Tag 36 16.05.2013
Lhasa
Auf zum Flughafen, Santosh hatte eine Freude wieder mit mir zu
fahren. Am Flughafen das übliche Nepali Chaos. Alles röntgen, dann durch den
Metalldetektor… kein Problem, dass ich eine Kamera um hatte… weiter zum
Checkin, Bordkarte geholt und zum Security check. Handgepäck röntgen, öffnen,
staunen, wieder röntgen… Wasser – ja die halb ausgesoffene Flasche kannst ruhig
mitnehmen. Dann warten… Der Flug hatte eine Stunde Verspätung. Endlich in der
Maschine und Los. Neben mir saß eine Schweizerin, die mit ihrer Gruppe auch die
Kailash Runde machen wird. Sie hatte auch ein chinesisches Visum und wunderte
sich, warum ich keines habe. Ich erklärte ihr, dass das Gruppenvisum
ausreichend sei.
Der Flug ging am Mt. Everest
vorbei und bot wie immer eine spektakuläre Aussicht auf den Himalaya, sofern
man links saß. Ich wusste das und saß links, leider nicht am Fenster, sondern
in der Mitte. War aber auch OK. Nach einer Stunde waren wir in Lhasa…
Visa prüfen, Pass prüfen, Titel
stehen nicht am Gruppenvisum… sie tragen sie nach. Ich bin übrigens eine ein
Mann Gruppe. Dann weiter zur nächsten Kontrolle und zum Baggage Claim. Warten…
endlich es geht los. Mit den Koffern kommt aber auch gleich ein abgezwickter
Chinese, der alle Gepäcksstücke von Förderband auf den Boden zieht… keine
Ahnung was das soll. Ich habe mein Zeug kurz nach den Schweizern und gehe zur
nächsten Kontrolle. Wieder alles röntgen. Bei mir kein Problem, bei den
Schweizern ein Drama. Sie haben Bücher mit. Jedes Buch wird einzeln inspiziert
und durchsucht – nach Dalai Lama Bildern und anderen illegalen Informationen.
Endlich draußen, Fahrer und
Führer nahmen mich in Empfang und erklärten mir, dass es nur mehr 40km bis
Lhasa seine, weil es eine neue Straße und vier Tunnels gibt. Trotzdem bezweifle
ich, dass wir schneller waren. Der Fahrer hielt sich an die
Mindestgeschwindigkeit und eierte mit 60km/h über den Highway. 100 waren
erlaubt.
Endlich in Lhasa. Ich quälte
Namse den Führer gleich wegen einer Sim Karte. Sim Karte gekauft – muss
gestanzt werden, weil zu groß – das geht nur im Hauptoffice – also weiter zum
Hauptoffice. Sim Karte stanzen – und siehe da – es geht.
Weiter ins Hotel. Dort treffe ich
ein anderes Gruppenmitglied, dass sich gerne meiner Dirkung Til Tour
anschließen möchte – kein Problem… zahlst die Hälfte und gut.
Ich ging dann noch Abendessen und
einmal um den Jokhangtempel. Der Barkhor ist nicht wieder zu erkennen. Alle
tibetischen Geschäfte wurden entfernt und der Weg wird neu gepflastert. Es ist
einfach ein Graus – überall hört man nur mehr Chinesisch, selbst der Führer,
der ein Tibeter ist, sagt mit tibetisch fängst in Tibet nichts mehr an. Am
Barkhor stehen riesige chinesische Straßenlaternen, mehrflammig – Protz halt.
Nur eingeschalten wurden sie nicht wirklich. Dafür gibt es aber unzählige
Kameras und Polizei und Militärpräsenz.
Es kommt mir so vor als hätten
sie alle Chinesen, die nicht alle Tassen im Schrank oder einen an der Waffel
haben, nach Tibet verfrachte. Wenn man was fragt – nur unhöfliches Äh und hä
und irgendwelche Kopfdeuter. Mich wundert es nicht, dass ich die Chinesen nach
meinem ersten Besuch in Tibet als das deppertste Volk der Welt bezeichnet habe.
Zwischen einem Ostküsten Chinesen und einen Tibet Chinesen liegen Welten.