Tag 24 04.05.2013
Krämpfe in den Fingern…
Diesmal war der Weg kürzer und
einfacher. Ich stiefelte alleine los und nach gleich mal eine Abkürzung durch
ein ausgetrocknetes Bachbett. Auf der anderen Seite wieder hinauf und zur
längsten Maniwall in Mustang. Von dort ging es weiter zu ein paar Stupas, die
sich malerisch in die Canyon artige Landschaft fügten. Die Pferdeamis waren
schon da und fotografierten wie die blöden, Endlich gingen sie weg und ich
konnte meine Fotos machen. Was ich zu dem Zeitpunkt übersah war, dass sie auf
meine Position kamen und dort fotografieren wollten, zu blöd auch, dass ich nun
näher hin ging. Sie pfiffen und johlten. Ich ignorierte sie. Als sie schrien,
ich solle weggehen, musste ich mich strecken und streckte beide Arme aus.
Plötzlich bekam ich Krämpfe in den Fingern, sodass sie sich verbogen und nur
mehr die Mittelfinger gerade blieben. Die können mir den Buckel runter
rutschen. Keine Zwei Minuten später kam der amerikanische Guide angelaufen. Ich
hatte gerade das Stativ und den Panorama Aufsatz aufgebaut. Total außer Atem
schnaufte er, dass in seiner Gruppe zwölf Fotografen sein, die fotografiere
wollten und sie hätten keine Zeit. „What do you think am I?“ war meine Antwort.
Er stutzte und meinte – „A photographer?“ – „Probably, but probably I am the
pain in your neck.“ Ich lass mich von
den Todel, die da mit Pferden reinstressen und die Teile, die sie mit Jeeps fahren
können, mit Geländewägen zurücklegen
sicher nicht stressen. Wenn sie keine Zeit haben – schlecht für sie – ich habe
Zeit.
Ich machte alle Fotos, die ich
wollte und beeilte mich kein Bisschen. So was geht mir tierisch auf die Nerven.
Wenn ich mir die Ausrüstung und die Art und Weise, wie sie an die Sache heran
gehen, ansehe, dann muss ich echt sagen – Scheiß Knipsertruppe. Fast noch
schlimmer als Japaner. Wir gingen weiter auf den nächsten kleinen Pass. Oben
war wieder ein Steinhaufen mit Gebetsfahnen. Dort traf ich die zwei deutschen
Frauen wieder, die auch zum Festival wollten. Sie saßen auf dem Steinhaufen.
Ich setzte mich auch hin und da waren meine Lieblinge auch schon wieder da. Sie
kamen mit drei Jeeps angerauscht, sprangen raus und – Scheiße jetzt sitzen die
da und wir können nicht fotografieren. Kein Einziger getraute sich auch nur ein
Wort zu sagen.
So schnell wie sie gekommen
waren, waren sie auch wieder weg. Wir gingen auch weiter. Tsarang vor den
Felsen, sieht einfach toll aus. Das rote Kloster erhebt sich über dem Ort. Am
Eingang ist eine große Chorten. Im Ort sehen wir uns die Lodge an und
beschließen eine andere Lodge zu suchen. Zimmer, die an Stelle von Türen nur
Vorhänge haben, brauche ich nicht. Im Ort sind alle Lodgen mit den Amis belegt
– nur eine neue, noch nicht eröffnete Lodge, hat noch Zimmer frei. Die ist
besser, als die Lodgen die wir zuvor hatten. Einzig die Dinginghall gibt es
noch nicht, so sitzen wir in der Küche. Mein Zimmer bietet eine super Aussicht auf
das Kloster. Speisekarte gibt es kein – es gibt auch nur Nepali Essen. Ist ja
kein Problem, so esse ich einmal Kartoffel Currey mit Reis. Ist ganz OK. Später
sehe ich mir das Kloster an und das auch das alte Kloster, dass vor sich her
zerfällt. Der Ort ist recht nett und ich entdecke wieder eine ganze Herde
junger Ziegen. Das Abendessen koche ich mir selber. Ich mache Röstkartoffel mit
Ei – sehr viele andere Zutaten bietet die Lodge nicht.