Tag 26 06.05.2013
La(h)ma Dance…
Rauf aufs Pferd – Tsampa hieß der
Gaul – und los nach Chosser oder Garphu. Irgendwie war das eins blöde Idee mit
dem Gaul. Ich war nicht schneller als zu Fuß und bekam Kreuz Weh vom reiten.
2,5 Stunden rauf. Unterwegs blieb ich einige Male stehen, um Fotos zu machen.
Bei dem Geschaukle hoch zu Ross wird das nix. Unterwegs kamen wir an ein paar
zerfallenen Klöstern vorbei und sahen spektakuläre Landschaften. In Garphu
angekommen versuchen sich die Natur und die Bauwerke zu übertrumpfen. Da ist
auf der einen Seite das Bachbett mit den großen Steinen, dann die roten Felsen
und die Canyons, dann das Höhkenkloster und die Cave People. Wir gingen zuerst
zum normalen Kloster in Garphu. Sinnlose Abzocke. Man darf keine Fotos machen
und es ist auch stock dunkel in dem Loch. Weiter zum Höhlenkloster. Das ist von
Außen spektakulärer als von Innen und noch zu den Höhlen. One Way Traffic – das
habe ich mir nicht angetan. Auf dem Rückweg gingen wir noch zu den Cavepeople.
Die wohnen wirklich in Felshöhlen. Wir klopften bei einem und sahen uns sein
Haus – oder seine Behausung an. Soma Gurung zeigte uns sein Haus und erzählte,
dass seine Familie seit dreihundert Jahren hier lebt. Er wohnt mit seiner Frau
und seinen zwei Töchtern in der Höhle. Die Schlafplätze waren mehr ein Felsüberhang
als eine Höhle. Die Küche war eine richtige Höhle mit Fenster und die Wände
waren rußverschmiert.
Auf dem Weg zum Pferd lief mir
ein Ziegenbock mit einer Ponyfrisur über den Weg.
Wieder unten ging es auf Tsampa
zurück nach Lo Manthang. Kurz vor Lo stolperte das Pferd und knickte ein. Er
stürzte zur Seite und mich wuchtet es im hohen Bogen vom Pferd in den Dreck.
Fuß aufgeschürft, Rippen tun weh, Kameras angekratzt. Super. Das Vieh besteige
ich nicht mehr. Ich ging den Rest zu Fuß und war schneller dort als der Gaul.
Auf zum Tiji – waren wir doch früh genug in Lo. Ich geing ziemlich sauer noch
wegen dem Pferd zum Festplatz. Ignorierte jegliche Warteschlange und setzte
mich in die erste Reihe. Irgendwie hätte ich mir ein Fototicket kaufen sollen.
War mir jetzt wurscht, dass ich keines hatte. Ich war um 13:30 dort. Das Fest
sollte um 14:30 beginnen. Es füllte sich schön langsam. Wie angenommen, waren
mehr Touristen als Einheimische vertreten. Langsam kam ein eine Gruppe von
Männern, die Musik machte und irgendwelche Gebete murmelte. Dann waren diese
wieder weg und … nichts. Kriese wurden auf den Platz gemalt – damit die Mönche
dann wussten, wo sie tanzen mussten. Endlich kamen die Lamas und setzten sich
auf die Bühne. Dann … wurde es spannend. Eine Gruppe von Mönchen in
Brokatgewändern und mit komischen Hüten kamen und fingen an im Kreis zu tanzen.
In der Mitte war eine Art Vortänzer. Nach 10 Minuten immer noch die gleiche
Szene – lahmes im Kreis Tanzen, dazu Tschinellen und Tibet Trompeten Gedudel.
Die Lamas unterhielten sich und lachten sogar. Nach zwanzig Minuten – immer
noch das Gleich. 30 Minuten – same Procedure as every year… nach 45 Minuten
waren sie endlich müde und gingen. 30 Minuten Pause. Ich saß in Mitten der
Falten Fraktion. Soll heißen um mich waren nur Einheimische Großmütter, die
schmatzten, rülpsten und furzten. Nach der Pause ging es wieder los, mit dem gleichen Scheiß.
Irgendwie ist es spannender Frankfurterwürstchen beim Kochen zu zusehen – oder
der Wäsche in der Waschmaschine – die ändert wenigstens von Zeit zu Zeit die
Richtung. Danke 2,5 Stunden Lahma Dance waren mir genug. Ich hatte die Schnauze
voll und ging.
Es gab dann glatt für 10 Sekunden
Strom. Ich freu mich echt schon auf die Fahrt hinaus durch den Kali Gandaki.