Mittwoch, 29. Mai 2013

Tag 40 20.05.2013 Om Money padme hum oder auch Thebender …


Tag 40 20.05.2013

Om Money padme hum oder auch Thebender …

Lobby – 0900 wer ist nicht da – Dracula samt Braut. Wahrscheinlich hat er Angst vor dem Sonnenlicht. Nachdem sie da waren, fuhren wir zum Potala Palast. Zurück zum Haupteingang und die Stiegen rauf, dann eine Stunde Hetzerei durch alle möglichen Kapellen, vorbei an unzähligen Buddhastatuen und goldenen Stupas, von denen die größte aus 3.721kg Gold besteht. Überall ist Polizei und sind Wächter. Man darf nicht einmal mehr auf dem Dach des Potala Palastes Fotos von Lhasa machen. Bei der Sicherheitskontrolle am Eingang wird einem auch das Wasser abgenommen. Teure Trinkflaschen muss man ausleeren, weil man dann oben im Shop um 5Yuan einen viertel Liter kaufen kann. In Lhasa zahlt man für 1,5l weniger. Vor dem Potala maulte mich ein Mann an, dass er Geld wolle, obwohl ich ihn nicht fotografiert habe. Er wurde richtig laut und schrie Money – ich antwortet „Om money padme hum“ was ihn noch mehr auf die Palme brachte.
Bei den Erklärungen von Ningma verwendet er in jedem zweiten Satz „Thebender“. Wir brauchten einige Zeit bis wir verstanden dass er damit „They have in there“ meinte. Michael sprach ihn darauf an, aber er konnte es nicht erklären – es war ihm nicht einmal bewusst.
Nach dem Potala ging ich zur Bank und fragte unseren Fahrer, ob er mich über den Fluss bringne könnte, um ein Panorama von Lhasa zu machen. Ningma – der seit heute Mr. T. – T für Toilette – heißt, machte wieder ein riesen Drama draus. Da sei eine Polizeikontrolle und ohne Guide komm man da nicht hin. OK dann nehme ich mir ein Taxi. Wieder Drama. 10 Minuten später fuhr ich mit unserem Fahrer in das Kaff auf der anderen Seite des Lhasa Flusses. Der Fahrer fuhr gleich mal in die falsche Richtung. Erst als ich ihm mein Navi zeigte und meinte wir seien falsch, verstand er, wohin ich wollte. Über die Brücke, dann rechts, dort ist keine Kontrolle, die ist links. Kurz darauf noch über einen Feldweg über das Dorf und – fast perfekt. Perfekt wäre es, wenn man dort noch mdst. Eine Stunde auf einen der Hügel steigen würde, aber so viel Zeit hatte ich nicht. Um 14:00 war ich wieder im Hotel, aß eine Kleinigkeit und ging in die Lobby. Dracula kam wie immer zu spät. Wir fuhren zur Sera Monestery. Gebaut 1419. Derzeit sind dort noch 160 Mönche, von mehr als 3.300. Überall ist wieder Polizei anwesend und kontrolliert alles. Ich zeige einem der Mönche das Foto von Lobsang, dem Flüchtling. Er reagiert fas hysterisch. Der nächste Mönch, ein recht alter, dem ich das Bild am Handy zeige, flippt noch mehr aus und will mich schupfen. Ich weiche aus und er hat Mühe nicht aufs Maul zu fallen. Haben die alle Panik oder was?
Wir sehen uns den Debattierplatz an, der von den Mönchen, die noch studieren und deren Ausbildnern gefüllt ist. Die Mönche diskutieren hier philosophische Themen. Verliert ein Schüler drei Debatten, muss er seinen Rosenkranz um den Kopf wickeln – er ist dann der Dödel des Tages.
Danach gingen wir noch zur Haupthalle, die um 16:00 schon versperrt war. Super Organisation Mr. T..
Toilette, weil er heute alle 30 Minuten nervös das Klo aufgesucht hat. Er hat irgendwelche Magenprobleme, raucht aber noch immer. Na ja, die 300km morgen können ja spannend werden. Auf dem Weg zurück vom Kloster stoppten wir bei einem Getränkemarkt und kauften Wasser für die nächsten Tage. Es ist in Lhasa billiger und wir haben eh einigen Platz.
Um 20:00 fuhr ich mit einer Rikscha zum großen Platz vor dem Potala Palast. Der Fahrer schaltete die chinesische Musik sofort um auf Gangnam Style von Psy und flippte bei den Beats selber mit. Ich stellte mein Stativ genau vor die rote Fahne, die von zwei Soldaten bewacht wird und macht zuerst ein Zeitraffervideo. Weil das lange dauert, trank ich dazu genüsslich mein mitgebrachtes Budweiser. Einige Passanten sahen mir interessiert zu aber keiner getraute sich zu fragen, was ich denn da mache. Klick, klick, klick, alle Sekunden ein Bild…
Endlich war es dunkel genug und ich konnte auch noch ein paar Nachtaufnahmen vom beleuchteten Palast machen. Während der ganzen Zeit dröhnte unbarmherzig chinesische Musik aus dutzenden Lautsprechern, die auf den Laternen überall am Platz angebracht waren. Manchmal so, als würde man eine Katze massakrieren, manchmal dröhnende Beats. Dazu tanzten viele Einheimische. Auch hier hat sicher der Hauptplatz zu einem Treffpunkt für die Chinesen entwickelt.
Zurück gönnte ich mir auch wieder eine Rikscha – diesmal ohne Musik.