Mittwoch, 29. Mai 2013

Tag 37 17.05.2013 Ganden und weiter Richtung Sky Burial…


Tag 37 17.05.2013

Ganden und weiter Richtung Sky Burial…

Treppen runter, in die Rezeption, auf der anderen Seite wieder Treppen rauf. Das Hotel besteht nur aus Stiegen und hat keinen Fahrstuhl. Anscheinend funktionieren die wegen der dünnen Luft nicht oder zu den Suiten gibt’s dann einen persönlichen Porter.
Frühstück… Chinesisch angepasst… vorbei ist es mit Tibet. Ich treffen mich mit Aki, Ben und Namse dem Guide. Wie der Fahrer heißt, weiß ich nicht – ich nennen ihn Miss Daisy weil ihn meine Oma mit ihrem Rollator überholen würde. Ein komischer Kauz – hat einen tibetischen Rosenkranz um und kauft bei jedem Kloster, das wir besichtigen, Butter für die Butterlampen. Führ Miss Daisy ist der Trip glaube ich eine persönliche Wallfahrt.
Auf dem Weg nach Ganden liegt irgendein altes, während der Kulturrevolution zerstörtes Fort. Wir sehen es von der Straße aus und machen ein paar Bilder. Die Straße nach Ganden windet sich in Serpentinen den Berg hoch. Zuvor kehren wir noch bei einer tibetischen Familie ein und besichtigen ihre Sammlung von Mao Bildern und der KP Parteielite, die überlebensgroß von der Wohnzimmer-, ist gleich Schlafzimmerwand, prangt.
Vor dem Kloster ist ein Militärposten – fotografieren verboten. Blöd, dass er irgendwie auf dem Panorama landet… Beim Kloster sind ein Polizei- und Militärposten. Sicher ist sicher! Einen Tempel, den sie Versammlungshalle nennen, nach dem anderen angesehen. 20Yuan, pro Halle fürs Fotografieren – na ja… geht noch irgendwie. Aus der größten Halle strömt eine Menge Mönche, sie waren gerade mit dem Gebet fertig. Also Mönche fotografiert und Halle angesehen. Buddhas, in allen Varianten. Nur lachen tut keiner und dick sind sie auch nicht. Weiter zur nächsten Halle. Unterwegs treffe ich einen Hund, der auf einer Stiege sitzt. Er hat nur eine Vorderpfote und anstelle der zweiten ein paar Krallen. Der Hund lässt sich streicheln und hat eine richtige Freude mit mir.
Nachdem wir endlich alle Hallen, das Klo und das Dach des Klosters besichtigt haben, stiegen wir auf den kleinen Hügel hinter dem Kloster, dort war ein Pass und 3D Videokameras. Die Chinesen sind echt fortschrittlich. Ich habe ihnen freundlich gwunken und bin wieder zum Auto. Weiter ging es in irgend ein Kaff zum Mittagessen. Etwas Chinesisches – man sollte eher der Mehrheit als der Minderheit vertrauen. Das Essen war gut und auch die Küche ordentlich beisammen. Danach machte ich mich noch auf den Weg zum lokalen Markt und brachte die Einheimischen mit der GoPro zur Verzweiflung. Alle wollten sehen, was ich da Filme und wie das aussieht. War eine witzige Situation.
Wieder im Auto fuhren wir nach Dedrum, dass vor Drikun Til in einem Seitental liegt. Dabei handelt es sich um ein Nonnenkloster mit 139 Nonnen und einen ganzen Haufen Arbeitern, die einen Militärposten errichten. Unterwegs wurde es immer kälter und das Kloster war in Nebel gehüllt. Die letzten paar hundert Meter mussten wir zu Fuß weiter und bezogen unser Guesthouse, das vom Kloster betrieben wird. Den Schlüssel zum WC gaben sie uns nicht, dafür musste mein Universalschlüssel Marke Milet Trekkingschuh herhalten. Wir alle, samt Namse staunten nicht schlecht, als wir die Tür zum vermeintlichen WC öffneten, sprich ich sie eintrat – es war ein Vorratsraum, der fast leer war. Na praktisch. Ich pinkelte am Abend gleich mal hinter den Vorratsschuppen – das Revier muss ja markiert werden.
Im Ort selbst gibt es eine Heiße Quelle, die zwei Pools, für Frauen und Männer speist. Das Wasser war echt herrlich. Das Kloster selbst ist nicht besonders aufregende. Abendessen in der Klosterküche war spannend, weil diese gerade neu gebaut wird und eigentlich nur ein Betonbunker mit Plastikplanen ist. Sie haben Nudelsuppe und Geblatenen Leis… Ich nahm den Reis und gab die Hälfte meiner Portion  einem Hund.
Geschlafen habe ich recht schlecht, weil wir schon wieder auf 4350m waren. Die zwei Malaien haben am Morgen über die Kälte geschimpft – na gut es hat in der Nacht etwas geschneit und im Bach durchs Dorf sind noch meterhohe Schneereste, aber da können sie sich dann richtig auf den Kailash freuen.