Donnerstag, 9. Mai 2013

Tag 23 03.05.2013 Sitting in the Lodge Kitchen…


Tag 23 03.05.2013

Sitting in the Lodge Kitchen…

Frühstücken, Rechnung bezahlen – eigenartig – sie werden immer kreativer. Nun verlangen sie für „Hot Shower“ schon 100 Rupees. Dafür gab es auf der Karte solch tolle Dinge wie Meusli, San Maguel Beer, Apple Filter und der Gleichen. Wir gingen los nach Gheiling, ich entschied mich aber  für den oberen Weg, weil der Ort nicht wirklich einladend aussah. Laut Flossi sollten wir rund 5 Stunden nach Ghame brauchen. Wir schafften es in knapp vier und das auch nur, weil mir der rechte kleine Zehen weh tut. Das scheint sich wieder einmal ein Nagel zu verabschieden. Der Weg war wieder staubig, dass es ärger nicht geht. Teilweise ist er von einer Puderzucker ähnlichen Staubschicht überzogen. Unterwegs kamen uns ein paar Mountainbiker entgegen, Die krochen den Weg aber eher hinunter – sie verdienten eigentlich nicht die Bezeichnung Mountainbiker. Auf dem Weg zum Pass trafen wir die Franzosen, die mit uns in der gleichen Lodge waren und rund eine Stunde vor mir gestartet waren. Sie hatten sich gestern ziemlich sorgen über den Pass gemacht und ich hab nur gemeint, „It`s a piece of Cake – 4100m“ ich ging an denen recht schnell vorbei, dass ihnen die Luft weg blieb. Spannend wird für die Beiden der Rückweg. Geht ihr Guide mit Ihnen ja nur die einfachen Wege und will die anderen auf dem Rückweg machen. Da werden die Zwei schön fluchen.
Auf dem Pass, der knapp 4100m hoch ist,  angekommen bot sich mir eine spektakuläre Aussicht auf Upper Mustang und das Annapurna Massiv. Sogar den Thorung La Pass konnten wir von hier aus sehen. Auf der anderen Seite ging es wieder recht steil nach unten. Nach rund weiteren 1,5 Stunden waren wir im Dorf. Ich musste erst einmal heiß Duschen. Das ist das Schöne, wenn man der erste in einer Lodge ist, dass die Wahrscheinlichkeit für Solar Heated Water doch um einiges Größer ist. Geduscht, saubere Kleidung an, bestellte ich erst einmal ein Wasser, ein Fanta und ein Yoghurt. Zum Yoghurt wollte ich etwas Zimt, ich bekam Pfeffer und probierte das Gott sei Dank vorher. Nach rund zwei Stunden trudelten auch die Franzosen ein, keine Ahnung was die unterwegs getrieben haben. Vermutlich haben sie den Weg in der Pilgerstellung zurückgelegt. Ich ging mit Flossi und dem Stuhl in den Ort, dort trafen wir auch auf die Ami Truppe und ihre Pferde, sie haben ihre Zelte hinter dem Dorf aufgeschlagen. Das Kloster wollte ich unbedingt sehen. Also trieben wir den Schlüsselmönch auf, der uns die Tür öffnete. Das Dach des Klosters durfte bei der Besichtigung nicht fehlen. Wieder unten gingen wir zurück zur Lodge, nicht ohne uns vorher beim lokalen Greisler mit Getränken einzudecken. Waren sie hier doch um einiges Billiger als  in der Lodge.
Die Franzosen waren nun beim Wäsche Waschen – soll heißen: Sie wusch und er sah blöd zu. Um vier wollten sie Duschen gehen – sehr schlau – das Wasser war kalt und das Gemaule groß. Jetzt mussten sie eine Kübelwäsche machen.
Der Lodgebesitzer machte in einem Butterfass Butter. War spannend ihm zuzusehen. Noch spannender war es aber, wie das Fass in der Küche gereinigt wurde. Es wurde eher mit einem nassen Fetzen abgesudelt als ordentlich sauber gemacht. So ist es hier eigentlich mit allen Dingen. Ich frage mich, warum ich mir eigentlich Wasser in Flaschen kaufe, wenn das Geschirr und die Gläser mehr schlecht als recht mit dem lokalen Wasser abgeschwemmt werden. Außerdem habe ich hier schon öfter eine Seabuck Thorn Juice getrunken und da bezweifle ich, dass ich Wasser aus Flaschen bekommen habe. Aus Flaschen ja vielleicht sogar – aber wenn, dann wurden sie vorher neu mit dem Quellwasser hinter dem Ziegenstall befüllt.
Nachdem es wieder einmal keinen Strom gibt, heißt es warten, dass es Abend wird und die schwarze Luft kommt. Die Frisur – die ist schon seit Längerem im Eimer…
Zum Abendessen wollte ich einen Schokoladepudding – wie er auf der Karte stand. Die Köchin fragte original meinen Guide und meinen Träger, wie den das geht. Was herauskam, nachdem sie fünf weitere Nepali befragt hatte, war mehr als spannend. Sie schnallte nicht, obwohl ich es ihr mit dem Guide versuchte zu erklären, dass sie den Pudding vorher in etwas warmer Milch auflösen müsse und erst dann einrühren. Sie warf das Zeug löffelweise in die Milch und erreichte damit richtig schöne Puddingknollen. Na ja – was solls.