeilte mich genau nicht, blockierte ich doch mehr oder weniger den kompletten Bereich. Ordnung muss sein und greif nicht meine Blitze an!
Der Flug verlief unspektakulär. Wir sahen zwar den Himalaya, ich habe ihn aber schon zu oft gesehen, sodass es aus dem Flugzeug nur Berge sind. In Kathmandu gelandet gab es schon die erste Neuerung. Man durfte nicht mehr von der Maschine zum Flughafengebäude gehen, man wurde die 100 Meter mit dem Bus gefahren. Sehr zum Vorteil, denn das brachte mir die Poleposition beim Sturm auf die Visaformulare ein. Schnell eines geschnappt, ausgefüllt und zum Schalter – Your first Time Nepal? Nein ich zähl nicht mehr, alle Ankünfte in Nepal gezählt sinds irgendwo zwischen 12 und 15 Mal. 22€bezahlt, Visum abgestempelt, runter zur Gepäckausgabe. Meine Tasche kam als zweite – perfekt die Signalfarbe Gelb hat doch was. Raus aus dem Flughafen. Taxi! Nein – gibt es nur mehr Prepaid. Also wieder rein – 700Rupees zahlen. Fragen seit wann das so ist. It is better – ist die Antwort. Sicher klar! You are taking commission. No commission ist die Antwort. Genau. Normal zahlt man 500 Rupes, die verlangen 700. Raus gibt er mir 1x 100 und 2x50. Als ich ihn frage was das solle meint er change! Ich knalle das Geld auf den Counter und frage: Are you completely nuts or only damn stuipid? Give me 300 hundret Rupees! NOW! Ohne Regung gibt er mir den fehlenden Hunderter. So was nervt! Der Taxler kann einigermaßen Englisch und erklärt mir, dass sie das System, seit zwei Monaten haben. Der ganze Flughafen und auch der Parkbereich wirkt viel aufgeräumter. Die Straße in die Stadt sollte aber echt eine Überraschung werden. Voriges Jahr war das eine staubige Rumpelpiste, die sie komplett um eine halbe Hausreihe verbreitern wollten. Die Häuser waren halb abgerissen, die Straße hatte keinen Asphalt mehr. Jetzt ist alles fertig. Wunderbare mehrspurige Straße, die Häuser sind echt sauber. Wow! Am Durbarmarg der Haupteinkaufsstraße sollte ich feststellen warum alles so anders ist und auch keine Tuktuks und viel weniger Autos und Motorräder zu sehen sind. Das SAARC Meeting von 10 Asiatischen Staaten findet aktuell in Kathmandu statt. Daher sind Straßen gesperrt, Tuktuks verboten. Autos und Motorräder dürfen nur nach Nummern fahren – einen Tag die ungeraden, dann die geraden. Außer es ist ein Touristenfahrzeug mit grüner Plakette. Das ist reine Heuchelei. Auf dem Weg zum Hotel kommen wir durch Thamel, dem Touristenbezirk, der normalerweise unter der Last des Verkehrs fast zusammen bricht. Voriges Jahr musste man beim Verlassen eines Geschäfts aufpassen, dass man nicht von einem Tuktuk oder Bike niedergeschoben wurde. Ich ging immer Stativ voran aus den Läden. Wenn einer in mein Stativ knallt – Pech gehabt. Jetzt ist es fast zu still. Man kann sich frei bewegen, nur ein paar Fahrradrikschas und wenige Autos oder Motorräder sind zu sehen.
Das Hotel ist echt super. Spitze eingerichtete Zimmer mit allen Annehmlichkeiten, die man braucht. Kein Vergleich zum in die Jahre gekommen Kathmandu Guesthouse. Die besten Zimmer kosten hier um 50% weniger als im KGH. Die Spinner haben vom letzten Jahr auf heuer den Preis um 50% angehoben und das liegt nicht am SAARC Gipfel. So und bei der Qualität des Frühstücks, die es im KGH gibt, können sie echt einpacken. Ich werde sie sicher besuchen und ihnen erklären warum ich nicht mehr bei ihnen bin. Den Manager kenn ich ja recht gut.
Das KGH hat Zimmer aller Kategorien – vom 4$ Dormitory (Schlafraum) über 10$ mit Gemeinschaftsdusche am Gang, dann Dusche im Zimmer über AC Room um rund 40USD zum Deluxe Room im New Wing um 125€! Voriges Jahr 85USD! Also fast doppelt so viel! Das ist genau das Problem des KGHs, da es nur ein Frühstücksbuffet gibt, isst der vier Dollar Touri um 2USD das Gleiche wie der 125 Euro Touri. So geht das nicht. Ich kann es echt keinem mehr empfehlen. Nicht einmal seine Lage macht es zu etwas Besonderen. Das Royal Penguin Spa liegt genau gleich gut!
Ich bringe meine Wäsche in die Wäscherei. Der Heini dort wiegt sie und schreit 700 Rupees. 700 für 6kg? Ok 600. Ich sage: give me the bag! Er Why? Ich: The normal rate is 50per kg. I do not want to talk to a cheeter like you. Give me the bag. Ok 300. Ich no. I do not like you. Give me the bag. 250OK? Na geht doch. Unverschämtheit gehört bestraft. Deswegen mag ich dich aber trotzdem nicht mehr!
Jetzt noch zum Ncell Hauptquartier auf dem Durbarmarg meine alte Simkarte wieder aktivieren. Auf dem Weg dorthin war die Straße gesperrt – weil die SAARC Leader, unter ihnen der König von Bhutan, gleich vorbei fahren werden. Kein Auto kam. Nichts. Der König von Bhutan ist ungefähr so wichtig wie der Bürgermeister von Klagenfurt. Mit dem Unterschied, dass der asiatische EntScheider vermutlich lesen und schreiben kann. Mir war das zu blöd. Ich ging einfach über die Straße. Ein nepalesischer Soldat pfiff. Ich ignorierte ihn. Der nächst schrie irgendetwas auf Nepali und fuchtelte wild herum. Jetzt machte ich die gleichen Gesten mitten auf der 4 spurigen Straße (nach Nepali Norm 6 spurig) und schrie ähnliche Laute, wie der Soldat, ging weiter und betrat den Laden. Ich sollte meine Karte nicht mehr aktivieren können aber recht leicht eine neue bekommen. Man braucht nur seinen Pass, ein Foto und die Fingerabdrücke der Daumen. Ich gab den Linken in das rechte Feld und den Rechten in das Linke. Da war der Heini auch schuld weil ich zuerst den Rechten in das Kissen drückte und er auf das linke Feld zeigte. Mir egal. SIM Karte rein und los.

Abendessen im Roadhouse Coffee – endlich eine Holzofen Pizza wie sie sein soll! Man kann in Kathmandu alles essen und bekommt auch wirklich gutes Essen – außer Nepali. Die Küche ist echt zum Schmeißen. Linsen und Reis… und ein paar Currys. Nichts gegen Indien!