Tag 23 03.05.2013
Sitting in the Lodge Kitchen…
Frühstücken, Rechnung bezahlen –
eigenartig – sie werden immer kreativer. Nun verlangen sie für „Hot Shower“
schon 100 Rupees. Dafür gab es auf der Karte solch tolle Dinge wie Meusli, San
Maguel Beer, Apple Filter und der Gleichen. Wir gingen los nach Gheiling, ich entschied
mich aber für den oberen Weg, weil der
Ort nicht wirklich einladend aussah. Laut Flossi sollten wir rund 5 Stunden
nach Ghame brauchen. Wir schafften es in knapp vier und das auch nur, weil mir
der rechte kleine Zehen weh tut. Das scheint sich wieder einmal ein Nagel zu
verabschieden. Der Weg war wieder staubig, dass es ärger nicht geht. Teilweise
ist er von einer Puderzucker ähnlichen Staubschicht überzogen. Unterwegs kamen
uns ein paar Mountainbiker entgegen, Die krochen den Weg aber eher hinunter –
sie verdienten eigentlich nicht die Bezeichnung Mountainbiker. Auf dem Weg zum
Pass trafen wir die Franzosen, die mit uns in der gleichen Lodge waren und rund
eine Stunde vor mir gestartet waren. Sie hatten sich gestern ziemlich sorgen
über den Pass gemacht und ich hab nur gemeint, „It`s a piece of Cake – 4100m“
ich ging an denen recht schnell vorbei, dass ihnen die Luft weg blieb. Spannend
wird für die Beiden der Rückweg. Geht ihr Guide mit Ihnen ja nur die einfachen
Wege und will die anderen auf dem Rückweg machen. Da werden die Zwei schön
fluchen.
Auf dem Pass, der knapp 4100m
hoch ist, angekommen bot sich mir eine
spektakuläre Aussicht auf Upper Mustang und das Annapurna Massiv. Sogar den
Thorung La Pass konnten wir von hier aus sehen. Auf der anderen Seite ging es
wieder recht steil nach unten. Nach rund weiteren 1,5 Stunden waren wir im
Dorf. Ich musste erst einmal heiß Duschen. Das ist das Schöne, wenn man der
erste in einer Lodge ist, dass die Wahrscheinlichkeit für Solar Heated Water
doch um einiges Größer ist. Geduscht, saubere Kleidung an, bestellte ich erst
einmal ein Wasser, ein Fanta und ein Yoghurt. Zum Yoghurt wollte ich etwas
Zimt, ich bekam Pfeffer und probierte das Gott sei Dank vorher. Nach rund zwei
Stunden trudelten auch die Franzosen ein, keine Ahnung was die unterwegs
getrieben haben. Vermutlich haben sie den Weg in der Pilgerstellung
zurückgelegt. Ich ging mit Flossi und dem Stuhl in den Ort, dort trafen wir
auch auf die Ami Truppe und ihre Pferde, sie haben ihre Zelte hinter dem Dorf
aufgeschlagen. Das Kloster wollte ich unbedingt sehen. Also trieben wir den
Schlüsselmönch auf, der uns die Tür öffnete. Das Dach des Klosters durfte bei
der Besichtigung nicht fehlen. Wieder unten gingen wir zurück zur Lodge, nicht
ohne uns vorher beim lokalen Greisler mit Getränken einzudecken. Waren sie hier
doch um einiges Billiger als in der
Lodge.
Die Franzosen waren nun beim
Wäsche Waschen – soll heißen: Sie wusch und er sah blöd zu. Um vier wollten sie
Duschen gehen – sehr schlau – das Wasser war kalt und das Gemaule groß. Jetzt
mussten sie eine Kübelwäsche machen.
Der Lodgebesitzer machte in einem
Butterfass Butter. War spannend ihm zuzusehen. Noch spannender war es aber, wie
das Fass in der Küche gereinigt wurde. Es wurde eher mit einem nassen Fetzen
abgesudelt als ordentlich sauber gemacht. So ist es hier eigentlich mit allen
Dingen. Ich frage mich, warum ich mir eigentlich Wasser in Flaschen kaufe, wenn
das Geschirr und die Gläser mehr schlecht als recht mit dem lokalen Wasser
abgeschwemmt werden. Außerdem habe ich hier schon öfter eine Seabuck Thorn
Juice getrunken und da bezweifle ich, dass ich Wasser aus Flaschen bekommen
habe. Aus Flaschen ja vielleicht sogar – aber wenn, dann wurden sie vorher neu
mit dem Quellwasser hinter dem Ziegenstall befüllt.
Nachdem es wieder einmal keinen
Strom gibt, heißt es warten, dass es Abend wird und die schwarze Luft kommt.
Die Frisur – die ist schon seit Längerem im Eimer…
Zum Abendessen wollte ich einen
Schokoladepudding – wie er auf der Karte stand. Die Köchin fragte original
meinen Guide und meinen Träger, wie den das geht. Was herauskam, nachdem sie
fünf weitere Nepali befragt hatte, war mehr als spannend. Sie schnallte nicht,
obwohl ich es ihr mit dem Guide versuchte zu erklären, dass sie den Pudding vorher
in etwas warmer Milch auflösen müsse und erst dann einrühren. Sie warf das Zeug
löffelweise in die Milch und erreichte damit richtig schöne Puddingknollen. Na
ja – was solls.